Support Our Social System

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by Actio Bern

Bern

Wir unterstützen Sozialhilfe-Empfänger:innen & Sozialarbeiter:innen in Notlagen, um zum Erhalt der soz. Sicherheit beizutragen. Unser Team berät, begleitet und coacht im Kanton Bern.

CHF 15’207

101% of CHF 15’000

101 %
This is how it works

The «all or nothing» principle applies: The project only receives the funds if the funding target is reached or exceeded.

70 backers

Successfully concluded on 23/12/2023

Um was geht es bei Actio Bern?

Das Berner Sozialhilferecht ist komplex und wurde in den letzten Jahren immer komplizierter. Für Empfänger:innen ist es schwierig zu verstehen und fehlerhafte Entscheide der Sozialdienste sind für sie so kaum nachvollziehbar. Beschwerden sollten Beziehende laut Regierungsstatthalter:in ohne Rechtsbeistand einreichen können, weshalb ihnen kein unentgeltlicher Rechtsbeistand gewährt wird. In der Praxis werden jedoch mehr und mehr Beschwerden wegen Formfehler abgewiesen.

Sozialdienste sind wiederum häufig am Limit – die Fallbelastung von Sozialarbeiter:innen nimmt zu und auch die Problemlagen von Empfänger:innen werden komplexer. Zudem fehlt ihnen fundiertes Wissen im Sozialhilferecht.

Wir sind überzeugt, dass beratende Angebote zu einer Ermächtigung der Empfänger:innen führt und Wissenstransfer über Weiterbildungen zu einer Entspannung bei den Sozialdiensten beiträgt.

Danke, dass du dir bewusst bist, dass Armut nicht selbstgewählt ist.
Danke, dass du dir bewusst bist, dass Armut nicht selbstgewählt ist.

Warum spenden?

Mit der Erklärung, sich selbstständig verteidigen zu können, wird unentgeltlicher Rechtsbeistand verweigert. Leider zeigt die oben genannte Praxis, dass teilweise auf Einsprachen aufgrund von Formfehlern nicht eingegangen wird. Viele Sozialhilfebeziehende finden sich in einem Dilemma wieder.

Wir möchten Personen befähigen, sich in Zukunft selbst zu helfen. Denn der beschriebene Alltag beider Seiten ist aktuell noch so zehrend, dass der Mut und die Kraft für die Auseinandersetzung mit kaum nachvollziehbaren Entscheiden und Berechnungsgrundlagen schlicht fehlen. Das können wir gemeinsam ändern.

Hierfür verwenden wir deine Spende

207 Milliarden Franken (207’000’000’000) investiert die Schweiz in die soziale Sicherheit (2021). 1.6% oder 3.4 Milliarden Franken entfallen auf die Sozialhilfe. Die Sozialhilfe trägt wesentlich zum sozialen Frieden in der Schweiz bei, denn sie bewahrt Menschen in Notsituationen vor Armut, Verelendung und Ausgrenzung. Sie ist zwingend notwendig für den sozialen Zusammenhalt. Actio Bern spricht offen an, dass das Sozialhilfesystem sowohl für Empfänger:innen als auch für Sozialarbeiter:innen fehleranfällig ist.

Wir benötigen CHF 15000 für das kommende Jahr, um damit folgende Projekte umzusetzen:

CHF 7500 = 10 Weiterbildungen für Sozialdienste / soziale Einrichtungen (z.B. Pro Infirmis):

PROBLEMATIK Sozialarbeiter:innen, die bei den Sozialdiensten mit dem Vollzug des Sozialhilferechts beauftragt sind, haben grundlegende rechtliche Kenntnisse in der Ausbildung erworben. Die Praxis zeigt leider, dass (bewusst oder unbewusst) teilweise bereits die Verfahrensgrundsätze verletzt werden und die Dienste beispielsweise das rechtliche Gehör nicht gewähren, Entscheide ohne Verfügung erlassen oder Entscheide vollziehen, bevor sie rechtskräftig sind. Damit wird die Existenz der sozialhilferechtlich unterstützten Personen bedroht. Der Vollzug des ohnehin komplexen Sozialhilferechts hat sich darüber hinaus durch mehrere Revisionen im Kanton Bern stetig verkompliziert und wird zunehmend fehleranfällig.

LÖSUNG Actio Bern coacht Sozialarbeiter:innen bedürfnisorientiert und vor Ort. Das Team der Fachstelle besteht aus Experten der gesetzlichen Sozialarbeit sowie des Verwaltungs- und Sozialversicherungsrechts. Weiterbildungen sind auf die jeweiligen Sozialdienste und Fachstellen zugeschnitten und lassen sich als mehrstündige Weiterbildungen gut ins Tagesgeschäft einbinden.

ZIEL Durch die spendenbasierte Querfinanzierung werden sich Sozialdienste und Fachstellen einfacher für eine Weiterbildung aussprechen. Alles Geld, welches nicht in die Weiterbildungen fliesst, wird in den Ausbau der Telefonsprechzeiten sowie in die für die Empfänger:innen kostenfreie Rechtsberatung investiert. Unsere Weiterbildungen für Fachkräfte sind kompakt und nachhaltig und führen dazu, das dringend zu funktionierende System zu erhalten und zu verbessern.

ZIELGRUPPE Fachleute der Sozialen Arbeit sowie verwandter Disziplinen (Jurist:innen, Mitarbeitende der Versicherungsträgerschaft und des Gesundheitswesens, etc.), die in ihrer Arbeit mit sozialversicherungsrechtlichen Problemstellungen vor allem im Beratungskontext konfrontiert sind.


CHF 7500 = 75 Stunden bezahlte Beratung für Armutsbetroffene: Aktuell beraten wir armutsbetroffene Menschen zweimal zwei Stunden ehrenamtlich, jeweils montags und donnerstags. In dieser Zeit können wir kaum Fälle entgegennehmen oder Anfragen vertiefen. Und die Anfragen steigen pro Woche. Mit CHF 7500 würden wir gute sechs Stunden pro Monat mehr anbieten können.

Das Angebot von Actio Bern besteht hier in der Beratung, Begleitung und Vertretung im Bereich des Sozialhilferechts und ist für Privatpersonen kostenlos. Actio Bern berät betroffene Menschen direkt und unterstützt sie in erster Linie dabei, sich selbst gegen Entscheide, mit denen sie nicht einverstanden sind, zu wehren. Der erste Kontakt zwischen den Mitarbeitenden des Vereins und den Anfragenden verläuft telefonisch in einer Kurzberatung. Im nächsten Schritt versucht Actio Bern zwischen Sozialdiensten und Empfänger:in zu vermitteln und mit Sozialdiensten und grundsätzliche Lösungen zu erarbeiten. Fruchten diese Bemühungen nicht und/oder ist ein Entscheid rechtsmissbräuchlich, hat Actio Bern die Möglichkeit, Einsprachen für die betroffenen Personen zu schreiben. Dafür stehen der Fachstelle Anwält:innen beratend zur Seite. Sollte es nötig sein, kann den Anwält:innen das Mandat zur Vertretung in einem gerichtlichen Verfahren übergeben werden. Dass Actio Bern betroffene Personen als letzten Ausweg auch in einem gerichtlichen Verfahren begleitet, unterscheidet uns von anderen Beratungs- oder Ombudsstellen.