Darum geht’s
Seit 2020 sind wir - Kathrin von Kieseritzky und Luisa Sereina Splett - im KLUSA-Duo auf der Suche nach spannenden und ungewöhnlichen Konzertprogrammen. Dabei wollen wir in der Besetzung Saxophon und Klavier Neues, bislang wenig Gehörtes entdecken und Bewährtes auf frische und unkonventionelle Weise neu interpretieren.
Nun haben wir unsere langjährige Idee für ein eigenes Festival umgesetzt.
EX-IN. Wo das Ende zum Anfang wird.
«Ich habe manchmal Heimweh, ich weiss nur nicht wonach…» (Mascha Kaléko, aus: Emigranten-Monolog, 1945)
Mit voller Wucht traf das Exilschicksal die 14-jährige Ruth Schönthal, die dank ihrer großen musikalischen Begabung am Stern-Konservatorium Berlin studierte, aber dann als Jüdin der Schule verwiesen wurde und mit der Familie um das Leben fürchtend aus Deutschland floh. Es wurde eine prägende Erfahrung für ihr kompositorisches Schaffen, immer wieder setzte sie sich in Werken damit auseinander, verwendete musikalische Stile, die sie während der Flucht durch verschiedene Länder gefunden hatte.
An zwei Tagen spüren wir als KLUSA-Duo dem nach, was es heißt, Heimat zu verlieren, Trauer und Fremdsein zum täglichen Begleiter zu haben und darin die Quelle für schöpferisches Weiterleben zu erkennen.
Im ersten Konzert präsentieren wir und unsere Gäste in verschiedenen Besetzungen kammermusikalische Werke, die Ruth Schönthal nach der Flucht aus Deutschland geschrieben hat. KLUSA-Duo & Alice Lackner (Mezzosopran) & Ronny Spiegel (Violine)
Das Programm des zweiten Konzertabends ist Werken zeitgenössischer Komponistinnen in der Auseinandersetzung mit dem Thema Exil gewidmet. Es erklingen Kompositionen von Lera Auerbach, Sofia Gubaidulina, Mayako Kubo (Premiere sax, vc, pn), Sarah Nemtsov (Premiere sax, vc, pn, synthesizer) und Ylva Fred (UA). KLUSA-Duo & Axel de Jenlis (Cello)
Die Konzerte finden am 16. und 17. Mai 2025 im Kühlhaus Berlin-Kreuzberg statt. Wir werden von verschiedenen öffentlichen und privaten Institutionen unterstützt, so dass wir unseren Gästen eine angemessene Gage anbieten, den Komponistinnen ein Honorar bezahlen und auch als Duo für unsere Arbeit entschädigt werden. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir mit Ronny Spiegel, Alice Lackner und Axel de Jenlis wunderbare Mitwirkende gefunden haben, mit denen uns bereits eine mehrjährige musikalische Zusammenarbeit verbindet.
Die Komponistinnen, die wir für dieses Projekt gewinnen konnten - Sarah Nemtsov, Ylva Fred und Mayako Kubo - sind international bekannt und gehören zu den Pionierinnen dieser Zeit. Dass sie nun für uns Werke (um-) geschrieben haben, empfinden wir als eine große Ehre.
Das Besondere an meinem Projekt
Die Themen Exil, Vertreibung, Flucht und Verfolgung, sind so aktuell wie nie. Wir beschäftigen uns musikalisch nun seit einigen Jahren immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln mit der Geschichte von komponierenden Frauen, die im und über das Exil schreiben. Brüche im Leben bringen diese an unbekannte Orte - uns interessiert, wie gehen sie in ihrer Musik mit diesen einschneidenden Erlebnissen um und sind diese Brüche vielleicht auch Auf-Brüche?
Und wie verändert sich der Blick aus heutiger Sicht auf dieses Themenfeld - welche Rolle spielen Einsamkeit oder das «Nicht-Dazugehören» auch in Leben und Werk von Frauen, die vielleicht nicht selber aus ihrer Heimat vertrieben wurden, sich aber trotzdem damit auseinandersetzen?
Dafür brauche ich Unterstützung
Mit dem Fotografen Markus C. Hurek begleitet uns ein wunderbarer Mensch durch die beiden Abende.
Und doch: Was uns noch fehlt, ist das Budget für professionelle Audio- und Videoaufnahmen, denn damit kann diese kaum oder noch nicht gehörte Musik auch verbreitet werden. Da sind wir auf Eure Unterstützung angewiesen.
Die Tonmeisterin Natascha Erwitz hat uns ein Angebot gemacht, welches folgendes beinhaltet:
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Audio Mitschnitt der beiden Konzerte mit Aufbau und Abbau des Tonstudios an beiden Tagen mit höchster Aufnahmequalität.
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Video Mitschnitt der Konzerte in 4K, komplexe Kameraführung, zwei Kameramänner. Daraus entsteht ein geschnittener und gemasterter Multicam Mitschnitt der Konzerte aus 4-6 Kameraperspektiven in HD.
Einen kleinen Teil der Kosten für diese Aufnahme können wir über unser Budget finanzieren, mit den angestrebten 4200 € wäre es uns möglich, dieses Gesamtpaket für Audio- und Videoaufnahmen zu buchen und so eine angemessene Dokumentation zu schaffen.