Muffel, Held oder Softie? Ein Tanztheater Projekt mit ganz normalen Männern die tanzen
mann tanzt ist ein künstelerisches Projekt mit Laien. Deshalb finanziert es sich einerseits aus Beiträgen der Mitwirkenden, die aber viel tiefer als bei vergleichbaren Projekten sind, um die Schwelle für mögliche Interessenten gering zu halten. Ausserdem werden wir von unserem Ko-Produzenten, Fabriktheater Rote Fabrik Zürich, durch die freie Verfügung von Proberaum, Theater und Technik, sowie einen kleinen finanziellen Zustupf unterstützt. Den grossen Teil der Finanzierung der Löhne der professionellen Leitung, Organisation und Werbung, müssen wir von Stiftungen und Privaten auftreiben. Die allfälligen Beiräge durch «wemakeit» fliessen also direkt in die künstlerische Arbeit oder deren Umsetzung. Das Projekt findet auf jeden Fall statt, Einstiegswochenende ist der 16. / 17. März, die Aufführungen Anfangs Juni 2012. Mit ausreichender Unterstützung könnte die Mitwirkung der Männer subventioniert werden und die Leitung könnte sich noch stärker auf das Projekt konzentrieren und die Planung für weitere Projekte mit Männern und Tanz angehen.
Hintergrund:
Männer sind in den meisten Tanzangeboten extrem untervertreten. Getanzt wird – wenn überhaupt – nur um Frauen kennen zu lernen, der gegenwärtigen Partnerin zu liebe oder in alkoholisiertem Zustand. Wir wollen herausfinden, welche Hemmungen Männer vom Tanzen abhalten oder weshalb sie es trotzdem tun. Ihre Geschichten und Erfahrungen werden wir zu einem TanzTheater Stück zusammenweben. Nebenbei werden die mitwirkenden Männer auch einen neuen, lustvollen Zugang zum Tanz jenseits aller Klischees finden.
Begründung Finanzierung:
Wir suchen eine Mitfinanzierung für die Löhne der professionellen Mitarbeiter des Projekts: künstlerische Leitung, Choreographie, Regie und Licht/Video. Ausserdem möchten wir die Möglichkeit haben, interessierte Männer in finanzieller Notlage vom Workshop Beitrag zu befreien.
Zur Umsetzung von mann tanzt:
Am Schnupperwochenende im November 2011 haben sich 8 Männer zwischen 27 und 67 Jahren engagiert mit verschiedenen Fragestellungen auseinander gesetzt:
Was ist Tanz für mich? Was hindert mich daran so zu tanzen, wie ich es gerne könnte? Welche Sehnsüchte habe ich in Bezug auf Tanz? Was macht einen guten Tänzer aus? Was wäre anders, wenn Frauen dabei wären? Welches Erlebnis mit Tanz hat Dich besonders geprägt?
Die Antworten waren ehrlich und in ihrer Spontaneität auch differenziert:
Tanz ist für mich:
«wie Fliegen, Im Moment sein, Das Innere spüren und zeigen, Balance, Selbstausdruck, Authentizität, Für einmal nicht reden müssen, Kommunikation, JA sagen, Die Musik des Körpers…»
Antworten auf diese und weitere Fragen sollen im Probenprozess verbal und physisch erarbeitet werden und bilden das Grundmaterial für den künstlerischen Prozess. Im wöchentlichen Training (vom 19. März bis 28. Mai) wird eine gemeinsame Bewegungssprache entwickelt. Über Tanz- und Theaterimprovisations Übungen werden wir die Ressourcen der Mitwirkenden, ihre Hemmungen, körperlichen Schwächen, fehlendes Körperbewusstsein aber auch ihre Fantasie und Biographie produktiv für die Erarbeitung eines Stückes nutzen. Das Bewegungsmaterial entsteht in der Zusammenarbeit mit den Männern. Dabei interessiert uns, welche Veränderungen in Zeit, Raum, Dynamik und Form dazu beitragen, aus Alltagsbewegung Tanz zu machen. Ebenso werden wir Zitate aus dem Gesellschaftstanz oder Tanzfilmen verwenden und verschiedene Formen der Verfremdung untersuchen.
Die biografischen Geschichten der Männer rund um den Tanz und das Mann-Sein dienen uns als Fundus für witzige, spannende und berührende Texte, die adäquat mit der Choreografie verwoben werden.