Miterleben und unterstützen
Der Regionale Jugendchor – was ist das eigentlich?
Wir sind etwa 100 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahre alt, wohnen in der Ostschweiz und in Liechtenstein, besuchen eine Rudolf Steiner - oder Waldorfschule und haben jede Woche «Chor», d.h. unser Musiklehrer/-lehrerin arbeitet mit uns stimmbildnerisch und bereitet mit uns ein grösseres klassisches oder modernes Chorwerk für ein Konzert vor. Was das bedeutet und wie viel es uns persönlich bringt, das merken die jüngeren Teilnehmer oft erst im Lauf der Zeit, wenn das grosse Genieren vorbei ist und man frei zu sich selbst stehen kann. Weil wir dieses Jahr ein besonders junger Chor sind, bekommen wir noch etwas Verstärkung durch «Grosse» aus Basel. An den jeweiligen Konzert-Orten tritt auch immer ein Kinderchor aus der «einheimischen» Schule als innere Stimme des Opherus auf, d.h. dass überall das gleiche Konzert stattfindet, nur jedes Mal mit einem anderen Kinderchor.
Eine jugendliche Uraufführung und 100 Jahre?
Zum Inhalt:
Eigentlich ist die Geschichte, die der Komposition von Peter Appenzeller zugrunde liegt, eine modernisierte Version der Christopherus-Legende, die von einem Riesen erzählt, der dem mächtigsten König der Welt dienen will, sich hinaufdient, bis er beim Teufel angestellt ist und dann merkt, dass auch der nicht der Mächtigste ist. Den aber findet er erst viel später in Gestalt des Christus-Kindes …. Unsere Kantate «Opherus» erzählt in Worten von Rose Aggeler dieselbe Geschichte, gibt aber den Herrschern dieser Welt und ihren «Followern», bzw. Anhängern viel Raum; der Teufel der Legende erscheint nicht, dafür Machtgierige, die sich nur vor etwas fürchten: vor Menschlichkeit und Liebe. Diese Geschichte finden wir alle sehr wichtig, denn: wer wem warum dient, das geht jeden an. Unser Alltag ist voll davon, dass wir, ohne es zu wissen, ganz verschiedenen «Herren» dienen, ob wir wollen oder nicht.
Die Musik:
Peter Appenzeller hat dem Regionalen Jugendchor eine eigene Fassung der Kantate «Christopherus» sozusagen auf den Leib geschneidert. Seine Musik ist eng mit dem Text verbunden und gibt diesem neue Tiefe und besondere Aspekte. Eine Musik unserer Zeit, welche Rhythmen aus verschiedenen Volksmusiken in eingängige Melodien bringt, archaische Momente hat und manchmal auch Spätromantisches antönt. Sie klingt lange nach.
100 Jahre Waldorf – was heisst denn das?
Im September 1919 hat der Direktor der Waldorf Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart, Emil Molt, für die Kinder seiner Arbeiter eine Schule gegründet. Als konzeptionellen Leiter hat Molt Rudolf Steiner beigezogen, mit dessen Ideen er bereits vertraut war. Diese Schulgründung war ein Werk des Friedens, eine Antwort auf das soziale Elend und auf die Katastrophe des ersten Weltkriegs. Sie sollte sich völlig frei von staatlichen Einflüssen der Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen widmen und ihnen durch den gleichmässigen Umgang mit Wissenschaft, Kunst und Handwerk ermöglichen, sich selbst und ihren ganz eigenen Weg zu finden. Daraus wurde eine weltweite Bewegung. In diesem Jubiläumsjahr tauschen wir von Schule zu Schule rund um den Globus Postkartengrüsse aus.
Unsere Eltern haben diese Schule für uns gewählt und wir sind stolz darauf, dass wir auf besondere Art lernen und in ganz besonderen Fächern unterrichtet werden, - auch wenn wir es manchmal unbequem finden, - wie z.B. den Chor. Auch dabei gilt: «Learn to change the world», - mich selbst inbegriffen.
Helft mit, dass die Konzerte ein Fest werden!
Wofür wir eure Spenden brauchen
Wir werden von sechs wunderbaren Instrumentalisten begleitet , die seit Jahren immer wieder mit uns zusammen arbeiten. Fünf grossartige Solisten singen die Solopartien der Opherus-Kantate, - ihnen und unserem Komponisten möchten wir ein einigermassen angemessenes Honorar bieten können.
Wir dürfen in schönen Gebäuden auftreten, - Flügel müssen gemietet werden, - das sind keine verhandelbaren Kosten
Wir reisen zu unseren Konzertorten per Bahn und Bus und möchten diese Ausgaben nicht unseren Eltern zumuten, sondern aus dem Chorbudget begleichen.
Vor den Konzerten findet jeweils am Ort noch eine Probe statt, dazwischen brauchen wir eine kleine Verpflegung.
Wir gestalten ein Programm- und Textheft, das sollte noch gedruckt werden. Und sollte das Wunder geschehen, dass wir so reichlich beschenkt werden, dass etwas übrig bleibt, werden wir uns riesig freuen und das Geld für das Projekt 2020 auf die hohe Kante legen.