Ein Sprung in den Kaninchenbau des Unterbewusstseins
Anna ist Wienerin. Sie wohnt in der Josefstadt. Eines Tages kommt sie von der Arbeit nach Hause und erfährt, dass ihr Freund Paul eine Überraschungsparty für sie vorbereitet hat. Genau. Sie hat vergessen: Sie ist 30 Jahre alt geworden, und heute ist ihr Geburtstag. Schon bald merkt sie, dass Paul viele Leute eingeladen hat, die sie niemals einladen würde: ihren Ex-Mann, ihren nervigen Chef, ihren übergriffigen Ex-Freund usw. Bei dem Versuch, sich durch die Partygesellschaft zu manövrieren, um unangenehmen Gesprächen aus dem Weg zu gehen, stößt sie auf ihren Vater, der vor einigen Jahren verstorben ist, und merkt, dass mit dieser Geburtstagsfeier etwas nicht stimmt. Die Performance entpuppt sich als eine Parabel über Selbstreflexion und Emanzipation, und der 30. Geburtstag stellt den Wendepunkt im Leben dar, an dem Anna ihre Erfahrungen und Entscheidungen neu bewertet. Das Stück basiert auf dokumentarischem Material - Interviews und Gesprächen mit Frauen und Männer, die psychisch missbraucht wurden und/oder ihre Beziehungen als co-abhängig betrachteten.
Die realen Geschichten dienten als Inspiration für fiktive Charaktere und eine surreale fiktive Handlung, die sich in verdichteter und symbolischer Form mit den Themen Emanzipation, Gleichberechtigung und Feminismus auseinandersetzt. Sechs Figuren - Anna (die Hauptrolle), und fünf Männer, die sie in ihrem Leben getroffen hat (von ihrem Boyfriend bis zu ihrem Vater) werden von zwei Darstellerinnen gespielt, die in die Rollen und Situationen hinein- und wieder herausspringen und die Geschichte gleichzeitig erzählen und kommentieren
Das Besondere an unserem Projekt
Wir sprechen über Traumata, über die man nur schwer sprechen kann, über die man selten spricht. Menschen sind im Allgemeinen sehr einsame Wesen. Aber wir haben die einzigartige Fähigkeit, unsere Einsamkeit mit anderen zu teilen. Und genau in diesem Moment werden wir paradoxerweise weniger einsam. In diesem Stück möchten wir den Sachen eine Stimme geben, die oft allein erlebt werden.
Die Geschichte soll die sensiblen Themen, die mit dem Thema Partnerschaft einhergehen, reflektieren und die feministischen Aspekte der Beziehungen berühren. Der Raum, den die Partner*innen miteinander teilen, verändert und verzerrt ihre persönlichen Räume; ihre Lebenserfahrungen, die sie in ihre Beziehung einbringen, erhalten völlig unterschiedliche Perspektiven; gute Absichten manifestieren sich auf schädliche Weise. Wir möchten untersuchen, wo die Grenze zwischen Liebe und Co-Abhängigkeit verläuft, wann Fürsorge in Missbrauch umschlägt, warum Intimität einschüchternd sein kann und wie man die Unterschiede des anderen akzeptieren und Harmonie in der Zweisamkeit finden kann.
Wir schaffen ein künstlerisches Universum. Von Beginn der Aufführung an laden wir das Publikum zu einer Reise durch den Kaninchenbau des Unterbewusstseins ein. Die Bilder, die uns dort begegnen, sind gruselig, unheimlich, verwirrend: Wir tauchen in ein(en) Traum(a) ein, der auf der Grenze zwischen Alptraum und Epiphanie balanciert. Um diese Inhalte zum Ausdruck zu bringen, werden wir auf der Bühne ein authentisches künstlerisches Universum schaffen, das visuelle Elemente, Choreografie, Bewegungsimprovisationen, geschriebene Texte und einen vielschichtigen Soundtrack umfasst.
Wir wollen eine Veränderung anregen. Wir hoffen, dass das Sprechen über komplizierte Themen dazu beiträgt, traumatische Patterns in unserer Gesellschaft aufzulösen und die Beziehungen zwischen den Menschen harmonischer, fairer und respektvoller zu gestalten.
Das Projekt wird von Josefine Reich, – und Ivan Strelkin als eine Produktion des Flirty Horse Kunstkollektivs (Wien) realisiert. Wir planen eine Uraufführung des Stücks im Pygmalion Theater (Alser Straße 43, A-1080 Wien) am 2,3,4. November und wir brauchen eure Unterstützung!
Dafür brauchen wir Unterstützung
Um das Projekt zu verwirklichen, müssen wir einige grundlegende Produktionskosten decken, darunter die Miete für die Bühne und den Proberaum, die Herstellung von Requisiten und Kostümen sowie Honorare für Techniker. Die Summe, die wir zu sammeln versuchen, ist nicht sehr groß, aber sehr wichtig für unsere Aufführung. Wir wären euch sehr dankbar für eure Unterstützung und würden uns freuen, unsere Dankbarkeit durch die Belohungen auszudrücken, die wir unseren Spender*innen anbieten!