Theaterspektakel Mysterienspiele
LASST ALLE HOFFNUNG FAHREN!
Die Welt geht unter – doch das Volkskundemuseum Wien wird zur Arche. Wer und was am 5. und 6. Juli 2025 mit an Bord gehen kann, hängt von Ihrem Unterstützungsbetrag ab.
Die Regisseurin Katharina Kummer inszeniert ein Mysterienspiel, das zu nichts Geringerem einlädt als zur Rettung der Schöpfung. Kummers Theaterspektakel vereint eine Mischung aus etablierten Kunstprofis und blutigen Laien. Schon in der Zusammenarbeit – und dann erst recht beim Spektakel selbst – kommen unterschiedlichste Menschen zusammen: aus Stadt und Land, aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und mit Lebensperspektiven, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

…pushing the boundaries of what theater can be!
Das Wanderspektakel «Mysterienspiele Ringelsdorf» verfolgt das Ziel, eine heterogene Mischung aus Laien (Personen aus dem unmittelbaren Umfeld des jeweiligen Veranstaltungsortes) und professionellen Kulturschaffenden verschiedener Sparten (Text, Theater, bildende Kunst, Musik u.a.) zusammenzuführen und so neue Räume und Formen gemeinsamen künstlerischen Arbeitens zu finden, die demokratisch sind und gleichzeitig einen hohen ästhetischen und professionellen Anspruch haben.
«Mysterienspiele» kann verstanden werden als Überbegriff für eine theatrale Methode bzw. eine von der Theatermacherin Katharina Kummer während der Lockdowns in einem Grenzdorf entwickelten Theaterform. Sie sind als Wanderspektakel angelegt, das zwar einen mystisch-erzählerischen Kern behauptet, aber in immer wieder eigenen Ausgaben an unterschiedlichen Orten in abgewandelter Form neu erschaffen werden kann.
Zentral für die Arbeitspraxis der «Mysterienspiele» ist stets die Kombination aus professionellen Kunstschaffenden, Laien und Statisterie aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen.
Die «Mysterienspiele» haben das Hauptanliegen, einen Austausch maximal divergierender Lebensperspektiven zu fördern (Stadt/Land, alt/jung, wohlhabend oder nicht, kulturell und im geistigen und politischen Hintergrund in höchstem Maße verschieden) und in dieser Mischung gemeinsame künstlerische Arbeitspraxen zu kreieren. Die Grenze von Kultur-rezeption und -produktion ist hier – auch durch die theatrale Grundstruktur von Inszenierung, Zeremoniell und freier Bewegung des Publikums – wesentlich permeabler, als sie es innerhalb der bestehenden Institutionen ist.
Der Bezug auf Grenzgebiete ist den Mysterienspielen wesentlich: die Erschließung von Begegnungsräumen außerhalb der stabilen Norm-Bereiche. Die Mysterienspiele evozieren solche Räume dadurch, dass sich die Veranstaltung sowohl institutionell (Theater?/Museum?/Garten?) als auch in Bezug auf Arbeitspraxis (Profis/Laien) und durch maximale soziale Heterogenität außerhalb aller fixen Zonen jeweiliger Genres oder Lebenskontexte verortet.
Ringelsddorf - ein Ort an der österreichisch slowakischen Grenze, ist der Ausgangspunkt der Mysterienspiele. Durch die ewige Beibehaltung des Namens «RINGELSDORF» des Grenz-Dorfes das Ursprung der nie vorher dagewesenen Theaterpraxis war, erzeugt die Veranstaltung eine mythische Überhöhung des Ortes als Metapher für den liminal space an sich.
Abrakadabra Schakalakaboom
Realer Austragungsort der aktuellen Ausgabe der Mysterienspiele ist das Volkskundemuseum in Wien. Rahmen ist das dort stattfindende Festival: THROUGH THE DARK, Über Leben in autoritären Zeiten.
Poetischer Schauplatz dieser speziellen Ausgabe der Mysterienspiele ist der Entwurf eines schillernden Endzeit-Szenarios. Eine Referenz auf bereits dagewesene zivilisatorische Totalschäden: Das Volkskundemuseum Wien wird uns zur Arche Noah.
Und die poetische Zeit? Ist stehengeblieben! Über die Behauptung eines apokalyptischen Falls aus der Chronologie. Als theatrales Projekt, das im Museum herumgeistert, speisen sich diese Mysterienspiele aus Mitteln des Zirkus wie des Ausstellungsraumes. Die Beteiligten selbst werden zu in den Kunstraum versetzten Natur-Ereignssen, zu den Ausgestellten, zum Spektakel.
Um die teilnehmenden Profis zu bezahlen, um für Verpflegung auf der Arche zu sorgen, um Kostüme für die Laien zu entwerfen, um die Tiere vom Land zum Museum und zurück zu transportieren und um das Museum so zu verwandeln, dass wir wirklich glauben, wir wären auf einem Schiff – dafür brauchen wir Geld.
Merci und Ahoi!