Darum geht’s
Nur zu 7% wird Material, welches bereits mindestens einen Lebenszyklus durchlaufen hat, verbaut. Alle 10 Sekunden fallen in der Schweiz 5 Tonnen Abfall aus der Bauwirtschaft an und jährlich entsorgen wir 3’300 Mal die Fläche vom Primetower an Glas. Wir müssen dringend umdenken, denn so kann es nicht weitergehen! Die ressourcenschonende Wiederverwendung von Baumaterial, unsere Kernkompetenz, ist dabei essenziell für die Vermeidung von Abfall. Im Verlaufe der vergangenen Jahre konnte bereits viel Knowhow und Erfahrung gesammelt sowie weitergegeben werden. Beispielsweise die ganzheitliche Planung und Durchführung der Bauteil-Wiederverwendung: Sondage, Demontage, Palettierung, Zwischenlagerung, Transport, was - so die Auftraggeberschaft- in dieser Professionalität einzigartig ist in der Schweiz. Es wurde und wird für namhafte Kundschaft wie die ETH Zürich, InSitu und REWIN gearbeitet, teils an bekannten Projekten wie dem LP181 sowie dem Re-Use Pavillon Hönggerberg. Doch die Wiederverwendung nimmt insgesamt noch einen marginalen Anteil ein. Dafür gibt es diverse Gründe:
- Unwissenheit: wo und wann welches Material verfügbar wird
- Unzugänglichkeit: es ist nach wie vor einfacher, neues Material zu kaufen
- Angst vor höheren Kosten
- Fehlende Haftung / Garantie
- Sensibilisierung: Menschen sind zu wenig sensibilisiert über die Auswirkungen
Das Besondere an meinem Projekt
Mit Roto eröffnen wir am 2. November 2024 in Winterthur das schweizweit erste Kompetenzzentrum für kreislaufgerechte Bauwirtschaft und setzen uns dafür ein, dass die genannten Gründe verschwinden. Das Herzstück dieses Zentrums ist der neue Roto Re-Use Baumarkt. Auf knapp 1’000 m2 entsteht eine offene Verkaufsfläche mit einem breiten Baumarktangebot aus wiederverwendetem Material. Von der Demontage auf Abbrüchen, Umbauten und Umnutzungen retten wir wertvolle Bauteile, Rohmaterialien, Maschinen, und alles, was ohne Qualitätseinbusse weiter- oder neu verwendet werden kann. Dieses Material bieten wir als breites Sortiment in unserem Re-Use Baumarkt in Winterthur-Hegi zum Verkauf an. Mit attraktiven Öffnungszeiten, kompetenter Beratung und einem qualitativ hochstehenden Angebot zu fairen Preisen, sind wir eine sinnvolle und spannende Alternative zu den herkömmlichen Baumärkten in der Region. Im Auftrag leiten wir zudem Rückbaustellen, wobei Material zwischengelagert oder direkt wiederverwendet wird für andere Bauprojekte.
Die Rückbaustellen dienen auch als Ort für Workshops, damit interessierte Personen «on site» den Prozess der Wiederverwendung von Baumaterial lernen. Diese organisieren wir in Zusammenarbeit mit dem CEA Lab der ETH Zürich für angehende Ingenieur:Innen und Architekt:Innen. Dabei werden auch ökologische wie ökonomische Aspekte beleuchtet sowie in Designprozessen mit bereits gelebtem Material Bauprojekte umgesetzt. Dies fördert wiederum nachhaltige Lernprozesse wodurch die künftige Generation von Entscheidungsträger*innen nicht nur sensibilisiert wird auf kreislaufgerechtes Bauen, sondern auch in der Umsetzung befähigt wird.
Dafür brauche ich Unterstützung
Roto Bildung
Unser Ziel ist es, ein breites Bildungs- und Workshopangebot anbieten zu können und somit Wissen im Bereich der Kreislaufwirtschaft im Bausektor zu vermitteln. Die von uns bereits angebotenen Kurse sind aktuell limitiert auf die Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen. Gerne möchten wir das Angebot ausweiten auf Firmen, NGO’s und Private. Auch die Integration von Lehrbetrieben in den Prozess der Wiederverwendung ist ein Ziel von uns. Denn wer kennt Bauteile besser als jene Handwerker:Innen, die sie herstellen? Doch uns fehlen die Mittel, um das Projekt richtig anzupacken. Gerne möchten wir unsere bisherigen Kurse stärker professionalisieren und zudem das, in der Vergangenheit Gelernte, in ein Handout packen. Damit die Teilnehmenden eine Übersicht erhalten zum Status Quo der Wiederverwendung in der Schweiz und im nahen Ausland, den Prozess verbildlicht nachvollziehen sowie Kniffe aus unserer Erfahrung mit auf den Weg nehmen können. Zum Projekt gehört auch die Bekanntmachung des Kursangebots durch Marketing. In Zukunft gehen wir proaktiv auf beispielsweise Architekturbüros, Immobilienverwaltungen sowie die öffentliche Hand zu, um unsere Kurse bekannt zu machen. Die Kurse werden nach wie vor zu einem Hauptteil auf der Baustelle stattfinden. Ein Seminarraum im Roto Kompetenzzentrum dient aber zur Vor- und Nachbearbeitung. Auch dieser muss ausgestattet werden. Hier kannst du uns unterstützen mit deinem Beitrag.