Der Kammerchor Bernvocal
Das Ensemble BERNVOCAL wurde 2013 als professioneller Kammerchor für Alte Musik gegründet, um neben den im Konzertleben von Stadt und Kanton bereits fest verankerten Barockorchestern auch auf dem vokalen Sektor ein Profi-Ensemble zu etablieren, das sich der Historischen Aufführungspraxis widmet. Hierfür hat der in Bern lebende und wirkende Dirigent Fritz Krämer hochkarätige Sänger und Alte-Musik-Spezialisten aus Bern und Umgebung gewinnen können, die sich im Herbst 2013 mit einem ersten Projekt vorgestellt haben. Die beiden Konzerte «Let Mine Eyes Run Down With Tears» mit Anthems von Henry Purcell wurden von Publikum und Presse begeistert aufgenommen. Im Sommer 2014 trat das Ensemble auf Einladung des Berner Kultursommers mit einem neuen Programm «Chiaroscuro – Madrigali di Monteverdi» in der Orangerie Elfenau auf; wieder war die Resonanz euphorisch. Bevor wir 2017 eine Bach-Kantaten-Reihe realisieren wollen (und damit den Kreis zum Hochbarock, von dem wir in unserem Debüt mit Purcell ausgegangen waren, schliessen), widmen wir uns 2015 und 2016 u.a. den beiden grossen Komponisten des Frühbarock: Heinrich Schütz und Johann Hermann Schein. In diesem Rahmen ist ausserdem eine CD-Produktion mit Musik von Schütz und seinen Schülern geplant. Damit schliessen wir einerseits an das Madrigalprogramm an (Schütz wurde von Monteverdi massgeblich geprägt und brachte den italienischen Stil nach Deutschland) und blicken andererseits schon voraus auf Johann Sebastian Bach, der Schütz’ Erbe zu neuer und vollkommender Blüte brachte.
Heinrich Schütz: «Musicalische Exequien» – Über das Programm
Heinrich Schütz (1585–1672) zählt nicht nur zu den bedeutendsten Komponisten des Frühbarock, sondern auch zu den wichtigsten Komponisten von Vokalmusik überhaupt. Er brachte den italienischen Stil nach Deutschland und beeinflusste die Chormusik für Jahrhunderte. Trotzdem werden seine Werke in Bern vergleichsweise wenig aufgeführt. BERNVOCAL möchte diese Lücke schliessen und sich 2015 und 2016 dem Schaffen von Heinrich Schütz und seinem grossen Kollegen Johann Hermann Schein widmen (1586– 1630). Nach dem Programm «Die mit Tränen säen», einer Auswahl aus der Geistlichen Chormusik und den Kleinen Geistlichen Konzerten, werden zum Ende des Kirchenjahres die «Musicalischen Exequien» SWV 279–281 (1635/6) erklingen. Diese einzigartige Begräbnismusik, die Schütz für seinen Landesherrn Heinrich Posthumus Reuß komponierte, verwendet als Textgrundlage nicht die liturgische Totenmesse, sondern eine Auswahl von Bibelversen und Liedstrophen, die der Verstorbene zu Lebzeiten zusammengestellt und auf seinem Sarg hatte anbringen lassen, und ist in dieser Hinsicht nur dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms vergleichbar. In der Form einer Abfolge von motettischen Chören und solistisch besetzten Concerti schuf Schütz eine der kunstvollsten und beeindruckendsten Trauermusiken der Musikgeschichte.
Die Konzerte
- Freitag, 13. November 2015, 20 Uhr, Bern, Nydeggkirche
Samstag, 14. November 2015, 20 Uhr, Biel, Stadtkirche
Sonntag, 15. November 2015, 17 Uhr, Fribourg, Église du Couvent des Capucins
Mitwirkende
Sopran I – Miriam Feuersinger, Sara Jäggi, Felicitas Erb
Sopran II – Kristīne Jaunalksne, Jessica Jans, Regula Konrad
Alt – Kai Wessel, Mona Spägele, Roman Melish
Tenor I – Michael Feyfar, Daniel Issa, Markus Nollert
Tenor II – David Munderloh, Jonathan Spicher, Matthias Müller
Bass – Dominik Wörner, Michael Kreis, Jan Sauer
Die Freitagsakademie:
Vital Julian Frey – Orgel
Jonathan Rubin – Theorbe
Ján Krigovsky – Violone
Leitung – Fritz Krämer
Die Unkosten der 32 Konzerte belaufen sich auf ca. ? Davon werden Teile gedeckt durch die öffenliche Hand, durch Stiftungen und Eintrittsgelder. Leider fliessen die Sponsorengelder dieses mal recht spärlich. So hoffen wir, die Finanzierung durch ein erfolgreiches Crowdfunding sicherstellen zu können.
Wie wird dein Geld eingesetzt?
Zur Deckung von Gage, Reise- und Unterkunftskosten, des Ensembles Bernvocal und der Freitagsakademie, Raummieten und Kosten für Werbung.