Der nächsten Generation eine Perspektive bieten
Mein Vater und ich sehen bei seinem Wohnort (Migori) den Bedarf an Ausbildungsplätzen für die dort lebenden Jugendlichen. Mein Vater ist gebürtiger Kenianer und setzt sich mit dem Thema Bildung in Kenia schon länger auseinander. Er lebte über 20 Jahre in der Schweiz und wanderte 2017 wieder nach Kenia aus.
Im Jahr 2019 gründete er dann die Firma Young Generation Furniture und konnte so den Jugendlichen eine Perspektive bieten. Sie verkauften zahlreiche selbst hergestellte Möbel und haben somit eine Lohnarbeit verrichtet. Durch die Coronapandemie ging das Geschäft jedoch Konkurs und mein Vater hatte bis anhin die finanziellen Mittel nicht, um dieses Angebot wieder zu ermöglichen.
Ein Projekt von den Menschen vor Ort
In der Auseinandersetzung mit meiner Kultur und Hautfarbe ist mir bewusst, dass viele Hilfsprojekte korrupt, ausbeuterisch und nicht partizipativ geleitet werden.
Uns ist es wichtig, dass dieses Projekt durch die dort lebenden Menschen gestaltet und verwirklicht wird. Ich selbst werde lediglich die administrativen Aufgaben übernehmen. Die Ideen und deren Umsetzungen stammen alle von meinem Vater und aus dem gemeinsamen Austausch mit den Jugendlichen. Da die Arbeit mit Holz auch zur Folge hat, dass Bäume gefällt werden, möchten wir zur Kompensation die gefällten Bäume durch neue ersetzen. Eine weitere umweltschützende Aufgabe der Jugendlichen beinhaltet, an einem naheliegenden von Müll überfluteten Fluss den Abfall einzusammeln und ihn an eine Recycling Firma zu verkaufen.
Erstelltes Budget:
- Maschinen: 420 CHF
- Bau einer Überdachung für die Maschinen, ausserhalb des Firmengebäudes (Beschädigungsgefahr des Gebäudes durch Vibration der Maschinen): 1’000 CHF
- Handwerkzeuge: 260 CHF
- Farbe und Lack: 150 CHF
- Holz und Metall: 3’200 CHF
- Kosten für neue Bäume: 500 CHF
- 2x Karetten: 100 CHF
- Reserve und Kosten für die Dankenskarten: 300 CHF
Totalkosten: 5’930 CHF
Ermöglicht den Jugendlichen einen Lernort
Die kenianische Regierung investiert nur mangelhaft in die nächste Generation. Die Schulbildung ist immer noch von der Kolonialzeit geprägt und besteht aus 16 Schuljahren. Danach ist es aus finanziellen Gründen nicht allen Jugendlichen möglich, an einer Universität zu studieren.
Jugendliche schließen folglich mit wenig bis gar keine Zukunftsperspektiven die Schule ab. Die jungen Männer werden meistens Taxifahrer, während die jungen Frauen früh Kinder bekommen. Sie haben wenig weibliche Vorbildfunktionen, die sie zur Selbstinitiative ermächtigen könnten. Ihr Werdegang wird zusätzlich noch durch die patriarchalen Gesellschaftsnormen erschwert. In Kenia haben Männer nämlich vermehrt einen höheren Stellenwert, weshalb Familien lieber in ihre Söhne investieren. Viele junge Frauen haben deshalb nicht die Möglichkeit an allen 16 Schuljahren teilzunehmen.
Das Interesse und die Motivation der Jugendlichen, Männer sowie Frauen, etwas zu Lernen ist jedoch enorm vorhanden.