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Gewalt
Gewalt ist nicht, wenn ein Löwe die Gazelle erlegt. Gewalt ist, wenn ein Mensch einen anderen zu Boden stößt.
Herzliche Grüße Martina ❤️
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Wenn ich dich sehe, dich spüre Wir gemeinsam sitzen am See Dann erlebe ich Gefühle Die ich meist nicht versteh’.
Wenn ich dir in die Augen schau Gehe durch Feld und Flur Barfuß über der Wiesen Tau Erlebe ich Liebe pur.
Wenn wir miteinander reden Blüte der Liebe in uns ruht In der Umarmung zu sehen Ist das Aufflammen ihrer Glut.
Martina Wagner
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Jede Blume, jeder Baum und jede einzelne Schneeflocke sind einzigartig. Ebenso einzigartig und unverwechselbar ist jeder Mensch. Auch Du! Das zeigt sich in Deinen Fingerabdrücken und in Deinem Handeln. Uns wurde eine unglaubliche Vielfalt geschenkt mit der Erschaffung der Welt. Lasst uns diese genießen, sie als Geschenk betrachten und sie fördern. Aus ihr heraus erschaffen wir unsere Welt, eine Welt voller Lebendigkeit, Kreativität und Einzigartigkeiten.
Herzlichst Martina
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In der Hoffnung, am kommenden Tag meine Wander-
schuhe wieder an den Füßen tragen zu können, fahre ich
mit dem Bus nur bis Logroño, sehe mich in der Stadt um, kaufe einige Lebensmittel für das Abendessen und lande in einer kleinen Kirche. Hier befindet sich, wie in jedem sakralen Bau, den ich am Jakobsweg betrete, in jeder Nische ein prunkvoller, Gold verzierter Altar. Bisher bewunderte ich das handwerkliche Geschick derer, die sie errichteten. Heute gedenke ich der Menschen, die während der Bauzeit ihre Kinder nicht ernähren konnten. Eher im Sinne Gottes wäre es wohl gewesen, mit dem Gold Nächstenliebe zu praktizieren, denn dort am Altar nützt es niemandem. Nach einem kurzen Gebet setze ich mich auf eine
Bank und schließe meine Augen. Bilder aus meiner
Kindheit laufen wie Filmszenen vor mir ab. Zuerst
präsentiert meine Vergangenheit mir Erinnerungen aus
meinem fünften Lebensjahr. Gemeinsam mit meinen Eltern verbrachte ich zwei
Wochen auf einer Insel. Als wir am frühen Morgen von
der Fähre stiegen, erwartete uns ein Pferdefuhrwerk.
Mitsamt Gepäck zogen uns zwei Rosse bis vor das Haus,
in dem wir unser Quartier für die Urlaubszeit fanden;
Autos gab es hier nicht. Am Anreisetag war ich müde
von der nächtlichen Fahrt. Erst nach erholsamem Schlaf
nahm ich die salzige Luft und das besondere Licht auf
diesem Eiland war. Mir schien der Himmel hier höher
und weiter zu sein als in der Heimat, die von
schattenspendenden Alleen geprägt ist. Meine Eltern standen auf sonnengebräunte Haut, und
so verbrachten wir die Tage größtenteils am Strand
hinter unserem Windschutz. Ich spielte mit anderen
Kindern, teste die Haltbarkeit meines Schlauchbootes
und bekam nie genug vom Wasser und seinen
schaumbekrönten Wogen. Eine Mauer aus behauenen Granitsteinen begrenzte den breiten Sandstreifen und speicherte die Sonnenstrahlen. Als ich mit nackten Füßen und gepunkteten
Höschen auf den sandigen Steinen lief, spürte ich ihre
Wärme. Einige windgeschützte Strandburgen weiter
hüpfte ich zu einem Ehepaar. Er rauchte Pfeife und
spielte mit seiner Frau Karten. Wir unterhielten uns
einige Minuten, worüber entbehrt meiner Erinnerung.
Später brachte mich meine neu gewonnene Bekanntschaft zurück zum elterlichen Strandsitz. In einem Tanzcafé erklang eines Nachmittags Musik. Spieler und Sänger entlockten ihren Instrumenten Töne, die mich von meinem Stuhl aufstehen ließen. Allein, im himmelblauen Kleidchen, bewegte ich mich zu den Klängen, und versank in mich selbst. Erst als die sich anschließende Stille alles zuvor Gehörte in die Vergangenheit entließ, erwachte ich. Eines Morgens, unser Frühstück war bereits beendet, saß ich auf einem der drei weißen Betten im Ferienzimmer. Es reihte sich an der linken Wand hinter Schrank und Waschtisch ein. Mein Vater stand an der Schüssel mit Wasser und rasierte sich, während meine Mutter die Zudecken der beiden anderen Betten ordnete. Plötzlich traf mich das Handtuch meines Vaters mit Wucht am Hinterkopf und im Gesicht. Ich hob schnell den rechten Arm und wich mit meinem kindlichen Körper leicht nach links. Doch meine Haut brannte bereits, als wäre ich über Sand geglitten. In meinem ganz privaten Kinofilm zeigten sich weitere Sequenzen aus meiner Kindheit und Jugendzeit.
Seelische und körperliche Misshandlungen waren allge- genwärtig. Wird meine Tränenquelle jemals versanden? Werde ich dann endlich vergeben können?
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Oft liegen sie im Verborgenen, zugewachsen mit einer Dornenhecke. Sie ist es, die uns fernhält vom paradiesischen Garten. Lassen wir uns aufhalten von den Dornenhecken, erreichen wir ihn nicht. Durchdringen wir mit dem Schwert der Liebe und des Mutes unsere Zweifel und Ängste, erreichen wir Eden und das Schloss, das manchmal auch so klein wie eine Kate sein kann.
Herzlichst Martina ❤️
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Meine Liebe
Ist der Kuss, den ich Dir gebe am Morgen Ist mein Lauschen Deinem Bericht über Sorgen. In ihr berühre ich Dich wie Du mich In ihr ruhe und erwache ich. Bei mir darfst Du sein der Mann und das Kind Sie gibt und ist Liebe, die nie zerrinnt.
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Wie ein Ei, das aus dem warmen Nest genommen wird, kommen wir zur Welt. Wer hilft uns die Kälte zu ertragen? Nur wir selbst vermögen es, uns von der rauen Schale zu befreien. Jeder Mensch darf die Angst vor dem Leben, vor Schmerz und Leid überwinden. Denn diese Angst hält uns davon ab, frei zu sein. Sie ist der Zaun um den Garten Eden. Sie ist die Leiter in unser Himmelreich.
Herzlichst Martina
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Morgens erwache ich meist zwischen sechs oder sechs Uhr dreißig und benötige genau fünfundzwanzig Minu-ten, um die Herberge zu verlassen. Mein Aufbruch in den Tag läuft stets gleich ab. Ich steige aus dem Bett, meine Trekking-Kleidung liegt griffbereit zum Rein-schlüpfen. Dann greife ich nach meinem Schlafsack und dem Rucksack, in den ich am Vorabend alles andere verstaut hatte. Begebe mich in den Waschraum. Körperpflege besteht am Morgen aus Zähneputzen und etwas Wasser ins Gesicht spritzen. Hautpflege erfolgt auch bei Regenwetter mit Sonnencreme, denn jedes weitere Gramm spüre ich in meinen Füßen. In einem der Gemeinschaftsräume packe ich mein weniges, existen-ziell wichtiges Hab und Gut zusammen. Und auch das ein Ritual; erst den Rucksack leeren, Schlafsack in das dazugehörige Säckchen stopfen und zuunterst hinein legen. Dann folgen Waschtasche, Sandalen, die Tüte mit der wenigen Bekleidung, die ich nicht am Leib trage, und mein Handtuch aus Mikrofaser. Fertig. Zum Frühstück genieße ich einen Müsliriegel, eine Banane und Wasser. Wanderschuhe schnüren, Rucksack aufschnallen, Stöcker greifen. Zum Abschied richte ich eventuell ein «Buen Camino» an sich ebenfalls rüstende Pilger. Dann bin ich auf dem Weg, sauge die feuchte, kühle Luft in meine Lungenflügel und grüße den erwachenden Morgen mit einem Lied.
Am zweiten Tag meiner Pilgerreise entscheide ich mich für einen Umweg. Ich möchte die kleine Kirche von Eunate besichtigen, ein achteckiger Bau, umgeben von einer Mauer mit zwei Eingangsbögen. In diese sind schmiedeeiserne Tore eingearbeitet. Zwischen der äuße-ren Mauer und dem Kirchlein sind Rundbögen auf Säulen angelegt, die zu durchschreiten sind, um in die Kirche zu gelangen. Als ich den idyllischen Ort erreiche, ist noch alles verschlossen. Aus dem Gefühl heraus, dass es schwerer ist, den Rucksack ab und auf zu schnallen als ihn auf dem Rücken zu behalten, setze ich ihn nur ungern ab, doch hier muss es einfach sein. Ich möchte diesen Ort in mich eindringen lassen, und so schieße ich einige Fotos und stille meinen Durst. Noch immer ist es fast eine Stunde hin bis zur geplanten Öffnung des Gotteshauses. Im Pilgerführer steht jedoch, dass sich dessen Türen auch mit einer Bitte aufschließen lassen. Geräusche aus dem Dienstgebäude ermutigen mich, und so bitte ich um Einlass in die Kirche. Nachdem mir der Hospitalero einen Stempel in meinen Pilgerausweis gedrückt hat, setze ich mich in eine der Bänke und komme sofort zu einer ungewöhnlich tiefen, inneren Ruhe. Kurze Zeit später erfüllt mich große Dankbarkeit. Ich darf dieses Abenteuer erleben, darf diesen Weg beschreiten, erhalte die Möglichkeit, unzählige Men-schen aus den verschiedensten Ländern und von sämt-lichen Kontinenten kennenzulernen. Ich suche meine Taschentücher. Sie befinden sich im Rucksack vor dem Diensthaus. Mein gesamtes Gesicht ist bereits mit Tränen über-strömt. Ich verlasse das spirituelle Gebäude mit hängen-dem Kopf und setze mich an dessen Rückseite auf einen Stein. Dort weine ich still in mich hinein, bis ich mich in der Lage fühle, nach vorn zu gehen. Schäme ich mich etwa meiner Gefühle? Wieder auf dem Weg, führt er mich durch das Navarra mit der typisch spanischen Architektur, die Brücken, Häuser und Kirchen aus großen, behauenen Steinen entstehen ließ, die verträumte Gassen und Orte bilden. Manches Dorf sitzt im Sonnenlicht glänzend hoch oben auf einem Berg und lässt das Herz eines Pilgers bei dessen bloßem Anblick höherschlagen. Vertieft in das Gespräch mit einem Brasilianer überquere ich mit ihm eine Kreuzung. Von der rechten Seite vernehmen wir Rufe und wenden unseren Blick in diese Richtung. Ein Spanier bemüht sich aktiv um unse-re Aufmerksamkeit, indem er mit Mund und Händen zu uns spricht. «Was will er?» fragt mich mein Begleiter, der die spanische Sprache ebenso wenig beherrscht wie ich. «Ich glaube der Jakobsweg geht dort lang.»
Es sind noch zwei oder drei Kilometer bis Lorca, meine Endstation für heute. Im Schlepptau folgen mir bedrohlich tiefschwarze Wolken. Sie hängen mit ihrer schweren Last auf den Berggipfeln über dem kleinen Ort. «Bitte lass es erst regnen, wenn ich in Lorca ange-kommen bin!» Beständig sende ich solche und ähnliche Stoßgebete in den Himmel und hoffe, das Unwetter möge sich gedulden, bis ich die kleine, private Herberge erreiche. Als ich sie betrete, prasselt scheinbar im selben Augenblick ein kräftiger Gewitterregen unter Leuchten und Donnern auf das kleine Dorf hinab, lässt Bäche und Hagelkörner hinabstürzen ins angrenzende Tal. An diesem Tag dehnte sich meine Blase weiter aus und lugt jetzt dreist unter dem ersten Pflaster hervor. Siegessicher platziere ich nach dem Duschen ein weiteres. Während des Pilgermenüs berichtet eine Ameri-kanerin von ihrer Überquerung der Pyrenäen vor sechs Tagen. Ihre Worte sprudeln eilig heraus. Sie unter-streicht ihr Erlebnis mit unzähligen Gesten ihrer Hände. «Dichter Nebel und Schnee verdeckten den Weg und die Markierungen. Ich sah nur wenige Meter voraus. Nur die Fußspuren anderer Pilger zeigten mir den Pfad über den Pass. Die Steine unter der Schneedecke entdeckte ich erst in dem Moment, als meine Füße auf ihnen ausrutschten. Ich stürzte. In diesem Moment glaubte ich, dass der Camino für mich beendet ist, bevor er richtig begann. Dort oben fühlte ich mich allein, hilflos und verlassen.» «Sind Deine Wangen noch immer von der Kälte dort oben gerötet?» Mit dem Kopf nickend senkt sie ihre Lider
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Sie entwurzeln uns. Ähnlich einem Baum, welcher nah am Ufer steht, höhlen sie wie das Wasser unsere Wurzeln aus. Zweifel entfernen uns von unserem Selbst, von der Liebe und somit von der Schöpfung. Sie bringen uns nicht weiter, sondern wirken eher zerstörerisch. Letztendlich ist jeder Zweifel, ein Zweifel am eigenen Selbst.
Kann ich Dir Deine Zweifel nehmen? Diese Frage vermag ich im Vorfeld nicht zu beantworten. Es ist mir jedoch möglich, Dir zu sagen, dass Du ein wunderbarer Mensch bist, genauso wie Du bist. Diese Welt braucht Dich und Deine Liebe, die Du verschenkst. Und daran gibt es nicht den geringsten Zweifel.
Herzlichst Martina
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Ich trug dich
Ich trug dich in meinem Bauch Auf meinen Armen ruhtest du auch. Meine Schultern gaben dir Kraft Vieles hast du allein geschafft.
Deine ersten Schritte Waren zaghafte Tritte Es hielten dich meine Hände Schränke und Zimmerwände.
Lachend ranntest du von dannen Bis ich dich einfing bei den Tannen. Heimliche Tränen weinte ich Wenn du gingst ohne mich.
Als Frau sehe ich Dich Beinahe überrascht es mich. Kurz zuvor noch ein Kind Verflogen die Jahre so geschwind?
Diese Jahre würd ich wieder leben Du hast mir unendlich viel gegeben. Dein Lachen und dein Weinen Hör dich rufen nach den Deinen.
Jahre später noch wende ich den Kopf Hin zu dem Schopf aus dessen Richtung sie klingt Bekannte Melodie, die jemand singt.
Hermine P. May / Martina Wagner
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Ich schlendre durch Räume gedämpftes Licht birgt Träume. Bleibe stehen, schreite weiter hier traurig, dort heiter.
Betrachte nicht den Pinselstrich lass mich berühren innerlich. Verweile vor manchem Werk fühle mich gleich einem Zwerg.
Halte inne, möchte nicht mehr gehen Wünsche für immer hier zu stehen. Wurde es gemalt allein für mich? Von einer Seele, die fühlt wie ich.
In Gedanken rolle ich mich ein wünsche mir, für immer hier zu sein. Was ich sehe und was in mir ist gleichen sich und ich weiß, wer du bist.
Du bist Künstler wie auch ich kleidest in Farben deine Sicht. Begegnen uns vor deinen Bildern meine Worte sie beschildern.
Momente, sie lassen mich schmecken meine Gefühle neu entdecken. Lassen Musik in mir erklingen inspirieren mich zum Singen.
Deine Werke führen zurück zu mir öffnen in mir eine Tür. Die verschlossen blieb zum Augenblick nun steht sie offen, schwingt nicht zurück.
Hermine P. May / Martina Wagner