Jede Person verdient es, respektiert zu werden!
Der pädophile Romano Schäfer möchte seine Autobiografie erzählen und die Gesellschaft für verschiedene Problematiken sensibilisieren: dass auch ein pädophiler Mensch ein Mensch ist und kein Monster (er bereut seine pädosexuellen Straftaten sehr!), für die Problematiken des Strafvollzugs und der Verwahrung.
Johanna Krapf besucht Romano Schäfer regelmäßig im Gefängnis, redigiert die von ihm verfassten Texte, schreibt selbst welche und macht daraus ein informatives, spannendes Buch, das unter die Haut geht.
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Niemand ist schuld an seiner Veranlagung.
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Kein Thema sollte tabuisiert werden.
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Das Gefängnis ist kein «Ponyhof».
Lasst euch ein auf ein Buch über heikle, aber wichtige Themen - es lohnt sich!
Ich liebe Kinder - ich bin pädophil (Arbeitstitel)
° Tabus und Vorurteile müssen angesprochen werden, sonst gären sie und vergiften die Gesellschaft.
° Pädophilie ist DAS Tabuthema schlechthin. Das Schicksal, pädophil zu sein, ist sehr schwer zu ertragen: Man hat nur die Wahl zwischen lebenslangem Verzicht auf eine erfüllte Liebe und dem Ausleben des eigenen Bedürfnisses auf Kosten der seelischen Gesundheit des geliebten Kindes/Jugendlichen. Schwere innere Konflikte, Einsamkeit und, wenn man zu seiner Veranlagung steht, Diskriminierung sind vorprogrammiert. Wer kann und will so leben?
° Die ordentliche Verwahrung ist höchst fragwürdig. Um die Gesellschaft zu schützen, werden Menschen weggesperrt für Vergehen, die sie gar nicht begangen haben und von denen niemand weiss, ob sie sie je begehen würden, wenn sie in Freiheit leben könnten.
° Verwahrte Menschen haben ihre Strafe abgebüsst, verbringen aber - in der Schweiz - den Rest ihres Lebens in der Regel trotzdem im normalen Strafvollzug. Das ist schlicht gesetzeswidrig. Deshalb wurde die Schweiz auch vom Internationalen Strafgerichtshof gerügt!
Vom guten Ruf kann ich nicht leben
Ein Buch zu erarbeiten kostet Zeit, Kraft und Geld:
° Sechs Monate Vollzeit (über rund zwei Jahre verteilt) muss ich in der Regel investieren, bis ein Manuskript erarbeitet ist - sechs Monate, für die mir niemand einen Lohn bezahlt.
° Ein Buch zu schreiben kostet mich sehr viel Energie, erst recht ein Buch über ein Thema, über das niemand sprechen mag. Da muss ich alle anderen Projekte, mit denen ich vielleicht Geld verdienen könnte, beiseite schieben.
° Ein Buch herauszugeben kostet viel Geld: einen Druckkostenbeitrag an den Verlag (falls sich einer findet) oder ein Honorar für ein externes Lektorat (falls sich keiner findet), Spesen (Fahrten hin und her ins Gefängnis, Geschenke etc.), Büromaterial usw. usf., Honorar für externe Beiträge …
° Vernissage