Guāng Gùn – Engpass auf dem chinesischen Heiratsmarkt

von Simon Tanner

China und Zürich

Im Jahr 2015 gibt es in China einen Überschuss von 20 Millionen heiratswilligen Männern. Eine Reportage über gesellschaftliche Konsequenzen.

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So funktioniert’sä

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

31 Unterstützer*innen

Erfolgreich abgeschlossen am 30.6.2012

Darum geht's:

Ich bin Fotograf in Zürich und benötige deine Unterstützung, um ein freies Publikations-Projekt zu realisieren. Das zu beleuchtende Thema ist aktuell und relevant, da dessen politischen und wirtschaftlichen Aspekte ein hohes gesellschaftliches Konfliktpotenzial für die zukünftige Weltmacht aufweisen.

Mein Ziel ist es als Abschluss meiner Arbeit ein Fotobuch zu produzieren, in welchem Bild und Text kombiniert werden. Zudem plane ich die Reportage in einem Medium zu publizieren.

Die Reportage soll im Zeitraum November bis Dezember 2012 in der Provinz Guangdong und Hunan sowie in Shanghai fotografiert werden.

Projektbeschreibung:

Die Volksrepublik China ist mit einem demografischen Problem konfrontiert. Die Bevorzugung von männlichem Nachwuchs – aus gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gründen – und die offizielle Ein-Kind-Politik führten zu einem geschlechterspezifischen Ungleichgewicht. Zwischen 2015 und 2045 wird China ein jährlicher Überschuss von einer Million Männern aufweisen. Bei der Bevölkerung zwischen 20 und 49 Jahren beträgt der männliche Überschuss 2015 gemäss offiziellen Berechnungen bereits 20 Millionen. Diese Entwicklung führt zu einem Engpass auf dem chinesischen Heiratsmarkt. Die Ehe ist in China traditionell von hoher Bedeutung nicht nur für den sozialen Status, sondern auch für die wirtschaftliche Absicherung. So sind Männer aus tieferen sozio-ökonomischen Schichten die am stärksten Benachteiligten, da für Frauen der materielle Status bei der Partnerwahl entscheidend ist. Dieses Missverhältnis auf dem Heiratsmarkt hat nicht nur auf der individuellen Ebene negative Auswirkungen, sondern birgt auch gesellschaftliche Sprengkraft. Während in den Städten die Partnersuche zu einem Existenzkampf wird, wächst die Gruppe der unfreiwillig unverheirateten Männer vorallem in den ländlichen Provinzen stark. Bereits werden in chinesischen Medien sogenannte «Bachelor Villages» mit der Zunahme von Prostitution, Geschlechtskrankheiten und Kriminalität in Zusammenhang gebracht. Gleichzeitig wird landesweit die urbane Jugend mit Dating-Shows überhäuft und so das gesellschaftliche Ideal und der individuelle Wunsch nach dem Partnerglück verfestigt.

Mit deiner Unterstützung kann ich die Transportkosten, die Übersetzungshilfe und das Material finanzieren.

Portfolio Simon Tanner