Der Klimastreik Winterthur führte am 15. Mai 2020 eine Schuhdemo durch. Die Aktivist*innen werden nun unverhältnismässig für ihre Aktion gebüsst.

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Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

91 Unterstützer*innen

Erfolgreich abgeschlossen am 11.5.2021

Der Klimastreik Winterthur führte am 15. Mai 2020 eine Schuhdemo durch. Die Aktivist*innen werden nun unverhältnismässig für ihre Aktion gebüsst.

Am 15. Mai 2020 haben Aktivistinnen des Klimastreiks Winterthur eine Schuhdemonstration auf dem Neumarkt veranstaltet. Die Schuhe standen stellvertretend für alle Demonstrantinnen, die ihren Protest gegen die aktuelle Klimapolitik momentan nicht auf den Strassen ausdrücken konnten. An dieser Stelle vielen Dank für eure wertvolle Unterstützung: sei es durch zur-Verfügung–stellen von Schuhen, befürwortenden Leserinnenbriefen, eurem direkten Support bei der Aktion als Zuschauerinnen oder den unmittelbaren Spenden, ihr habt uns wirklich viel Hoffnung und Kraft gegeben. Obwohl sich die Aktivist*innen mit Masken, 2 Meter Abstand und Handschuhen schützten, reagierte die Polizei mit einem unverhältnismässigen Aufgebot auf die Schuhdemo und beendete diese. Vor wenigen Wochen sind nun die Bussen für diese Aktion hereingeflattert.

Die Klima- und Corona-Krise sind eng miteinander verknüpft: Ohne soziale Gerechtigkeit gibt es keine Lösung dieser Krisen.

Die Klimakrise darf mensch nicht abgekoppelt von anderen sozialen Krisen anschauen. Gerade durch Corona werden soziale Ungleichheiten verstärkt und sichtbar gemacht. Die soziale Ungleichheit ist eines der Grundübel der Klimaungerechtigkeit. Die Länder des globalen Nordens und privilegierte Bevölkerungsschichten können sich mit ihrem Wohlstand vor den Auswirkungen der Klimakrise bis zu einem gewissen Grad schützen oder freikaufen. So können beispielsweise Länder, Städte oder Grundstücke reicher Einzelpersonen, die durch den ansteigenden Meeresspiegel langsam untergehen, vorübergehend gerettet werden, indem Schutzdeiche gebaut werden. Während weniger Vermögende den vollen Konsequenzen des Klimawandels ausgesetzt sind.

Die institutionelle Politik nimmt unsere Anliegen nicht ernst und instrumentalisiert uns sogar für ihre politische Agenda. Daraus haben wir gelernt, dass der Wandel von der Strasse, das heisst aus der Bevölkerung kommen muss. Ziviler Ungehorsam ist ein grundlegendes Werkzeug der zivilen Bevölkerung, um Veränderungen herbeizuführen, welche ohne dieses Druckmittel nicht alleine durch die Politik stattfinden würden. Erschreckenderweise wird dieses Mittel immer weiter kriminalisiert und als nicht demokratisch dargestellt, obwohl alle tiefgreifenden Veränderungen der Geschichte durch Unzufriedenheit und zivilen Ungehorsam der Bevölkerung hervorgingen.

Wir brauchen deine Unterstützung beim Bezahlen der Bussen.

Nicht nur wir Aktivistinnen werden gebüsst, sondern auch zwei uns unbekannte, aussenstehende Befürworterinnen, die uns während der Schuhdemo mit Musik unterstützten, wurden zu unserer Aktion dazugezählt. Diese beiden müssen nun fürs Zusehen eine Busse bezahlen. Alles in allem belaufen sich die Bussen gesamthaft auf 3410 Franken.