Durch die Digitalisierung läuft der Journalismus zusehends Gefahr, Relevanz & Qualität dem Diktat der Algorithmen zu opfern. Das stinkt uns gewaltig, darum wollen wir 1 Jahr lang werbefrei berichten!

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So funktioniert’sä

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

5 Unterstützer*innen

Abgeschlossen am 16.8.2021

Darum geht’s: Google ist kein Chefredaktor!

Durch die Digitalisierung läuft der Journalismus Gefahr Relevanz & Qualität dem Diktat der Algorithmen zu opfern. Das stinkt uns gewaltig, darum wollen wir 1 Jahr lang werbefrei berichten! Unser Finanzierungsziel möchten wir in 2 Etappen erreichen, so dass wir unsere Arbeit für die ersten 6 Monate bereits aufnehmen können.

Woran der Journalismus krankt und weshalb wir etwas ändern wollen…

Die einst klar gezogenen Grenzen zwischen Journalismus und PR lösen sich im Internet zusehends auf. Publizistische und ökonomische Interessen werden verwässert. Journalisten werden zu Getriebenen von Klicks, Quoten und Algorithmen. Sie werden zu Content-Creatorn degradiert. Das Denken und Handeln von Verlagen und Journalisten verändert sich, der Einfluss von Werbekunden und Agenturen nimmt zu. Die Anzahl Klicks und Seitenaufrufe werden zum Qualitätsmanagement erhoben. Dabei geben diese Einschaltquoten kaum, oder nur sehr bedingt, Auskunft über den inhaltlichen Wert eines Artikels. Zugriffszahlen lassen sich mit wenigen Kunstgriffen manipulieren, etwa durch die Aufmachung eines Themas (Stichwort Clickbait und Cliffhanger). Klicks geben somit bisweilen mehr über das Geschick im Umgang mit Algorithmen preis als über die Relevanz oder die Qualität der Information. Im günstigsten Fall führt dies zu Übertreibungen und Skandalisierungen, im ungünstigsten zu Fake-News. Es besteht die akute Gefahr, dass Medienschaffende ihre Themenwahl nicht mehr der gesellschaftlichen Relevanz, sondern den Quoten und Werbeagenturen anpassen. Die Berichterstattung wird opportunistisch, journalistische Stilformen verkümmern. Ein seichter Bericht über Kim Kardashian beispielsweise wird dann einem komplexen Hintergrundbericht über den Krieg im Jemen vorgezogen.

Unterhaltung und Journalismus müssen nicht per se getrennt werden, aber Information darf nicht der Unterhaltung Willen verfälscht werden! Und ja, die Digitalisierung stellt die Frage der Finanzierung von Medien vor neue Aufgaben. Die Antwort hierauf darf aber nicht die Anbiederung des Journalismus an die Algorithmen sein! Klicks und Seitenaufrufe sind kein Qualitätsmerkmal und Google ist kein Chefredaktor!

«Press Deleted» Karikatur 1: als Poster oder Postkarte erhältlich.
«Press Deleted» Karikatur 1: als Poster oder Postkarte erhältlich.

Das Besondere an unserem Projekt: Wie wäre es, wenn...

Wie wäre es, wenn man als Journalist völlig frei von (wirtschaftlichen) Sachzwängen und ohne Anbiederung an Algorithmen berichten könnte und wieder Zeit für Recherche und Hintergründe hätte, statt einem seichten «Live-Ticker-Journalismus» hinterherzulaufen? Um dies herauszufinden und um wirklich unabhängig und werbefrei unserem Beruf nachzugehen, haben wir «Press Deleted» ins Leben gerufen.

Ziel: Wir möchten 1 Jahr lang komplett freien Journalismus praktizieren und aufzeigen, dass das Internet auch Chancen für Qualitätsjournalismus bietet. Wir sind überzeugt, dass viele Menschen, anders als es uns die Algorithmen weismachen wollen, nach wie vor an gesellschaftlich relevanten Hintergründen interessiert sind und nicht bloss an Infotainment und seichter Unterhaltung unter dem Diktat von Klickzahlen. Mithilfe unseres Projekts möchten wir der Jagd nach Klicks und dem Zeitdruck der Online-Redaktionen entsagen und das Internet als gratis Publikationsplattform nutzen. Unsere Hintergrund-Reportagen (vornehmlich im Videoformat) möchten so kostenlos all jenen zur Verfügung stellen, die Interesse an unabhängigen Informationen zu komplexen Themen haben. Auf eine Pay-Wall verzichten wir bewusst, denn frei zugängliche Information ist in unseren Augen ein Grundpfeiler der Demokratie und sollte nicht von der Geldbörse anhängig sein.

Frei zu berichten, bedeutet für uns auch: freie Themenwahl. Das dürfen dann gerne auch Aspekte sein, die sonst in den Medien zu kurz kommen, weil sie vermeintlich nicht genug Klicks generieren.

Ganz wichtig: Bei unseren Reportagen fühlen wir uns nicht der Quantität, sondern einzig und allein der Qualität verpflichtet. Entscheidend ist für uns also nicht, möglichst viele Reportagen und Artikel während dieses Jahres zu produzieren, sondern möglichst gute und wertvolle. Grundlage unserer Berichterstattung ist dabei stets der Ethik-Kodex des Schweizerischen Presserates.

«Press Deleted» Karikatur 2: als Poster oder Postkarte erhältlich.
«Press Deleted» Karikatur 2: als Poster oder Postkarte erhältlich.

Dafür brauchen wir Deine Unterstützung: 1 Jahr lang frei berichten!

Unabhängiger Qualitätsjournalismus will finanziert sein. Hier kommst Du ins Spiel! Damit wir unser Ziel, 1 Jahr lang unabhängig und werbefrei zu berichten, erreichen können, benötigen wir Deine Unterstützung! Konkret brauchen wir Geld für 2 Jahreslöhne (4500.- Brutto Monatslohn plus Sozialleistungen) sowie etwas Weniges für Material und Recherchetätigkeiten. Unser Finanzierungsziel möchten wir in 2 Etappen erreichen, so dass wir unsere Arbeit für die ersten 6 Monate bereits aufnehmen können.

Zum Vergleich: Der schweizerische Durchschnittslohn für Journalisten beträgt rund 6400.- Brutto. Wir können zwar nicht allein von Luft und Liebe leben, aber unsere journalistische Freiheit ist uns weit wichtiger als Geld!

Jeden zusätzlichen Franken können wir dankbar in unsere Recherchen investieren.

«Press Deleted» Notizbuch mit Kugelschreiber
«Press Deleted» Notizbuch mit Kugelschreiber