
Verlegung von Gedenksteinen für die Familie Schick in Wien
In Wien sind die Stolpersteine auch als «Steine der Erinnerung» bekannt – Gedenkzeichen, die an die Opfer des Holocausts erinnern. Mit Ihrer Spende helfen Sie, Stolpersteine für meine Familie zu finanzieren. Dieses Vorhaben wird mit dem Verein «Steine der Erinnerung» in Wien realisiert. Die Kosten für die Stolpersteine müssen die Angehörigen selbst tragen.
Mein Urgroßvater wurde 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet, oder ist bereits auf dem tagelangen Transport bei Minusgraden gestorben, wir wissen es nicht. Meine Großmutter und ihr Bruder konnten beide 1938 aus Wien fliehen. Sie nach Basel, er dank Paul Grüninger zuerst nach Diepoldsau, dann mit Umwegen über die Fremdenlegion schliesslich nach Paris. Seit vier Jahren recherchiere ich zu der bis anhin noch kaum bekannten Familiengeschichte. Meine Funde werden kontinuierlich auf der Website: https://familieschick.wordpress.com/ veröffentlicht.
«Während die Zweite Generation mit den psychischen und physischen Verletzungen ihrer Eltern aufwuchs, blickt die Dritte mit einer größeren zeitlichen Distanz auf die Familiengeschichte. Durch das Bewusstsein, dass ihr Leben nur auf dem Überleben Anderer basiert, sind Erinnerung und Schweigen, Familienmythen und -geheimnisse, erdrückendes oder fehlendes Familienerbe allgegenwärtig.» (Jüdisches Museum Wien)
Angehörige der Dritten Generation zu sein, bedeutet ein immenses Erbe, aber auch eine grosse Chance. Die Verlegung von Stolpersteinen für meine aus Wien vertriebenen und ermordeten Vorfahren soll nun ein Zeichen setzen. Ein Versuch des öffentlichen Gedenkens.
Kostentransparenz: Jeder neue Gedenkstein kostet 770 Euro. Die restlichen Kosten sind Wemakeit Gebühren und Belohnungen. Jeder noch so kleine Beitrag hilft, dieses Projekt zu ermöglichen und zur Erinnerungskultur beizutragen. Helfen Sie mit, einen Ort des Gedenkens zu schaffen und das Schicksal meiner Familie, wie das so vieler jüdischer Familien während des Holocaust, sichtbar zu machen.
Die Steine werden im Herbst 2025 am ehemaligen Wohnort der Familie Schick in Wien verlegt.
Blanka Schick (1910 Wien – 1964 Basel) Emil Schick (1921 Wien – 2002 Paris) Moritz Schick (1882 in Dunajskastreda – 1942 Riga)

Blanka Schick, 1938
Akte der Basler Fremdenpolizei: Anmeldeformular von Blanka Schick am 9. August 1938, zu Fuss über den Grenzübergang Weil am Rhein nach Basel geflüchtet.
Das Glück, das meine Großmutter hatte, ist kaum fassbar: Am 9. August erreichte sie Basel. Nur wenige Tage später, am 15. August, wurden österreichische Pässe aufgrund der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich (Anschluss) ungültig und durch deutsche Pässe ersetzt. Am 19. August wurden dann die Grenzen für Inhaber österreichischer Pässe, die kein Einreisevisum hatten – insbesondere für jüdische Flüchtlinge – geschlossen.

Moritz Schick (1882 in Dunajskastreda – deportiert und ermordet 1942 Riga)
Mein Urgrossvater Moritz war als Kürschner im Familienbetrieb an der Mariahilferstrasse 55 tätig, und wie viele seiner Zeitgenossen arbeitete auch er 12 Stunden täglich, 6 Tage die Woche.
Er sagte seinen Kindern, als diese ihre Flucht aus Österreich erwogen, dass sich schon alles wieder beruhigen würde, dass das Alles wohl maximal 6 bis 12 Monate dauern würde. Und er würde so lange auf alles aufpassen, bis sie zurückkehren würden.
