Ab Februar 25 machen wir Workshops mit den BewohnerInnen der Marshallinseln. Wir versuchen, Geschichten der deutschen Kolonialzeit durch die heute noch hörbaren lokalen Erinnerungen zu korrigieren.

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EUR 5’420

120% von EUR 4’500

120 %
So funktioniert’s

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

16 Unterstützer*innen

39 Stunden verbleibend

Media Interaction & Climate Change - Unterstütze «Bedbed»

Seit 2020 pflege ich das Projekt Media Interaction & Climate Change gemeinsam mit Mark und Viviana Uriona; es ist ein Austausch zwischen Europa und den Marshallinseln. Dabei entdeckten wir, gemeinsam mit der Professorin Meitaka Kendall-Lekka vom College of the Marshall Islands und ihrer Familie eine bedeutende Lücke: Die Deutschen haben nie ihre Forschungsreisen ins Marshallesische oder Englische übersetzt. So bleibt vielen Inselbewohner*innen ihre eigene Herkunft unverständlich – ihre Bedeutung für die Geschichte bleibt im Dunkeln. Es gibt noch Zeitzeugen, deren Eltern die Kolonialzeit selbst erlebt haben. Sie tragen wertvolle Erinnerungen, die bald verloren gehen, wenn wir jetzt nicht handeln. Ab Februar 2025 machen wir in Majuro, der Hauptstadt der Marshallinseln, Workshops. Ziel ist es, über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg Verbindungen zu schaffen, und in die Zukunft zu tragen.

Doch um das zu ermöglichen, brauchen wir deine Unterstützung! Was ist «Bedbed»?
»Bedbed» bedeutet im Marshallesischen «Riff», aber auch «Basis» oder «Fundament». Es steht für das, was uns verbindet: das Hier und Jetzt, das wir gemeinsam gestalten.

Deine Unterstützung zählt!
Mit deinem Beitrag hilfst du, den Austausch zwischen zugunsten jener zu fördern, die heute das Leben auf den Atollen erhalten.

Schau auch auf die Website www.mi-cc.de, um mehr über unsere Arbeit zu erfahren – von vergangenen Projekten wie der Ausstellung im Humboldt Forum bis zu unserem geplanten Film, der auf den Marshallinseln und in Deutschland entstehen soll.

Das Marshallesische Kanu mit Nachrichten der Einwohner*innen in Plastikflaschen: Installiert im Humboldt Forum Berlin, 2022, von Katya Quel
Das Marshallesische Kanu mit Nachrichten der Einwohner*innen in Plastikflaschen: Installiert im Humboldt Forum Berlin, 2022, von Katya Quel

Gemeinsam Vergangenheit erhalten und Zukunft gestalten: Unterstütze «Bedbed»

Es gibt noch Zeitzeugen, deren Eltern die deutsche Kolonialzeit erlebt haben. Ihre Erinnerungen sind unbezahlbar – und drohen verloren zu gehen, wenn wir jetzt nicht handeln.

Wir möchten die Erinnerungen aus der heutigen Lebensgrundlage in den Blick nehmen, unter anderem an die deutsche Kolonialzeit, an das anschließende japanische Mandat und jenes der USA, die das Territorium für zahlreiche Atomwaffentests nutzten. In den Interviews wollen wir der Frage nachgehen, wie die Fremdbestimmung der Geschichte die Selbstwahrnehmung der Menschen bis heute prägt. Das Land ist heute ein Spielball im Kampf zwischen China und den USA um die Vorherrschaft im Pazifikraum. In den Gesprächen werden wir zudem ergründen, wie sich der steigende Meeresspiegel auf die Bewohner der flachen Atolle persönlich, ökonomisch, sozial und politisch auswirkt.

Noch erreichen wir jene Leute mündlich, die vieles aus eigener Erfahrung erlebt haben und so mit ihren Geschichten ein differenziertes Bild vermitteln können. In ein paar Jahren nicht mehr. Dann stehen die Berichte und Tagebücher der deutschen Forscherinnen aus dem auslaufenden 19. und beginnenden 20 Jh. als einzig aufgeschriebenes Material wie in Stein gemeisselte Weisheiten den wehrlosen Äusserungen der Marshallesischen Bevölkerung gegenüber.

Augustin Krämers Band 11 Ralik Ratak, der Südsee Expedition 1908-1910 ist im Original in deutsch verfasst. Er lässt dann keine aufschlussreichen Erkenntnisse mehr zu, wenn ihm nur die oberflächlich wirkenden englischen Versionen gegenüber stehen. Hier ist auf einmal die sonst englische vereinfachende Spreche nicht sinnvoll, wenn die deutschen sorgfältigen Differenzierungen in den Übersetzungen rausfallen: Es steht dann keiner Prüfung mehr für eine englische Übersetzung gegenüber.

  • Meitaka Kendall-Lekka im Humboldt Forum 2022
    Meitaka Kendall-Lekka im Humboldt Forum 2022
  • Titel des Originalbandes der Südsee- Expedition von 1908-10
    Titel des Originalbandes der Südsee- Expedition von 1908-10

Deine Unterstützung zählt!

Die Crowdfunding-Kampagne auf wemakeit ist unser Schlüssel, um die geplanten Workshops auf den Marshallinseln umzusetzen. Mit den gesammelten Mitteln ermöglichen wir eine respektvolle und kooperative Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen, die ihre Erfahrungen und Erzählungen nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen einbringen können. Es geht uns darum, gemeinsam zu entdecken, wo koloniale Berichte irren, und diese Erkenntnisse frei und unbeschwert in die Welt hinauszutragen – als neue Perspektive, die auf den Stimmen der Menschen vor Ort basiert.

Doch deine Unterstützung wird nicht nur eine wertvolle Arbeit ermöglichen – sie wird auch belohnt! Als Dankeschön haben wir zwei ganz besondere Angebote vorbereitet, die dich inspirieren und verbinden können:

  1. Die Bastelbögen der «Keilhäuser» Du erhältst einen oder mehrere Bastelbögen mit Keilhäusern, aus denen du Modelle für eine Zukunftsvision von Hausgemeinschaften zusammenbauen kannst, wenn der Meeresspiegel steigt. Ob als kleine Installation bei dir zu Hause oder als Ehrung für deine Unterstützung an der Wand – die Bastelbögen sind nicht nur schön, sondern auch eine Einladung, kreativ zu werden. Bastelbogen mit Einem Keilhaus (90 € Spende): Ideal für Einsteiger*innen oder als kleine Hommage an das Projekt. Bastelbogen mit zwei Keilhäuser (150 € Spende): da ein Keilhaus nicht alleine im Riff eine Basis findet, nimm doch zwei für eine Gemeinschaft! Bastelbogen mit fünf Keilhäuser – «Die Stadt im Wasser» (300 € Spende): Erschaffe eine komplette Stadt und lass sie im Korallenriff der Fantasie aufblühen.

  2. Die Betonballons – «Agreements of Commodities»

Diese Kugel-Objekte symbolisieren unsere Vereinbarungen und Verbindungen – sie sind was, was wir den Marshallinseln geben können: Zement, um die Strände vor den Fluten zu schützen und Seawalls zu bauen. Ein starkes Zeichen für die Kooperation zwischen Kulturen und Generationen! Die Kugelobjekte entstehen von Hand um einen Luftballon, der von aussen zu 1/4 mit Gitter und Zement armiert wird; dann wird er zum Platzen gebracht. 3/4 sind frei und offen, wie bei der Erde, die zu 3/4 mit Meeren und Ozeanen bedeckt sind. Ein greifbares Symbol für das, was wir gemeinsam erreichen wollen. Jede Spende bringt uns einen Schritt näher an unser Ziel, diese Workshops durchzuführen und die Geschichten der Marshallinseln in die Welt zu tragen. Gemeinsam können wir Geschichte neu schreiben – respektvoll, kreativ und vor allem menschlich.