Sans-Papiers müssen oft versteckt leben. Das Buch «Die Unsichtbaren. Sans-Papiers in der Schweiz» gibt ihnen eine Plattform und macht ihre Geschichten in Texten und Fotos erfahrbar.

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Comment ça fonctionneä

Le principe du «tout ou rien» s’applique: l’argent ne sera reversé au projet qu’à condition d’avoir atteint ou dépassé l’objectif de financement.

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Clôturé avec succès le 25.8.2021

Ein Leben in Angst - Papierlos in der Schweiz

Mehr als 100 000 Menschen ohne geregelten Aufenthalt leben und arbeiten in der Schweiz. Diese sogenannten Sans-Papiers stammen aus Lateinamerika, aus Osteuropa oder Asien. Sie putzen, hüten Kinder, arbeiten auf der Baustelle, im Restaurant oder bei Bauern – fast immer in prekären Arbeitsverhältnissen zu skandalös tiefen Löhnen. Wehren können sich die Frauen und Männer kaum. Der Kontakt zur Polizei kann bedeuten, dass sie das Leben, das sie sich hier aufgebaut haben, hinter sich lassen müssen. Auch dann, wenn sie seit Jahrzehnten in der Schweiz arbeiten. Das Leben im Versteckten macht sie krank.
Bis zu 50 Prozent der bezahlten Hausarbeit in der Schweiz verrichten Sans-Papiers. Sie sind, wie man heute sagt, systemrelevant – und trotzdem zu einem Leben im Verborgenen gezwungen.

Wir machen sichtbar!

Wir wollen das ändern! Das Buch «Die Unsichtbaren. Sans-Papiers in der Schweiz» gibt Sans-Papiers eine Plattform und macht ihre Geschichten erfahrbar. Die Journalistin Tanja Polli zeichnet die Lebensgeschichten von illegalisierten Menschen auf – ungefiltert und ungeschönt. Was bringt Frauen und Männer dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein Leben im Versteckten auf sich zu nehmen? Was sind ihre Ziele, Hoffnungen und Träume? Was erleben Sans-Papiers bei ihren Arbeitgebenden in der Schweiz? Was heisst es, als Kind «illegal» zu sein? Ursula Markus fotografiert die porträtierten Sans-Papiers in Alltagssituationen, macht sie sichtbar, wo sie sonst in der Menge verschwinden. Jene, die den Weg aus der Illegalität hinter sich haben, zeigt sie bei der Arbeit oder privat im Kreis von Freundinnen und Familie. Andere, die noch drin stecken im Leben in ständiger Angst, an jenen Orten, an denen sie sich so sicher fühlen, dass eine Begegnung mit der Kamera möglich ist.

  • «Drei Wochen darauf stürmte die Polizei unsere Wohnung erneut. Ihre Scheinwerfer warfen helle Streifen auf den Teppichboden. Ein Dutzend Beamte standen vor der Tür, elf Männer, eine Frau. ’Raus hier!’, schrien sie.» - Ariana, 33
    «Drei Wochen darauf stürmte die Polizei unsere Wohnung erneut. Ihre Scheinwerfer warfen helle Streifen auf den Teppichboden. Ein Dutzend Beamte standen vor der Tür, elf Männer, eine Frau. ’Raus hier!’, schrien sie.» - Ariana, 33
  • «In der Schweiz Asyl zu beantragen, ist eine Geduldsprobe. Man wartet, wartet, wartet. Das war schwer für mich, denn ich war jung, wollte arbeiten, Geld für meine Familie verdienen.» - Verdier, 43
    «In der Schweiz Asyl zu beantragen, ist eine Geduldsprobe. Man wartet, wartet, wartet. Das war schwer für mich, denn ich war jung, wollte arbeiten, Geld für meine Familie verdienen.» - Verdier, 43
  • «Mein Traum ist bis heute, für die Schweiz an einer Weltmeisterschaft oder an Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Wenn es nicht mehr allzu lange geht, bis ich für die Schweiz starten darf, könnte ich es schaffen.» - Negussie, 34
    «Mein Traum ist bis heute, für die Schweiz an einer Weltmeisterschaft oder an Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Wenn es nicht mehr allzu lange geht, bis ich für die Schweiz starten darf, könnte ich es schaffen.» - Negussie, 34

Wofür brauchen wir Deine Unterstützung?

Mit dem Erlös aus dem Crowdfunding finanzieren wir in erster Linie die Kosten, die in die unmittelbare Produktion des Buchs fliessen, also Bildbearbeitung und Druckkosten. Wenn möglich, entsteht eine Ausstellung zum Thema – und mit deinem Beitrag gelingt es uns hoffentlich, die im Buch Porträtierten, die in der ganzen Schweiz verteilt leben, zu einer Buchvernissage einzuladen! Hilf mit, sichere dir dein Buch und ermögliche uns, den Unsichtbaren in unserer Mitte eine Stimme zu geben! Auch in ihrem Namen bedanken wir uns schon jetzt ganz herzlich bei dir!

-> 13 Porträts von Menschen und ihren Geschichten

-> Interviews mit Fachpersonen

-> Facts and figures zur Situation von Sans-Papiers in der Schweiz

-> ca. 260 Seiten

-> rund 100 Schwarz-Weiss-Fotos

Wer ist bei diesem Projekt beteiligt?

An diesem Projekt sind Menschen mit verschiedenen Zugängen zum Thema beteiligt: Tanja Polli und Ursula Markus, die das Projekt aufgegleist, das Buch geschrieben und die Sans-Papiers fotografiert haben. Die Sans-Papiers Anlaufstellen Zürich und Lausanne, welche die beiden mit Betroffenen in Verbindung gebracht haben. Und natürlich die Menschen, die sich trauen, über ihr Leben in der Schweiz zu sprechen und dafür viel riskieren: Leilani, Weimar, Isabel, Antonella, Li, Ariana, Verdier, Maria, Negussie, Amine, Haveen, William und Fany.

  • «Meine Verwandten legten ihre Ersparnisse zusammen und engagierten einen Schlepper. Ich wurde innerhalb weniger Wochen erwachsen. Wer sich alleine auf eine solche Reise macht, lernt viel, ob er will oder nicht.» - Amine, 22
    «Meine Verwandten legten ihre Ersparnisse zusammen und engagierten einen Schlepper. Ich wurde innerhalb weniger Wochen erwachsen. Wer sich alleine auf eine solche Reise macht, lernt viel, ob er will oder nicht.» - Amine, 22
  • «Ich bin eigentlich eine hochkorrekte Person. Das mag komisch klingen aus dem Mund von jemandem, der illegal in einem Land lebt und seinen Körper verkauft. Aber ich habe viele Polizisten gesehen, welche die Not von Prostituierten ausnutzen. Das stört mich sehr.» - Antonella, 63
    «Ich bin eigentlich eine hochkorrekte Person. Das mag komisch klingen aus dem Mund von jemandem, der illegal in einem Land lebt und seinen Körper verkauft. Aber ich habe viele Polizisten gesehen, welche die Not von Prostituierten ausnutzen. Das stört mich sehr.» - Antonella, 63
  • «Es hat mich überrascht, wie sehr ich die Kinder vermisse. Man ist rund um die Uhr zusammen, und sie wachsen einem ans Herz.» - Maria, 62
    «Es hat mich überrascht, wie sehr ich die Kinder vermisse. Man ist rund um die Uhr zusammen, und sie wachsen einem ans Herz.» - Maria, 62