Trag die Kosten solidarisch mit für weitere D4C-Aktionen
Debt for Climate ist eine von Aktivist_innen aus dem globalen Süden angeführte Kampagne, welche einen Schuldenerlass für die Länder des globalen Südens fordert. Nach der Kolonialzeit haben die Schulden die Funktion übernommen, die es westlichen Konzernen erlaubt, die Länder und insbesondere deren Rohstoffe auszubeuten.
In Cressier steht die einzige Raffinerie der Schweiz, welche Rohöl aus Ländern des Südens verarbeitet. Fast 40 % des in Cressier verarbeiteten Erdöls stammt aus Nigeria. Davon profitiert jedoch nicht die lokale Bevölkerung, sondern hauptsächlich der britisch-niederländische Ölkonzern Shell, die US-amerikanische Exxon Mobil sowie die französische Total Energies und italienische Eni.
Die neokoloniale Ausbeutung Nigerias wird durch diese westlichen Konzerne weitergeführt: Wälder werden gerodet, Flüsse vergiftet, die Luft verschmutzt und somit die lokalen Ökosysteme zerstört. Der Bevölkerung wird so ihre Lebensgrundlage geraubt.
Dagegen protestierten wir von Debt for Climate mit einer Blockade am 10. Oktober 2022. Die Zufahrt zur Raffinerie war stundenlang blockier und die Aufmerksamkeit wurde auf unser Anliegen gelenkt. Siehe Medienspiegel auf https://www.debtforclimate.ch
Sechs Aktivist_innen wurden verhaftet, Polizei, Feuerwehr und Sanität aufgeboten. Neben den strafrechtlichen Folgen werden auch hohe Kosten auf die jungen, gewaltfreien Menschen abgewälzt.
Wir haben keine Sanität bestellt, wir hatten selber Fachpersonen dabei. Wir haben nicht gefordert, die Blockade zu räumen und verhaftet zu werden. Wir haben gefordert, das Unrecht wahrzunehmen und die Schulden der Länder, die am schwersten von der Klimakrise betroffen sind, zu erlassen, damit sie aus dem post-kolonialen Würgegriff entkommen und selber beginnen können, ihre Probleme zu lösen.
Klimaaktivismus ist kein Verbrechen!
Hilf uns, die Kosten solidarisch zu tragen, damit wir weiter auf die Lösung der globalen Probleme hinarbeiten können! Danke!
Unsere Solidarität gegen ihre Repression
An der Blockade waren junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren beteiligt. Die meisten davon sind Schüler_innen oder Student_innen mit wenig oder gar keinem Einkommen. Dass jetzt die Kosten der Räumung ungeachtet ihrer finanziellen Möglichkeiten auf die Aktivist_innen abgewälzt werden, hat vor allem eine Funktion: Menschen davon abzuschrecken, weitere solche Aktionen durchzuführen und damit eine Normalität zu stören, die tagtäglich tötet.
Gewalt und Gefängnis gegen friedlich gegen die neue Pipeline EACOP demonstrierende Menschen in Uganda, völlig überdimensionierte Hausdurchsuchungen gegen Aktivist_innen der «Letzten Generation» in Deutschland, die «Auflösung» der Bewegung «Soulèvements de la Terre» durch die französische Regierung oder die Verurteilung von zwei Aktivisten von «Just Stop Oil» zu 3 Jahren Haft in Grossbritannien: Überall werden Aktivist_innen immer stärker kriminalisiert. Statt gegen die Klimakrise vorzugehen, wird versucht, Aktivist_innen durch Repression zu stoppen.
Doch wir lassen uns nicht aufhalten! Gemeinsam, solidarisch können wir der Repression standhalten. Und dafür brauchen wir deine Hilfe: Spende uns etwas Geld - egal ob 1 Franken oder 100 - und trag deinen Teil dazu bei, dass die Klimagerechtigkeitsbewegung weiterhin widerständig bleiben kann.
Hilf uns die Rechnungen zu zahlen
Nach der Blockade der Raffinierie bekamen wir Rechnungen für Räumungskosten, Sanität und Ambulanz in der Höhe von über 10’000.–. Alleine die Kosten der Feuerwehr für die Räumung betragen 8167.50. Sanitätspersonen vor Ort wurden mit 1216.65 verrechnet, zwei Krankenwagen zu 712.50.
Unsere Bambusgerüste, Fässer und weitere Materialien wurden bei der Räumung zerstört oder danach von den Behörden vernichtet. Zudem müssen wir Verfahrenskosten bezahlen und die strafrechtlichen Konsequenzen tragen.
Einen Teil dieser Kosten können wir selbst und mit bereits erhaltenen Spenden finanzieren. Für den Rest sind wir als Schüler_innen und Student_innen auf eure Unterstützung angewiesen.
Fossile Firmen wie die Raffinerie in Cressier machen seit Jahrzehnten enorme Gewinne, zerstören dabei die Umwelt, berauben die lokale Bevölkerung ihrer Lebensgrundlage und heizen die Klimakatastrophe immer weiter an. Menschen, welche sich friedlich dagegen wehren und auf diese Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, werden verhaftet, strafrechtlich verurteilt und müssen hohe Kosten bezahlen.
Wir brauchen eure Solidarität und finanzielle Unterstützung!