Eine Lösung für das Problem Food Waste
Heute ist Erntetag angesagt im Berner Seeland – für Karotten. Landwirt Armin Zurflüh zieht eine orange Wurzel aus der dunklen Erde: Sie ist kerzengerade, kein Stein hat sich ihr beim Wachsen in den Weg gestellt. «Zu dünn», meint er und lässt die Karotte auf den Boden fallen. So geht es immer wieder: zu klein, zu dick, krumm und zweibeinig oder mit grünem Kopf. Die Bilanz nach einem Morgen: Rund ein Fünftel entspricht nicht dem, was Konsumentinnen und Konsumenten vom Aussehen einer Karotte erwarten. Diese Karotten lassen sich kaum oder nur schlecht verkaufen. Für Landwirte wie Armin Zurflüh bedeutet Gemüse, das nicht dem Standard entspricht, ein Defizitgeschäft.
Die Karotten sind nur ein Beispiel von vielen. Das kann doch nicht sein! – haben wir uns gedacht. Denn Kleinbauern wie Zurflüh gibt es etliche und sie alle haben die gleiche Herausforderung: Sie haben keinen Abnehmer für das nicht-normierte Gemüse und die Früchte zweiter Klasse. Nun schliessen wir diese Lücke. Wir kaufen bei unseren Partnerlandwirten ein, was bei ihnen übrigbleibt, und bieten es im Kellerlokal an der Marktgasse an. Aus den Lebensmitteln produzieren wir auch Säfte und Salate, die man mitnehmen oder vor Ort geniessen kann. Mit dem gmüesgarte leisten alle Beteiligten – Landwirte sowie Kundinnen und Kunden – einen Beitrag gegen die Verschwendung von Lebensmitteln.
Wir brauchen deine Unterstützung!
Die Idee ist ausgereift. Nun gilt es, den Laden an der Marktgasse umzubauen, damit wir im Sommer eröffnen können. Wir benötigen 22’222 Franken, damit wir Handwerker/innen engagieren können, die uns beim Umbau unterstützen. Gemeinsam mit deiner Hilfe schaffen wir das!
Der Hintergrund: Lebensmittelverschwendung ist eine Realität, aber unnötig
Jährlich fallen in der Schweiz 2.3 Millionen Tonnen Food Waste an, knapp 15 Prozent davon in der Landwirtschaft. Wenn Lebensmittel nicht gegessen werden, gehen zudem Ressourcen verloren: Um Gemüse und Früchte zu produzieren, benötigt es unter anderem Wasser, Boden, Treibstoff und Geld. CO2-Ausstösse belasten das Klima zusätzlich.