Shanghai Blue
Die Hintergrund-Geschichte: 2011, Meine Bewerbung war angenommen: Ich würde Shanghai erleben.
The Swatch Group AG Biel (CH) hatte mich für 6 Monate als «Artist in Residence» in die nagelneue Location des «Swatch-Art-Peace-Hotel» in Shanghai eingeladen. Flug, Hotel, Visa. Wunderbar! Künstlerische Materialien kaufen und Lebenshaltungskosten aufzubringen war Teil meiner Aufgabe. Eine künstlerische Spur zu hinterlassen, war eine Bitte der Gastgeber.
Shanghai. Eine Annäherung fand statt. Anfangs wanderte ich als Fremde und vorsichtig, zurückhaltend durch die Stadt. Später versorgte ich mich mit Informationen und Dolmetscherdiensten durch das Personal des Hotels. Katzenartig meinen Radius vergrößernd, erlebte ich überwiegend freundliche und aufgeschlossene Menschen. Ich hatte stets eine Mini-DV Kamera älteren Datums bei mir, begann mit Film, Foto und Recyclingmaterialien zu arbeiten.
Shanghai Blue beschreibt mein Leben in dieser faszinierenden Stadt:
Ich wanderte täglich durch Shanghai, die Handkamera immer dabei. Ich dokumentierte meine Begegnungen, das freundliche Aufgenommensein, meine künstlerischen Reflektionen der Geschehnisse und der fremden Einflüsse. Ich ging vom Sommer zum Herbst, zum Winter und feierte mit meinen neuen Bekannten sowohl den Nationalfeiertag, als auch das chinesische Neujahrsfest. Ich blickte hinter Fassaden und lernte Menschen näher kennen, die mir bereitwillig von sich erzählten. Nicht alle wollten gefilmt sein. Ich arbeitete in meinem Atelier an der Verarbeitung meiner vielen Eindrücke, mit allem was mir an Material zur Verfügung stand. Letztlich habe ich zwei Ausstellungen mit Malerei und Objekten realisiert, eine in Shanghai und eine in Wu Han.
Im Film zeige ich meine Besuche bei anderen KünstlerInnen, die Gegenbesuche in meinem Atelier oder im privaten Raum, der ein Hotelzimmer war, die Vorbereitung meiner Kunst-Ausstellungen und deren fachkompetente Gäste.
Die fremde Sprache, das Getöse der Stadt, die laute Sprech-Kultur wirkt wie monströse Musik auf meine Sinne. Faszinierend neu. Ich filme Gespräche, die ich dokumentieren, aber nicht verstehen kann. Chinesisch sprechen habe ich nicht gelernt. Danke sagen schon.
Ich brachte Filmmaterial mit nach Hause: 20 Stunden Material, gedreht wärend meiner täglichen Runden quer durch die Stadt sowie in meinem Atelier und meinen Austellungsräumen.
Darum geht es heute
Mitte 2012 zurück in Berlin: Ich begegne einer chinesisch-sprechenden Studentin, die bereit ist, auf Basis von Gagen-Rückstellung mit mir am Film zu arbeiten. Ich entwickele Struktur und Dramaturgie dieser Material-Stränge, sie bewältigt in diesem Kontext den digitalen Schnitt. Mehrere Versuche, die Arbeit am Film über eine Filmförderung abzudecken, schlagen fehl, da der Film bereits abgedreht ist. Daß die Postproduktion auch Geld kostet, interessiert niemanden. Da muß frau sich eben anders organisieren? Adiö Spontanität. Bisher habe ich alle Kosten für den Film selbst aufgebracht. Jetzt geht gar nichts mehr. Und das kurz vorm Finale! Der Berlinale!
An dieser Stelle bitte ich um deine Unterstützung
- Ich will meine Cutterin bezahlen, 2000 Euro
- Ich will eine Postproduktions-Firma mit der technischen Verbesserung und der Ausspielung des Filmes beauftragen, 2000 Euro
- Ich will eine akzeptable Datei/DVD bei der Berlinale einreichen, 120 Euro Anmeldegebühr
Da ich in cineastischen und künstlerischen Kreisen bekannt bin und mehrere Filme von mir schon früher auf der Berlinale gelaufen sind, ist mein Wollen nicht unrealistisch.
Fördere die Realisierung auf der Leinwand von Shanghai Blue
In erster Linie zeige ich meine Konfrontation mit dieser faszinierenden, lauten, übervollen, geschichts- und geruchsträchtigen Stadt. Ich in ihr. Meine Ausblicke und meine Einsichten. Meine Inspirationen, Begegnungen und die Verarbeitung in meinen Artefakten. Farbe, Form, Material… alles wird gefilmt. Menschen, FreundInnen ebenso wie das Neue und das Alte. Ich-Bezüge, ich hinter der Kamera, mein Auge, mein Blick. Ich im Fokus Anderer. In diesem Kontext ist der Filmschnitt zu verstehen, der neben Originaltönen einen poetischen Text von mir in drei Sprachen inszeniert. Chinesisch, Englisch und Deutsch als «Roter Faden», der zusätzliche Filmmusik ersetzt.