Worum geht es dabei?
Seit fast drei Jahren arbeite ich an diesem Filmprojekt, und diesen Sommer werden endlich die Dreharbeiten stattfinden, gefolgt von der Postproduktion und schließlich der Veröffentlichung im Frühjahr 2026! Die Produktion dieses Films ist ein großes Abenteuer und wir brauchen eure Hilfe, um es zu schaffen!
Wer sind wir? Wir sind ein Dutzend junge Semiprofis aus der Filmbranche und ein Dutzend Improvisationsschauspieler:innen, die alle aus der französischsprachigen Schweiz kommen. Wir werden von der Organisation Doc’ It Yourself unterstützt, die diesen Film produziert. Und wir sind alle Utopisten.
Worum geht es in diesem Film?
Schweiz. 2025. Eine Gruppe von Freunden aus einem Öko-Club an der Hochschule trifft sich nach mehreren Jahren wieder, um ihrer Freundin Gaia, die Gründerin des Clubs, die in ein langes Koma gefallen ist, zu betrauern.
Nach der Hochschule haben die Charaktere unterschiedliche Beziehungen zur Klimakrise aufgebaut und handeln jeder auf seine Weise. Einige machen institutionelle Politik, andere leben in besetzten Häusern und wieder andere kümmern sich nicht weiter darum. Aber dem Tod ins Auge blickend, stellen sie sich Fragen über ihre Zukunft und diskutieren über ihre Welt, die durch den Klimawandel, die Politik und die Umwelt- und Sozialbewegung erschüttert wird, und bringen dabei ihre jeweiligen Überzeugungen und Visionen ins Wanken.
Die Handlung ist nach den sieben Phasen der Trauer strukturiert: Verleugnung - Schmerz - Wut - Feilschen - Trauer - Wiederaufbau - Akzeptanz. Die Trauer ist die Parallele zwischen Gaias Koma und der Veränderung, die die heutige Welt durch den Klimawandel und die damit verbundenen sozialen Herausforderungen durchlebt und durchleben wird. Diese Struktur ist der rote Faden einer bewusst chaotischen und emotional starken Erzählung. Aber nicht nur die Erzählung, sondern auch die Musik, die Farbgebung, die Bilder und der Ton werden von ihr beeinflusst.
Was ist der Stil?
Der Film soll eine sehr realistische und ehrliche Doku-Fiktion sein, um eine starke Nähe zu den Zuschauern herzustellen. Um dies zu erreichen, werden wir einen sehr schlichten und rohen Stil verwenden, ohne grosse artifiziele Einrichtung, mit natürlichem Licht und einem Drehstil, der der Dogma 95-Bewegung ähnelt (für die Eingeweihten). Während der Dreharbeiten werden die Schauspieler durch das Drehbuch geleitet, das den Ablauf der Szenen in groben Zügen vorgibt, aber sie spielen, indem sie Dialoge und Gesten improvisieren und ihre Figuren vollständig verkörpern. Dies hat zum Ziel, realistische Situationen zu schaffen, insbesondere ein Gespräch, und die Schauspieler/innen voll in die Mitgestaltung des Films einzubeziehen.
Während des gesamten Produktionsprozesses führte ich sorgfältige Recherchen zu den zentralen Themen des Films durch. Ich führte Interviews mit 30 Personen aus verschiedenen Bereichen, darunter Aktivisten, Politiker, Arbeiter und Studenten, um die verschiedenen Profile und Meinungen zu Umwelt- und sozialen Bewegungen zu erfassen. Auch die Schauspieler recherchieren ihre Figuren, treffen Menschen, die ihnen ähneln, etc. All dies dient dazu, eine möglichst kohärente und realitätsnahe Geschichte zu erschaffen!

Welche Absicht steht hinter dem Film?
Die Klimakrise hat eine beispiellose Dringlichkeit erreicht. Sie erschüttert unseren Alltag, stellt unsere Lebensweise, unsere Beziehung zu den Lebewesen, unsere politischen und gesellschaftlichen Systeme in Frage. Ob wir uns ihr kollektiv stellen oder nicht, die Welt wird sich durch ihre Auswirkungen unweigerlich verändern.
Nun ziehen die Mobilisierungen für den Klimaschutz, insbesondere die Demonstrationen, die 2019 einen großen Zulauf hatten, immer weniger Menschen an. Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen sind bei weitem nicht ausreichend. Diese Herausforderungen haben einen Hype erlebt, jetzt scheinen sie müde zu werden, der Fokus setzt sich auf andere Dinge fest. Die Klimakrise wird durch andere aktuelle Themen ersetzt, obwohl es immer noch um unser Überleben geht. Die grüne Welle hat an Kraft verloren.
Natürlich engagieren sich einige, die früher nur in der Klimabewegung aktiv waren, heute mit noch größerer Vehemenz in sozialen Kämpfen, Kooperativen und Gewerkschaften oder haben sich radikalisiert und führen ein Leben voller Besetzungen, ZADs und zivilem Ungehorsam.
In den Interviews, die ich im Hinblick auf diesen Spielfilm geführt habe, haben mir viele Menschen gesagt, dass sie nicht mehr die Energie haben, sich zu mobilisieren. «Der Hype ist vorbei, ich gehe wieder arbeiten, kümmere mich um mein Leben, die Politik und die Demonstrationen haben nichts gebracht, ich habe andere Dinge zu tun.» Kann man ihnen das verübeln? Wenn das herrschende System so schwer fassbar, undurchdringlich und unerreichbar erscheint. Wenn manche Menschen Tag für Tag kämpfen müssen, um zu essen, unter einem Dach zu schlafen und zu überleben, und dabei die kommenden Krisen im Hintergrund ablaufen lassen. Wenn Aktivismus ein Privileg bleibt.
Oder wenn Verleugnung, Wut und Nihilismus allzu bequeme Zufluchtsorte sind, von denen niemand verschont bleibt. Man schützt sich angesichts von Verlust und Tod, so gut man kann.
Wir leben kollektiv in einer Trauer. Die Trauer um die Welt, wie wir sie heute kennen, die Trauer um das Lebendige, die Trauer um die Erde, die Trauer um Gaia. Wie kann man trauern? Ist das überhaupt möglich?
Mit den Figuren durchlebt das Publikum die sieben Phasen der Trauer und wird sich in den Emotionen und Stellungnahmen wiedererkennen. Das Rätsel am Ende: Wacht Gaia aus ihrem Koma auf oder stirbt sie? ermöglicht es dem Publikum, sich in die Geschichte und darüber hinaus einbezogen zu fühlen. Werden sie sich von der Last der Trauer, der Verleugnung, der Angst, der Wut, der Traurigkeit befreien können, die Trauer um das Vorherige überwinden, sich fragen, welche Entscheidungen getroffen werden müssen, welche Kämpfe geführt werden müssen, um eine lebensfähige Zukunft, unsere Zukunft, aufzubauen?
Atomenergie, Hausbesetzungen, institutionelle Politik, bewaffneter Kampf, Gemeinschaftsgärten, Kapitalismus, Kommunismus, Anarchismus. Die existierenden Lösungen sind vielfältig. Unsere Figuren konfrontieren sich mit anderen Arten, sich zu mobilisieren und Trauer zu erleben. Durch ihre Blicke stellt sich auch das Publikum Fragen. Ich wünsche mir, dass die Zuschauer diese Fragen und Antwortfragmente mit nach Hause nehmen. Dass sie auf dem Weg nach Hause den Mut finden, sich der kollektiven Verantwortung für unser Überleben zu stellen und sich der Unvermeidbarkeit von Veränderungen bewusst werden. Vielleicht engagieren sie sich sogar. Vor allem aber, dass sie sich fragen, wie sie trauern wollen.
Wir brauchen euch!
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