Darum geht’s
Laut Angaben der Vereinten Nationen haben fast 15 Prozent der kirgisischen Frauen, die jünger sind als 24, unter Zwang geheiratet. Ungefähr 20 Prozent aller Ehen in der Kirgisischen Republik werden durch «ala-kachuu» («schnappen und weglaufen» = Frauenentführung) geschlossen. In 60 Prozent der Eheschließungen geht in ländlichen Regionen eine Entführung voraus. Täglich werden in Kirgisistan bis zu 30 Frauen entführt und etwa 10.000 Bräute werden pro Jahr geraubt, die Zahl hat in den letzten Jahren sogar zugenommen.
Dieses Schicksal erlebte auch die Protagonistin des Romans «Dshamilja» von Tschingis Aitmatow. Die Geschichte von Dshamilja wurde trotz anfänglicher Vorurteils in Kirgisistan zu einer Hymne an die menschliche Seele und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Sie wurde in 170 Sprachen übersetzt und zählt in der heutigen Weltliteratur zu den bekannten Werken.
Das Thema der Frauenentführung bleibt in der kirgisischen Gesellschaft trotz vieler tragischer Geschichten tabu. «Ala-kachuu» wird sogar in der Populärkultur über TV-Sendungen und Spielfilme romantisiert.
Der Wunsch einer Frau, ihr Leben auf der Grundlage ihres Rechtes auf eigene Gefühle, auf Liebe und Selbstverwirklichung aufzubauen, ist eine große Botschaft, die uns der berühmte kirgisische Schriftsteller hinterlassen hat.
Das Besondere an meinem Projekt
«Ich schwöre, es ist die schönste Liebesgeschichte der Welt, in der es kein überflüssiges Wort gibt, keinen Satz, der nicht im Herzen widerklingt. .. Dichter und Romancier Louis Aragon
Tschingis Aitmatow und ich sind Bürger derselben Gesellschaft, die sich an der Wegkreuzung von Völkern (Nomaden, Bauern, Bergbewohner) und verschiedenen kulturellen Einflüssen befinden. Ich persönlich hatte das Glück, den Schriftsteller während meiner früheren journalistischen Tätigkeit mehrmals zu treffen, um Interviews und Gespräche zu führen.
Als sein Zeitgenosse konnte ich in Aitmatow eine Persönlichkeit von seltener Größe erleben, die es wert ist, im Strom der Menschheitsgeschichte wahrgenommen zu werden. Er blickte besorgt in die Zukunft und ließ sich davon sowohl in seiner Annäherung an die moderne Welt als auch in der Darstellung seiner Figuren leiten, indem er sie in all ihren vielfältigen Bedeutungen verstand und darstellte.
Für mich als Bürger der Schweiz, der aus Kirgisistan stammt ist es eine große Ehre, das Werk «Djamila», als schweizerisch-kirgisisches Filmprojekt zu realisieren. Der Roman «Djamila» von Tschingis Aitmatow erschien 1958 und machte seinen Autor weltberühmt. Eine Verfilmung dieses Werkes dürfte in vielen Ländern Europas und Asiens, in denen der Name des Schriftstellers noch immer von Bedeutung ist, großes Interesse wecken. Aitmatows Romane sind philosophisch und heben mentale und ideologische Grenzen zwischen den Ländern des Westens und des Ostens auf, da sie universelle menschliche Werte enthalten. Die Ablehnung des Rechtes der freien Entscheidung von Frauen als vorherrschende konservative Einstellung in der modernen kirgisischen Gesellschaft und die Fixierung auf eine ideologisch-traditionelle Lebensweise wird eine wichtige Botschaft in der Verfilmung von «Dshamilja» sein. Zudem wird das Werk zum ersten Mal durch einen kirgisischen Regisseur mit einheimischen Schauspielerinnen und Schauspielern verfilmt.
Dafür brauche ich Unterstützung
Als Schweizer Produzent beginne ich im August dieses Jahres zusammen mit dem Studio «DAN Pro» aus Kirgisistan mit der Dreharbeiten zum abendfüllenden Spielfilm «Dshamilja».
Durch einen Wechsel in der Regierung Kirgisistans im letzten Jahr, wurde die bereits zugesagte Co-Finanzierung der Filmproduktion durch das Department of Cinematography, bedauerlicherweise gestoppt. Um mit der Film-Produktion durchführen zu können, brauchen wir IHRE Unterstützung. Die Bedingungen für die Dreharbeiten, die Produktionskosten für das Filmteam und die Gagen der Schauspieler sind noch nicht sichergestellt. Zudem müssen die Reise- und Hotelkosten gedeckt sein - wir achten sehr darauf, dass alle Beteiligten zu möglichst fairen Konditionen arbeiten. Wir brauchen neben den Beiträgen aus der Film- und Kulturförderung dringend auch Ihre finanzielle Unterstützung, um dem jungen kreativen Team unter kirgisischer Regie die Chance zu geben, den Spielfilm «Dshamilja» mit neuem Blick auf die legendäre Liebesgeschichte zu realisieren. Wir freuen uns über jeden Betrag, der uns unserem Ziel näher bringt! Als kleinen Anreiz haben wir auch einige attraktive Prämien für Sie vorbereitet, die Ihnen an der Film-Weltpremiere in Luzern überreicht werden.