Unsere Saatgut-Initiative produziert vielfältige und nachbaufähige Pflanzensorten. Wir bieten Landwirten eine Alternative zu dem Saatgut der Agromultis, welche jedes Jahr neu gekauft werden müssen.

CHF 41’185

124% von CHF 33’000

124 %
So funktioniert’sä

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

226 Unterstützer*innen

Erfolgreich abgeschlossen am 6.9.2020

Saatgut Unabhängigkeit, Klimawandel und ökologischer Landbau

(klick auf «CC» für Untertitel zum Video)

In den letzten Jahrzehnten sind Indiens Bauern in eine schlechte Lage geraten. Traditionell hatten Familien ihre eigenen Saatgutlager und führten ihre eigene Saatgutvermehrung durch. Aber eine Kombination aus unerfüllten Versprechungen aus der grünen Revolution und anfänglich subventioniertem Saatgut von Chemieunternehmen hat alles verändert.

Jetzt gibt es einen kommerziellen Saatgutmarkt, der von ausländischen multinationalen Konzernen dominiert wird, die eine Ökologie der Abhängigkeiten bei Bauern geschaffen haben, welche sich jährlich verschulden, indem sie nicht nachbaufähiges Hybridsaatgut, chemische Düngemittel und Pestizide kaufen - oft ohne zu wissen, wie man sie richtig und sicher verwendet.

Dies ist ein schwerwiegendes Problem, da 60% der Menschen hier mit der Landwirtschaft verbunden sind und viele von ihnen in der Subsistenz leben. Auf dem Markt ist das Ergebnis deutlich sichtbar: Man findet nur eine geringe Nutzpflanzenvielfalt und keine angepassten Sorten.

Das wollen wir ändern und den Bauern eine echte Wahlmöglichkeit bieten. Unser Ziel ist es, eine Saatgut-Initiative für Nordost-Indien zu schaffen, die in der Lage ist, den Bauern lokal angepasstes Saatgut zu liefern, wobei wir das traditionelle Wissen nutzen, moderne Vorgehensweisen des biologischen Landbaus anwenden und diese mit Schulungen zur Saatgutproduktion kombinieren.

Pabhoi Greens ist heute ein biologisch zertifizierter und vielfältiger Betrieb, der mit Mischfruchtanbau, Fisch, Wurmkompost, Bienenzucht und Gemüse arbeitet. Mit 35 Arbeitern aus 9 verschiedenen ethnischen Gruppen auf dem Betrieb versuchen wir, einen ganzheitlichen Ansatz zu leben, der auf Gleichberechtigung basiert und frei vom Kastenwesen ist. Da wir wollen, dass Frauen und Bäuerinnen stark und selbständig sind, bieten wir Schulungen zu ökologischer Landwirtschaft an. Mehr als 4’000 Bäuerinnen und Bauern, StudentInnen und Menschen aus Landfrauenvereinigungen kommen jedes Jahr zu Schulungen auf unseren Hof.

Unsere Iniatiative bettet sich in eine agrarökologische Bewegung ein, die dem Klimawandel mit Resilienz durch Souveränität, Diversität und Lokalität begegnet. Mit einem Klima, welches Bäuerinnen und Bauern jedes Jahr auf die Probe setzt, sind Massnahmen wie eigenes Saatgut, lokal angepasste Sorten, aber auch Kompostwirtschaft, Mischanbau, ökologische Wirtschaftsweise und hohe Biodiversität von grösster Bedeutung.

  • unser Imker
    unser Imker
  • Vielfalt
    Vielfalt
  • Kinder in unserer Farm Schule beim Reis essen
    Kinder in unserer Farm Schule beim Reis essen
  • Landfrauengruppe
    Landfrauengruppe
  • Kontrolle und Fütterung von Fisch
    Kontrolle und Fütterung von Fisch
  • Schulung zu ökologischer Fischzucht
    Schulung zu ökologischer Fischzucht
  • Hier machen wir den besten Wurmkompost weit und breit
    Hier machen wir den besten Wurmkompost weit und breit
  • Gruppe von Schülerinnen und Schülern auf der Farm
    Gruppe von Schülerinnen und Schülern auf der Farm

Saatgut-Projekt bei Pabhoi Greens

Als Biobauer habe ich immer die Notwendigkeit verspürt, dass wir selbst Saatgut haben müssen, da wir unsere Unabhängigkeit bei Saatgut neben vielen anderen Dingen verlieren. Daher habe ich beschlossen, das Augenmerk auf die Produktion von Bio-Saatgut für unseren Staat und das ganze Land zu lenken. Wir begannen 2015 mit einer kleinen Saatgutproduktion von einheimischem Sorten. Damit begann der Prozess und fingen an, unsere Zeit und Energie zu investieren, um zu lernen, wie wir die verschiedenen Schritte am besten durchführen können: Samen sammeln, sie züchten, den Selektionsprozess zu gestalten. Unser Ziel ist es, das Saatgut zu erhalten und auch bestimmte Samen zu züchten, die jeder Landwirt selbst behalten kann. Darüber hinaus haben wir ein Unternehmen gegründet, in dem wir nicht nur unseren Züchtungsprozess durchführen, sondern auch versuchen, unsere Initiative langfristig finanziell selbsttragend zu machen.

Wir haben große Schritte gemacht, haben aber noch einiges zu lernen, da es eine Sache ist, Gemüse anzubauen, aber eine andere, Saatgut zu vermehren. Wir konnten nach Europa reisen und uns über die ökologische Saatgutproduktion informieren und Partnerschaften aufbauen. Inzwischen haben wir Versuche mit über 250 verschiedenen traditionellen und nachbaufähigen Sorten durchgeführt und vier Jahre lang Saatgut in kleinem Massstab produziert und versuchsweise vermarktet. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Bauern sind zufrieden, und unsere Initiative hat eine motivierende Anzahl von Saatguttüten verkauft.

Etwas weiteres haben wir auch gelernt, dass wir auch von den Kunden Unterstützung erhalten können, denn Geschmack ist in Indien wichtig. Lokal angepasste und häufig nicht-Hybrid-Sorten haben unter unseren klimatischen Bedingungen eine bessere Chance, zu reifen, was dem Geschmack sehr zugute kommt.

  • Pabhoi Greens Team
    Pabhoi Greens Team
  • Samen
    Samen
  • Salat Sichtung
    Salat Sichtung
  • Beispiel der (schlechten) Artenvielfalt im normalen Geschäft
    Beispiel der (schlechten) Artenvielfalt im normalen Geschäft
  • Sichtung Kohlpflanzen
    Sichtung Kohlpflanzen
  • Jungpflanzen
    Jungpflanzen
  • Sämlinge
    Sämlinge
  • Samenproduktion von Salaten
    Samenproduktion von Salaten
  • Unsere Samentüten in einem Geschäft
    Unsere Samentüten in einem Geschäft

Nächste Schritte im Saatgutprojekt

Um unsere Aufgabe weiter und das Saatgut zurück zu den Menschen zu bringen, brauchen wir deine Unterstützung. Das Projekt wächst, aber die Farm kann die anstehenden, notwendigen Entwicklungsschritte nicht vollständig finanzieren. Wir erhalten keine staatlichen Subventionen oder externe Finanzierung.

Wir haben 10 Personen, die im Saatgutprojekt arbeiten und sich um Planung, Produktion, Selektion, Trocknung, Reinigung, Keimprüfung und Verpackung in Saatgutbeutel kümmern. Wir müssen Gewächshäuser bauen, um die Saatgutkulturen vor dem tropischen Monsunregen zu schützen. Einige Pflanzenarten brauchen bestimmte kalte Wetterbedingungen, um zu blühen und Saatgut zu produzieren. Für diese Pflanzen arbeiten wir mit Bäuerinnen und Bauern im Hochland von Arunachal Pradesh und Nagaland zusammen und haben erfolgreich mit der Produktion von Brassica-Samen (Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi) begonnen. Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern in den Dörfern müssen wir eine effiziente und qualitativ hochwertige Produktion erarbeiten. Wir haben die Möglichkeit, in 5 nahe gelegenen Dörfern Schulungen durchzuführen, bei denen die Bauern an der Saatgutproduktion interessiert sind und beim Aufbau eines Vermehrungsnetzwerks mithelfen können.

In dieser Crowdfunding-Kampagne arbeiten wir mit zwei Finanzierungsstufen. Die Erste liegt bei 33’000 CHF, aber wir hoffen insgesamt 50’000 CHF einzusammeln. Wir bezwecken damit, wichtige Infrastruktur zu erhalten, einen Teil unserer Projektgehälter für die nächsten zwei Jahre finanzieren zu können und uns dabei zu helfen, die geplanten Schulungen zu ermöglichen.

Hier sind einige unserer aktuellen Kosten und geplanten Verbesserungen:


Aktuell

  • Löhne im Saatgutprojekt (10 angelernte Arbeiter pro Jahr): 780’000 Rupien > 9’700 CHF
  • Reisen zu Teststandorten in Arunachal und Nagaland: 118’000 Rupien > 1’400 CHF

Geplant

  • Projektassistenz (pro Jahr): 288’000 Rupien > 2’800 CHF
  • Gewächshaus: 1’160’000 Rupien > 14’400 CHF
  • Stromsicherung: 340’000 Rupien > 4’200 CHF
  • Luftentfeuchter: 140’000 Rupien > 1’700 CHF
  • Windsichter: 180’000 Rupien > 2’200 CHF
  • Kühllager: 190’000 Rupien > 2’600 CHF
  • Ausbildungsprojekt in Dörfern: 120’000 Rupien > 1’500 CHF

Bitte unterstütze unsere Kampagne und ermögliche den Kleinbäuerinnen und -bauern in Indien, besseren Zugang zu biologischem Saatgut für einen diversifizierten Anbau zu erhalten.


Besonderen Dank an:

  • WFSCAN - Alumni-Netzwerk des World Food System Center (Kommunikation)
  • Sativa Rheinau AG (Saatgut-Spende bei den Belohnungen und Versandunterstützung)
  • Team Pabhoi Greens (für den täglichen Einsatz)
  • Peperoni
    Peperoni
  • Bambus Gewächshaus
    Bambus Gewächshaus
  • Unsere Samentüten
    Unsere Samentüten
  • Lebenskraft
    Lebenskraft
  • Reinigung von Okra Samen
    Reinigung von Okra Samen
  • Ernte
    Ernte
  • Stolze Kollegen
    Stolze Kollegen
  • Täglicher Markt
    Täglicher Markt
  • Jungpflanzen
    Jungpflanzen