Als professioneller Musiker ist ein gutes Instrument ein Muss. Dass ich keines habe, ist eine grosse Barriere, meine Ziele zu erreichen, wie in Top Orchestern zu spielen und Wettbewerbe zu gewinnen.

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Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

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Erfolgreich abgeschlossen am 3.6.2023

Der Beginn meines Lebens als Musiker

Wie könnte ich besser beginnen, als ein wenig von meiner Geschichte zu erzählen :) Ich komme aus dem ländlichen Teil Chiles (San Vicente de Tagua Tagua), so dass es, wie man sich vorstellen kann, nicht viele Möglichkeiten gibt, in die Nähe von Musik zu kommen. Dennoch hatte ich das Glück, in der kleinen Musikschule meiner Heimatstadt Kontrabass zu lernen, als ich 16 Jahre alt war. Ein Alter, welches als sehr spät erachtet wird, um mit klassischer Musik zu beginnen. In dieser Schule konnte man mir einen Kontrabass leihen, welcher in einem nicht sehr guten Zustand war, und ich begann, das Kontrabassspiel autodidaktisch durch Video-Tutorials auf YouTube zu erlernen, da es in der Schule keinen Kontrabasslehrer gab. Nach einiger Zeit hatte ich das Glück, bei einer Cellolehrerin Unterricht zu bekommen, die mich bei meinen ersten musikalischen Schritten begleitete. Nach ein paar Monaten begann ich, auf meiner ständigen Suche nach Verbesserungen, durch das Land zu reisen und nach Kontrabasslehrern zu suchen, die mir die Grundlagen beibringen konnten. Das Cello ist halt immer noch ein völlig anderes Instrument und meine Cellolehrerin und ich stiessen irgendwann einfach an unsere Grenzen. So lernte ich meinen Mentor kennen und entschied mich schließlich für ein professionelles Musikstudium. Diese Entscheidung war vielleicht die Wichtigste in meinem Leben, denn sie bedeutete, alles hinter mir zu lassen und mich darauf zu konzentrieren, das nötige Niveau zu erreichen, um an der Universität aufgenommen zu werden und mich mit meinen Kollegen messen zu können.

Dank der Unterstützung meiner Familie und meines Lehrers wurde ich an der Universität angenommen und konnte mein Studium beginnen. Aber natürlich gab es immer das Problem, dass ich kein Instrument hatte. Dank einiger Bemühungen war es jedoch möglich, über die Universität einen Kontrabass geliehen zu bekommen, mit dem ich einen Großteil meiner Ausbildung absolvierte. Während dieser Jahre kombinierte ich mein Studium mit verschiedenen Jobs in außerschulischen Bereichen, um etwas Geld zu verdienen, welches es mir ermöglichte, von zu Hause wegzuziehen und mein Studium voranzutreiben.

Das Leben als Musikstudent in Chile ist schwierig, da klassische Musik nicht sehr populär ist. Aber mit viel Engagement konnte ich mir meinen Traum erfüllen, Berufsmusiker zu werden. Am Anfang habe ich mich im Grunde jeden Tag eingeschlossen, um vier lange Jahre stundenlang zu üben, um das erforderliche Niveau zu erreichen. Natürlich war das ein großes Aufopferung, aber die Ergebnisse waren sichtbar: Ich wurde mehrmals zu renommierten internationalen Musikfestivals in Europa eingeladen (Schleswig Holstein Musik Festival, Sommer Musik Akademie) und erhielt Stipendien von chilenischen Organisationen zur Finanzierung meines Studiums.

All diese Errungenschaften spornten mich an, noch härter für meinen nächsten Traum zu arbeiten: ein Studium an einer großen Hochschule in Europa. Das Glück war auf meiner Seite und ich wurde an der renommierten Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid angenommen, einer der besten Musikhochschulen der Welt mit den berühmtesten Musikern als Professoren. Von diesem Moment an begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben und die Möglichkeiten für meine Zukunft als Kontrabassist waren besser denn je zuvor.

  • Als Solist
    Als Solist
  • Die ersten Schritte
    Die ersten Schritte
  • Das erste Mal in Europa, in der Elbphilharmonie :)
    Das erste Mal in Europa, in der Elbphilharmonie :)

Beginn des Lebens in Europa an einer der renommiertesten Musikuniversitäten

Europa galt für mich immer als das Paradies für klassische Musiker. Da ich bereits ein wenig Erfahrung mit Reisen in Europa hatte, um mich zu verbessern und in verschiedenen Ländern zu spielen, war der Kulturschock nicht so groß, als ich nach Madrid gezogen bin. Aber die Tatsache, allein in ein Land zu ziehen, das ich überhaupt nicht kannte und in dem ich weder Freunde noch Familie hatte, fühlte sich an, als würde ich ganz von vorne beginnen. Der Anfang war sehr schwierig für mich. Natürlich kam ich ohne ein Instrument an und musste mir ein geliehenes besorgen, um am Unterricht teilnehmen zu können. Ganz zu schweigen von dem Schock, den ich hatte, als ich hörte, wie groß der Niveauunterschied zwischen mir und meinen Mitstudenten war. Aber ich wollte mich nicht entmutigen lassen, ganz im Gegenteil, all das gab mir noch mehr Kraft, um als Musiker zu wachsen und mich zu verbessern. Im Laufe der Zeit beschloss die Schule, mir ein Stipendium mit einem Instrument zu geben, damit ich bessere Leistungen in meinem Studium erbringen konnte. Zurzeit spiele ich immer noch dieses Instrument, und ich erhalte auch ein Stipendium, das mir hilft, in Spanien zu leben, da meine Familie nicht in der Lage ist, mich zu unterstützen. Allerdings handelt es sich nicht um eine regelmäßige Hilfe, und ich hatte schon oft finanzielle Probleme, um mich selbst versorgen zu können.

  • Konzerte der Reina Sofía
    Konzerte der Reina Sofía
  • Das Reina Sofía Bass Team
    Das Reina Sofía Bass Team

Das höchste Niveau erreichen, aber die Lücke spüren, weil man kein gutes Instrument hat

Die letzten Monate waren unglaublich, ich habe so viel gelernt! Im letzen Sommer habe ich einen Platz als Akademist im Antwerpener Symphonieorchester gewonnen, den ich aber leider nicht antreten konnte, weil ich keine europäische Staatsbürgerschaft besitze, ich wurde zu zwei Projekten mit dem Schleswig Holstein Musik Festival eingeladen, ich hatte Tourneen und Konzerte in Europa, professionelle Probespiele für Orchester. Kurz gesagt, es ist viel passiert und ich habe das Gefühl, dass sich mein Niveau in kurzer Zeit stark verbessert hat. Aber bei all diesen Aktivitäten blieb das gleiche Problem bestehen, dass ich kein gutes Instrument hatte wie in all den Jahren zuvor. Oft musste ich Freunde fragen, ob sie mir ihre Instrumente leihen könnten. Aber das bringt das Problem mit sich, dass ich mich immer erst an ein anderes Instrument gewöhnen muss, anstatt mich darauf konzentrieren zu können, ein höheres Niveau zu erreichen, und nach ein paar Tagen muss ich das Instrument wieder zurückgeben. Mein jetziger Kontrabass ist nicht gut genug, um eine Stelle in einem Orchester zu bekommen oder einen Wettbewerb in Europa zu gewinnen, und das ist der Grund, warum ich dieses Projekt begonnen habe und warum es so wichtig für mich ist. Ich bin mir sicher, dass ich mit einem guten Instrument das höchste Niveau erreichen kann und meine Freude am Musizieren vielen Menschen vermitteln kann! Ich hoffe, dieses Wissen über mich bringt dich meiner Situation ein wenig näher. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich es zu schätzen wüsste und wie dankbar ich wäre, wenn du mir helfen könntest!

Eine herzliche Umarmung Dante