Ce soir, je vous invite, en tant que supporter de mon court métrage, à une projection exclusive au Stellwerk de Bâle pour un apéritif. Je montre mon bureau d’ordinateur à l’écran et je présente la dernière version du film d’essai avec beaucoup plus de séquences. De plus, il y a une introduction et des explications détaillées sur mon travail avec les essaims d’étourneaux Bien sûr, je suis à votre disposition pour des questions et des conversations. La soirée s'achève avec des prosecco et des snacks. Maximum de 50 personnes par soirée
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Ergänzungen zu den Schwarmbewegungen und Einschätzung von Andreas Moser, SRF-Naturfilmer:
Vereinzelt werden Fragen an mich gerichtet, warum es denn keine oder kaum ganz spektakuläre Figuren der Starenschwärme in meinem Filmmaterial zu sehen gibt. Ich gehe bei der Beschreibung meines Projektes zwar schon im ersten Satz auf den meditativen Charakter der Schwarm-Bewegungen ein, aber möchte es jetzt noch zusätzlich erläutern.
Ich ziele mit meinen Beobachtungen besonders auf den meditativen Charakter der Schwarmbewegung ab. Ihm wohnt aus meiner Sicht genügend Besonderes inne, vor allem aus großer Nähe dokumentiert. Auch ohne die ganz spektakulären Figuren, die Starenschwärme mühelos selbst in riesig großer Zahl vollziehen können, empfinde ich diese nur wenige Minuten kurzen Schwarm-Rund-Flüge am Abend vor dem Sturz in den Schlafbaum als sehr ästhetisch. In Huningue, bei Basel, dem Ort meiner Dokumentation gab es diese ganz wilden, super spektakulären Figuren am Himmel tatsächlich nicht oder kaum. Natürlich hätte ich diese Figuren auch dokumentiert und mit in meine Film-Materialsammlung aufgenommen. Aber wahrscheinlich nicht unbedingt als Hauptsache, sondern als eine mögliche Variante der Flugkunst. Tatsächlich sind diese Figuren ein Abwehrreflex gegen Fressfeinde. Natürliche Feinde der Stare, wie z.B. Wanderfalken, verlieren schlicht die Orientierung, wenn sich der Schwarm mit Abertausenden Vögeln sehr eng zusammenzieht und dabei in Höchstgeschwindigkeit die Flugrichtung vielfach wechselt. Mitunter wird der Angreifer vom Schwarm todesmutig von den einzelnen Staren so sehr eng umschlungen, dass er nicht mehr mit den Flügeln schlagen und tatsächlich aus dem Schwarm herausfällt.
Dazu verglich Andreas Moser, der bekannte SRF-Naturfilmer eigene Beobachtungen in Sardinien freundlicherweise mit meinen Aufnahmen aus Basel per eMail:
«Ich denke, dass effektiv die vorhandenen, auf Singvögel spezialisierten Greifvögel wie Wanderfalken oder Sperber in Sardinien dazu führen, dass die Vögel vor dem Schlafen in eine Art Massenhysterie geraten und dass dann die Übertragung von abrupten Flugmanövern einzelner Vögel von Nachbar zu Nachbar in Sekundenbruchteilen diese fantastischen Figuren ergibt. Die Stare fliegen effektiv bis zum Eindunkeln (auch in Rom sieht das gleich aus und auch dort gibt es viele Wanderfalken), bis also die Feinde nichts mehr sehen. Ich denke, dass bei diesen Schwarmflügen auch eine Portion «Psychologie» mitfliegt, am Ende des Tages ist offenbar noch sehr viel Energie vorhanden, die dann am Schlafplatz, wo sich alle versammeln, und wo es sich für Prädatoren auch lohnt, ihren Opfern aufzulauern, zur Entladung kommt. Und natürlich selektionieren diese zufällig chaotischen und doch ästhetisch atemberaubenden Flugfiguren zu einer Selektion der Langsamen und Geschwächten, die dann an den Rand geraten und von den genau beobachtenden Feinden präzise gepflückt werden. Das wäre aus biologischer Sicht eine mögliche Erklärung, die ich aber auch locker wie in der Sendung beiseitelegen und dann bloss über das Naturschauspiel staunen kann.
Möglicherweise fliegen die Stare in Basel weniger spektakulär, weil es bei den Starenschwärmen weniger Wanderfalken und andere Greife hat als in Sardinien (und subjektiv nach ihren Bildern wohl auch etwas weniger Stare). In Basel haben eben die Wanderfalken mit den vielen Tauben das ganze Jahr über ordentlich zu fressen und sind vielleicht deshalb auch bei den Staren weniger präsent. Auf jeden Fall dürfte weniger Feindbewegung in Basel auch zu weniger Bewegung bei den Staren führen.»
Mein herzlicher Dank an Andreas Moser für sein freundliches Einverständnis, ihn an dieser Stelle zitieren zu dürfen.
Lutz P. Kayser, 29.10.18
Lutz P. Kayser le 29.10.2018 18:42