Das siebzigste Jahr. Roman.

Das siebzigste Jahr. Roman.

von Benjamin Weh

Bern, Basel und Zürich

Die SVP versteht das Wahljahr 2015 als «Schicksalsjahr». Es gehe um die Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Neutralität. Welche Schweiz wünschen wir uns? Höchste Zeit, dass wir uns neu erfinden!

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Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

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Abgeschlossen am 16.10.2015

Mein Roman «Das siebzigste Jahr.» ist druckreif. Die Veröffentlichung hängt allein davon ab, ob der Druckkostenzuschuss beigebracht wird!

Leseprobe:

Erich hielt nicht zurück mit beredter Analyse der verunsicherten eidgenössischen Volksseele, und Fab hatte wohl oder übel hergehalten als aufmerksamer Zuhörer. Gelegentlich bezog sich der Heimweh-Sachse dabei gar auf Dürrenmatts Rede von 1990 anläßlich der Verleihung des Gottlieb Duttweiler Preises an Vaclav Havel – «Die Schweiz ist ein Gefängnis, wohinein sich die Schweizer geflüchtet haben».

«Nur jammerschade», frotzelte Erich, «dass die Schweizer nicht längst gemerkt haben, dass sie Gefangene ihrer selbst gezimmerten Trugbilder sind. So nehmen sie Tell als Nationalhelden in Beschlag – und blenden geflissentlich aus, dass dieser Schillers romantisierenden Feder entsprungen ist. Gleichzeitig beweihräuchern die Eidgenossen den Geßler als kanonisierten Bösewicht. Und wenns auf europäische Annäherung ankäme, schreien die heimtückischen Verrat witternden Horden landauf, landab: Wir wollen keine fremden Vögte! Wäre es nicht endlich an der Zeit, dass die Glückseligen aus dem Dornröschenschlaf erwachten?

Das Sowjetreich hat sich längst in Luft aufgelöst, der Kalte Krieg ist Schnee von gestern – zumindest einstweilen; das globale Zeitalter längst eingeläutet – und unabänderlich ist alles im Fluss. Völker und Staaten müssen sich neu erfinden – auch die von der Geschichte meistbegünstigte Eidgenossenschaft. Aber gerade dieser begnadete Umstand macht es der Schweiz dermaßen schwer, sich aus der Trägheit aufzurappeln und in der
unübersichtlichen, wieder bedrohlich gewordenen Welt ihren verantwortungsvollen Platz zu finden.»