Warum ist sie einmalig?
Wir wollten eigentlich als Titel «Eine ungewöhliche Komponistin» benützen, aber er war leider zu lang gewesen, «einmalig» trifft es aber auch sehr gut….
Sie war eine sehr talentierte Pianistin. Doch im Jahr 2005 verlor sie plötzlich die Fähigkeit, ihre Finger zu bewegen. Die Krankheit wurde als multifokale motorische Neuropathie diagnostiziert. Es handelt sich um eine sehr seltene Krankheit mit einer Wahrscheinlichkeit von 1-2/100.000, bei Frauen noch seltener. Das machte es ihr schwer, als Pianistin aufzutreten. Im Jahr 2008 begann sie dann plötzlich, Musik zu komponieren. Bis jetzt hat sie etwa 45 Werke mit über 200 Stücken komponiert, obwohl es dazwischen Leerzeiten von einigen Jahren gab. Und sie komponiert weiter.
Sie hat Komposition nicht gelernt. Und nie hatte sie gedacht, dass sie eine Komponistin werden würde.
Wie sie komponiert ist wirklich ungewöhnlich: Sie darf selber nichts denken. Sie muss einfach ganz locker sein und warten. Sie muss sich konzentrieren mit oben zu verbinden. Und sie muss fest glauben, dass es sicher kommt. Sonst muss sie nichts. Wenn diese Energie da ist, dann schreibt sie die Noten ohne zu schwanken und sehr schnell.
Sie hört die Musik nur von rechts Oben. Wenn das Stück fertig ist, weiss sie nachher selber nicht mehr, wie sie komponiert hat.
Über diese Gabe ist sie selber immer noch verwundert. Und noch viel mehr unglaubliche Sachen sind bei ihr mit dem Komponieren passiert.
Auf diese Weise sind die Stücke entstanden, die in diesem Herbst aufgeführt werden in 7 Konzerten mit 3 verschiedenen Programmen.
Ihre Noten sind beim renommierten Musikverlag Universal Edition (Wien) erhältlich.
Das Besondere an meinem Projekt
3 verschiedene Programme, 7 Orte mit 10 professionellen Musikern.
Das 1. Konzertprogramm «Kammermusik für Violine, Violoncello und Klavier»
präsentiert die Musik für Violine, Cello und Klavier. Dieses Konzert findet an drei Orten statt. Es werden alles Uraufführungen sein. Nach dem Premieren-Konzert findet es auch zum ersten Mal in anderen Kantonen statt. Das letzte Stück vom Programm, «Hanabi» ist Noëlle Grüebler und Olivia Geiser gewidmet.
Das 2. Konzertprogramm zeigt Musik für Flöte und Klavier und nach der Pause Stücke für Klavier solo
Nach einer langen Kompositionspause ist endlich dieses Jahr eine neue Sonate entstanden. Dieses Stück ist inspiriert von dem berühmten Japanischen Künstler Hokusai. Es ist Alexander Zimoglyadov und Sandra Carina Meier gewidmet, den beiden Musikern, die es spielen werden.
Das Werk für Klavier solo «6 Stücke nach Bildern von van Gogh» ist auch besonders. Die Komponistin hat sich von den verschiedenen Gemälden van Goghs, seinen Farben und Eigenheiten inspirieren lassen. Diesmal ist das Publikum eingeladen, die Bilder vor jedem Stück als Beispiel zu betrachten und dann die Musik zu hören. Drei Werke sind Uraufführungen.
Das 3. Konzertprogramm: «Etüde? Etüde!» für Klavier solo
Die Konzert-Etüden für Klavier sind in einer ganz speziellen Phase komponiert worden. Darum dieser Titel.
Eigentlich arbeitete sie gerade an einem anderen Stück, das sie machen wollte. (Ein Klavierstück über den Bodensee). Wie immer wartete sie auf eine Eingebung, aber es kam nicht, egal wie lange sie wartete. Das konnte nur bedeuten, dass etwas nicht stimmt. Sie hatte es aber nicht verstanden und wartete lange, aber nichts kam. Sie dachte: «Das ist dann nicht dieses Klavierstück!», und dann hörte sie: «Etüde!» und dachte: «Was? Etüde?» Genau in dem Moment, in dem sie das fragte, fühlte sie ein Gefühl des Offen werdens, ein grosse Aufregung und sofort eine Unzahl von Ideen, die um ihren Kopf herumflogen. Sie kamen von selbst mit großer Geschwindigkeit. Sie schrieb in dieser Zeit ohne Pause eine Etüde pro Woche.
Drei junge Pianisten haben es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche 24 Etüden aufzunehmen. Die Aufnahme wird ab Oktober erhältlich sein. Im 3. Konzert werden diese zu hören sein.
Dafür brauche ich Unterstützung
Wir möchten mit dem Crowdfunding die Saalmiete, Flyer für die Konzerte und genug Gage für die Musiker abdecken. Wir haben schon von Sponsoren Unterstützung bekommen. Das ist aber viel zu wenig. Wir brauchen etwa mindestens CHF 16’500. Bis jetzt haben wir erst CHF 6500. Mit der Kollekte bekommen wir hoffentlich noch etwas, darum haben wir CHF 7000 angesetzt.
Obwohl sie keine Preisträgerin und keine bekannte Komponistin ist, haben die Musiker sich für ihre Musik interessiert und wollen sie spielen. Dafür ist sie sehr dankbar.
Wegen Corona ist es schon eine schwierige Zeit für viele Leute, auch für Musiker, darum möchten wir unbedingt für die Musiker genug Gage geben.