Jean le Moine vervielfältigt bestehende Lebensformen durch Sozial- und Bildungsprojekte, Weitergabe von Skills, sowie Tauschhandel und ist damit ein Vorbild die Zukunft unserer Gesellschaft.

EUR 2’801

11% von EUR 24’000

11 %
So funktioniert’sä

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

23 Unterstützer*innen

Abgeschlossen am 15.7.2021

Willkommen!

Jean le Moine ist eine Gemeinschaft, die vor knapp dreissig Jahren in den Vogesen (Bergkette im Osten der Nordhälfte Frankreichs) entstand. Was aus einer Zusammenschliessung zweier Aussteigerfamilien begann, ist heute eine bunte Gemeinschaft aus Mathias und Judith (und ihren vier Kindern), die den Hof das ganze Jahr über betreiben, jungen Menschen wie Alex, Elona oder Davide, die Teilzeit auf dem Hof leben, Reisenden, die für einige Tage, Wochen oder Monate kommen um gegen Kost und Logie mitzuhelfen und einem breiten Nachbarschaftsnetz aus Freund*innen und Bekannten, die helfen und um Hilfe bitten.

Durch Bildungsprojekte für Jugendliche, Struktur- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Handicap, Weitergabe von Skills, nachhaltige Tierhaltung und Gartenbau, vielfältige Projektarbeit und verschiedene Formen von Tauschhandel entstehen auf Jean le Moine seit vielen Jahren neue Lebensformen und damit Möglichkeiten, die bestehenden Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme durch sozialere und nachhaltigere zu ersetzen.

Hier stehen anstelle von materiellem Reichtum die Natur und ihre Lebewesen – Tiere, wie Menschen – im Zentrum. Die Balance zwischen Arbeit – also Weiterentwicklung und Erhalt der Farm, sowie Hilfeleistungen für Nachbar*innen und Freunde – und dem Gruppenleben als solches soll stets erhalten werden. Musik und andere Kunstformen, Rituale wie Mediation, Massage und Ausflüge sowie das wöchentliche Sharing, bei dem innere Prozesse Raum finden, aber auch Konflikte geklärt und Geschehnisse und Erfahrungen der Woche rekapituliert und besprochen werden.

Jean le Moine schafft Brücken über Generationen, Herkunft und körperliche wie psychische Unterschiede. Durch Bildung, Förderung und Wertschätzung der Eigenheiten jedes Menschen bietet der Hof die Möglichkeit sich selbst und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Die Gemeinschaft ermutigt seit Jahren junge wie alte Menschen, sich mit allen Interessen und Fähigkeiten einzubringen und ihren ganz persönlichen Platz an diesem Ort zu finden. Jean le Moine ist ein zauberhafter Ort, der Vorbild für zukünftige Gesellschaftsformen und Lebensweisen sein kann und der es wert ist, erhalten zu werden.

  • Terrassenbau
    Terrassenbau
  • Picknick und Musik
    Picknick und Musik
  • Pfauen
    Pfauen
  • Frühstück; endlich draussen
    Frühstück; endlich draussen
  • der See
    der See

Der Zauber von Jean le Moine

Jean le Moine verzaubert, fühlt sich paradiesisch an - uralt und ewig jung. Ich sitze dem kleinen Vorplatz der Aussenküche – ein Ofen, ein Herd und einige Gewürze – vor mir steht der große Tisch, an dem wir gemeinsam essen, neben mir die Feuerstelle, an der wir, wenn es trocken ist, Abend für Abend sitzen, diskutieren, singen, Musik machen. Ein bisschen weiter drüben ist die Terrasse; nur halb bedeckt ist sie mitten in der Renovation, bald bereit uns im Sommer auch bei Regen ein gemütliches Aussenplätzchen zu bieten. Hinter der Feuerstelle der Miniswimmingpool – gefüllt mit Regenwasser – darüber am Beginn des Hangs die selbstgebaute Sauna. Oben an der Sauna schwebt die Hälfte des wohl bald fertigen Baumhauses. Sein großer Bruder thront fünfzig Meter vor mir in den Bäumen, bereit uns Gäste zu beherbergen und neben mir sitzt quakend eine Ente, die zusammen mit Pfauen, Katzen, Hühnern und Hunden frei über den Hof watschelt. Pepita und Anas – die beiden braunen Esel – traben über die Weide, auf einer anderen blöken die vier Schafe mit ihren Lämmern um die Wette. Die zehn Ziegen spazieren mit ihren Zicklein ausser Hörweite fröhlich durch den Wald. Abends spitzen wir die Ohren, um die Glöckchen zu hören und die Tiere sicher auf der Weide zu wissen; hier und da gibt es eine kleine Suchaktion. Die Ziegen schenken uns jeden Morgen ihre Milch, aus der Jogurt und Käse gemacht und bei den gemeinsamen Mahlzeiten genossen wird. Noch immer sitze ich auf meinem Stuhl, ein blühender Kirschbaum lächelt mich an und ausserhalb meines Blickfelds und doch ganz nah, wachst der wunderschöne Gemüsegarten – mit Kräuterbeet, viel Gemüse, Salaten und einigen Obstbäumen – gemächlich vor sich hin. Ganz oben auf dem Hügel wacht eine selbstgebaute Jurte über uns, während hier ein Van und da ein Zirkuswagen stehen, bereit die vielen Gäste zu beherbergen. Und überall, wo sich nichts «Nützliches» findet, liegt ein wunderschönes Detail und trägt die Geschichten dieser vielen Jahre in sich – erzählt von Menschen und Ideen, Träumen, von Freiheit. Wer einmal hier war, wird dieses Permadise - unser permanent Paradise - nicht mehr vergessen; wird immer einen Weg zurückfinden.

  • Jamsession am Lagerfeuer
    Jamsession am Lagerfeuer
  • Kinder und Tiere
    Kinder und Tiere
  • Gartenarbeit
    Gartenarbeit
  • Käse
    Käse
  • Renovierung der Terrasse
    Renovierung der Terrasse

Unterstütze eine alternative Lebensform

Das große Nachbarschaftsnetz ermöglicht Tauschen, Teilen und Weitergeben – ein kleiner selbstversorgerischer Anfang, jedoch noch lange nicht das Ziel. Monatlich fallen für den Erhalt der Farm Kosten an; Holz zum Heizen, Baumaterial, Essen, Strom und Internet müssen noch immer mit Geld gekauft werden – dafür brauchen dieses Jahr deine Hilfe. Für 8 Jahre lebte auf Jean le Moine ein junger Mann mit einem psychischen Handicap, der rund um die Uhr von Mathias betreut wurde. Diese Betreuung brachte ein Einkommen von 4000 Euro monatlich für die Farm ein, was Fixkosten für Heizung, Strom, Baumaterial und Nahrung deckte und der Gemeinschaft ermöglichte jeden Menschen mit offenen Armen zu empfangen und ihnen eine Mahlzeit und ein Dach über dem Kopf zur Verfügung zu stellen. Leider gab es einen Vorfall mit dem jungen Mann, worauf das Zusammenleben nicht mehr möglich war. So war nach acht Jahren für ihn die Zeit gekommen, weiterzugehen. Seither fehlt jedoch das Fixeinkommen und Geld nimmt mehr und mehr Raum in unseren Köpfen ein. Wir denken darüber nach, wer kommen kann und wer nicht, ob sich ein Aufenthalt «lohnt», und wir vergessen uns Zeit füreinander zu nehmen, weil wir Lohnarbeiten müssen. Mit Eurer Hilfe möchten wir genug Geld sammeln, um uns das weggefallene Einkommen für ein halbes Jahr zu sichern. Neues soll entstehen können: Die Jurte könnte Urlaubsgäste eine Unterkunft in der Natur bieten, Hofprodukte auf den Märkten der Region zu kaufen sein. Vielleicht wird Jean le Moine bald wieder das Zuhause einer Person, die nach Betreuung und Struktur sucht oder Schulklassen werden auf dem Hof eine neue Art von Bildung erleben. Die Ideen sprießen, wie ein Pflanzensetzling doch von Geldsorgen und Existenzangst werden sie im Keim erstickt. Für Kreativität bleibt kein Raum – wir brauchen Luft zum Atmen, Wasser, um zu wachsen. Unterstütze uns mit deiner Spende und investiere damit in einen Ort, an dem sich die Welt in die andere Richtung dreht. Hier kann ich sein wer ich bin und werden wer ich sein will.

  • Partytime!
    Partytime!
  • aufwachsen auf der Farm
    aufwachsen auf der Farm
  • das grosse Baumhaus
    das grosse Baumhaus