Mir langets! Der aktuelle Wahlkampf wird nicht mit Inhalten bestritten, sondern mit Budgets. Die Werbung der SVP auf der Titelseite von «20 Minuten» ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt einiges, was mich am Schweizer Wahl- und Abstimmungszirkus zunehmend stört. Ich finde, es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen!
Die Ausgangslage
Am 15. September 2015 kaufte sich die SVP die Titelseite der Gratiszeitung «20 Minuten». Hauptsächlich, um für einen Song und ein Video zu werben. Politische Argumente finden sich erst auf der Rückseite.
Dieses Werbepaket kostet offiziell 164’500 Franken, abzüglich Rabatten wohl rund 130’000 Franken. Wer 130’000 Franken in eine politische Werbung mit vorwiegend unpolitischem Inhalt investiert, dessen Wahlkampfbudget muss beachtlich sein. Beziffern lässt sich der genaue Betrag allerdings nicht, denn die Partei weigert sich, offenzulegen, wer ihre mediale Inszenierung finanziell ermöglicht.
Das Ziel
Meine Crowdfunding-Kampagne hat zum Ziel, 138’815 Franken zusammenzutragen, um mit diesem Betrag am 14. Oktober ebenfalls die Frontseite von «20 Minuten» zu kaufen und ein Gegen-Statement zu setzen.
Auf der Frontseite der grössten Gratiszeitung der Schweiz sollen alle Personen mit Namen aufgeführt werden, die sich an dieser Kampagne beteiligen. Zusammen stehen wir ein für folgendes Statement:
«Aufmerksamkeit kann man kaufen – Unsere Stimmen nicht»
Damit können wir vor den Wahlen am 18. Oktober gemeinsam ein wichtiges politisches Zeichen setzen!
Mit 5 Franken bist du dabei! Das Einkommen einer Person soll nicht ausschlaggebend sein, sondern der Wille zur Beteiligung. Wir brauchen also insgesamt 27’763 Unterstützer, um die Aktion zu realisieren. (Am einfachsten wählst du übrigens «Postfinance Card» als Zahlungsweise. Das funktioniert ganz ohne Passwort.)
Das besagte Datum ist reserviert. Die Front- und Innenseite würde in etwa so aussehen:
Die Kritik
Konkret habe ich folgende drei Kritikpunkte am aktuellen Wahlkampfzirkus:
- Intransparenz: Wer welcher Partei wieviel und weshalb spendet, beeinflusst einen Wahl- und Abstimmungskampf entscheidend. Die Offenlegung von Wahlkampfbudgets gehört für mich zu den Grundbedingungen, um mich als Wähler ausgewogen informieren und für eine Person, eine Partei oder ein Programm entscheiden zu können!
- Inhaltslosigkeit: Als Wähler will ich mit Sachpolitik und ernstzunehmenden Personen und Programmen konfrontiert werden. Im aktuellen Wahlkampf dagegen werden Inhalte weggetanzt, weggesungen und weggelacht.
- Die Käuflichkeit der Medien ist eine Realität. Wer viel Geld hat, kann seine Meinung effektiver streuen und seine mediale Präsenz steigern. Auch diese Ungleichheit führt zu einer Verzerrung des Abstimmungskampfes und auch sie nimmt Einfluss auf unser Wahlverhalten und unsere politische Haltung.
...was, wenn die 138'815 Franken nicht zusammenkommen?
In diesem Falle fliesst das Geld automatisch an alle Unterstützer zurück.