G. Frescobaldi - Werke für Tasteninstrumente aus handschriftlichen Quellen
«Il Signor Girolamo hat eine Unzahl weiterer Bände hervorgebracht und sammelt ständig neue, denn er ist von solcher Vortrefflichkeit in der Komposition sowie aus dem Stegreif, wie Rom täglich sieht; aber die Anstrengungen und Kosten des Drucks erlauben es nicht, dass sie veröffentlicht werden.»
Bartolomeo Grassi, Vorwort zu Girolamo Frescobaldis Canzoni da Sonare, Rom, 1628.
Frescobaldi, der eine führende Rolle in der Literatur für Orgel und Cembalo am Anfang des XVII. Jahrhundertes spielte, wurde durch seine zu Lebzeiten veröffentlichten Werke wie die beiden Bücher Toccaten (1627 und 1637), die Capricci (1624) und die Fiori Musicali (1635) berühmt. Berücksichtigt man jedoch die Aussagen von Zeitgenossen wie Bartolomeo Grassi, so erfährt man, dass in Rom und darüber hinaus Manuskripte zu finden waren. Diese Stücke, noch mehr als die gedruckte, spiegeln die tägliche Praxis der italienischen Organisten des 17. Jahrhunderts. Viele Frescobaldi zugeschriebene Werke finden sich heute mehreren europäischen Bibliotheken. Ein großer Teil wurde im Kreis des Komponisten kopiert; es gibt jedoch auch mehrere Autographen, insbesondere im Fondo Chigi (Biblioteca Vaticana, Rom) oder in der BNF in Paris. Weitere Bände sind in Turin, Brindisi, München oder New York aufbewahrt, oft in Privatsammlungen.
Dieses faszinierende Repertoire wurde seit 30 Jahren von mehreren Musikwissenschaftlern erforscht, aber aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Quellen kaum aufgenommen. Eine moderne kritische Ausgabe aller handschriftlichen Stücke, die Frescobaldi zugeschrieben werden können, wurde 2018 von den Musikwissenschaftlern Etienne Darbellay (Honorarprof. UNIGE) und Constance Frei (Prof. UNIL und EPFL) beim Mailänder Verlag Suvini Zerboni veröffentlicht. Dieser Band diente als Grundlage für die Vorbereitung des CD-Programms.
Hier sind mehrere bisher unveröffentlichte Stücke zu hören, die hoffentlich Musikliebhabern, -Forschern und -Lehrern dienen können.
Programm - Instrumente - Aufnahme
Das CD-Programm umfasst mehrere Toccaten, Passacagli und Partiten, die jenachdem mal auf der Orgel, mal auf dem Cembalo eingespielt wurden.
Zwei hochwertige Instrumente von italienischem Stil wurden für die Aufnahme verwendet : die Formentelli/Tricoteaux Orgel der Kirche Saint-François in Lausanne (Schweiz) sowie ein italienisches Cembalo (nach Vorlagen aus dem 17. Jahrhundert) von Matthias Griewisch.
Die Aufnahme fand vom 22. bis 25. Juli 2021 (Kirche St-François, Lausanne) und vom 23. bis 26. August 2021 (Kirche St-Michael, Haltingen DE) dank der Arbeit der Tonmeisterin Marie Delorme statt.
Das Crowdfunding
Um das CD erscheinen zu lassen, sind folgende Koste zu decken
- Einstellung der Mikrofone, Aufnahme, Schnitte, Mastering (Marie Delorme)
- Cembalostimmung und Pflege (Nadja Lesaulnier)
- Notizen für das CD-Booklet
- Produktion und Diffusion (CLAVES)
Jede kleine Spende ist sehr hilfreich, um die Veröffentlichung der CD zu gewährleisten. Sie können das Projekt folgedermassen unterstützen :
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