Das Doppelleben des Honeybush

Das Doppelleben des Honeybush

von Alice Balmer

Launceston

Wissenschaft wird zu Kunst: Eine Zusammenarbeit vom Künstler Robing Wingrave & Wissenschaftlern aus aller Welt.

CHF 325

6% von CHF 5’000

6 %
So funktioniert’s

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

3 Unterstützer*innen

Abgeschlossen am 30.7.2013

Auf dem Ben Lamond Plateau in Tasmanien geniesst ein Zwergkänguru die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings. Der kalte Wind bläst ihm rau ins Gesicht, doch bringt ein unerwarteter, süsser Duft von Karamellbonbon mit sich. Dem Duft folgend findet sich das Zwergkänguru bald umgeben von kleinen Snackbars wieder: kissen-förmige, grüne Büsche, sanft umhüllt von pinken, orangen und roten Blumen. Kleine Schnee-Eidechsen vollführen einen Balanceakt zwischen den Zweigen und grosse, schwarze Krähen kreisen über ihren Köpfen. Alle suchen nur das eine: der versteckte, zuckersüsse, nach Karamell duftende Nektar vom Honeybush.

Wie es dazu kam?

Das Projekt ist mehrschichtig, und so ist auch die Geschichte, die dahinter steckt. Das Projekt startete als rein wissenschaftliches Projekt, aber schnell merkte ich, dass ich allerlei Menschen mit meiner Geschichte begeistern konnte. Ich will meine Beigeisterung für die Erforschung der Natur mit der Leidenschaft eines Künstler verbinden. Ziel dieses Projektes ist eine illustrierte Publikation (Artikel in einer Zeitschrift und ein Taschenbuch), mit Skizzen, Zeichnungen und Fotos direkt aus dem Feld, für alle zugänglich und verständlich.

Das Zwergkänguru –  der Hauptdarsteller dieses Projektes
Das Zwergkänguru – der Hauptdarsteller dieses Projektes

Die künsterlische Seite

Robin Wingrave wurde 1968 in England geboren. Während seiner Kindheit hat er eine enge Verbindung zur Natur aufgebaut und verbrachte seine ganze Zeit damit, Pflanzen und Tiere in seiner Umgebung zu skizzieren. Das Hobby dieses Jungen sollte zu einer lebenslangen Leidenschaft werden, eine die bis heute andauert. Mit 16 wanderte Robin nach Australien aus, wo er die nächsten 24 Jahren verbrachte. Er begann von Flora und Fauna Australiens feine, detailierten Bleistiftskizzen zu machen. Diese ersten Arbeiten und die Reaktion der Menschen auf jene, waren der Anfang seiner Karriere als Künstler. Erst später in seiner Karriere begann Robin auch Aquarell- und Ölbilder zu malen. In 2004 begleitete er erstmals als Feldassistent eine Expedition nach Papua Neu Guinea mit dem Baumkänguru Erhaltungs Programm. Seine Arbeit erschien in zwei Büchern: «Quest for the Tree Kangaroo» (Suche nach dem Bergkänguru) und «Kakapo Rescue – Saving The World’s Strangest Parrot» (Kakapo Rettung – Schutz des seltsamsten Papagei der Welt). Seit Juli 2009 lebt er nun auf Tasmanien, wo er seine Leidenschaft ausleben kann, auch dank der atemberaubenden Landschaft und Tierwelt Tasmaniens. Robin wird uns auf der Reise durch Tasmanien begleiten und unsere Arbeit und die Tier-Pflanzen Interaktion dokumentieren, um sowohl einen Einblick in die Flora und Fauna, als auch in die Forschung zu geben.

  • Robin Wingrave bei seiner Arbeit in Tasmanien
    Robin Wingrave bei seiner Arbeit in Tasmanien
  • Der tasmanische Rotbauchfilander (kleines Känguru), der allenfalls mithilft bei der Bestäubung der Pflanze (Aquarell)
    Der tasmanische Rotbauchfilander (kleines Känguru), der allenfalls mithilft bei der Bestäubung der Pflanze (Aquarell)
  • Kurzkopfgleitbeutler – ein Kandidat, der es auf den heissbegehrten Nektar des Honeybush abgesehen hat (Aquarell)
    Kurzkopfgleitbeutler – ein Kandidat, der es auf den heissbegehrten Nektar des Honeybush abgesehen hat (Aquarell)
  • Der berühmte tasmanische Teufel als Beispiel für die Illustration der tasmanischen Fauna (Ölgemälde)
    Der berühmte tasmanische Teufel als Beispiel für die Illustration der tasmanischen Fauna (Ölgemälde)

Die wissenschaftliche Seite

Was steckt hinter dem Duft einer Blume? Insbesondere wenn er nach einem Karamellbonbon duftet? Mein Projekt dreht sich um den Honeybush (Richea soparia) in Tasmanien, der hoch oben in den Bergen die einzige Energieressource für viele Tiere darstellt und dies in Form von Nektar. Der Honeybush steht im Zentrum eines verworrenen Netzwerkes zwischen Tieren und Pflanzen und mit seinem himmlisch duftendem Nektar zieht er unzählige und sehr unterschiedliche Tiere an. Dies hat natürlich auch alles einen Grund: Dass sich der Honeybush fortpflanzen kann, braucht er die Hilfe der Tiere und zwar nicht nur von einem gewöhnlichen Bestäuber. Die Pflanze ist zuerst auf eine helfende Hand angewiesen – denn die Blumen bleiben geschlossen und öffnen sich nicht von allein. Sie benötigt jemand, der einen Teil der Blüte abbeisst und somit die reproduktiven Teile freilegt. Danach ist die Geschichte wieder wie beim Alten: Die Bienchen und andere Insekten bestäuben die Pflanze, wenn sie auf der Suche nach Pollen oder Nektar sind. Die Idee ist nun, diese Interaktionen im Detail zu studieren, um herauszufinden, wer alles vom Duft, vom Nektar oder aber auch von der Farbe angelockt wird. Wir vermuten zudem, dass Beuteltiere aber auch das Zwergkänguru eine entscheidende Rolle in diesem Netzwerk spielt und ein häufiger Besucher des Honeybushes ist.

  • ...über rot und pink...
    ...über rot und pink...
  • Der Honeybush in all seinen Farben.. von orange...
    Der Honeybush in all seinen Farben.. von orange...
  • ...zu gelb.
    ...zu gelb.
  • Mhmhm das wär doch ein sehr verdächtiger Kandidat...
    Mhmhm das wär doch ein sehr verdächtiger Kandidat...
  • Na wer könnte wohl da gessesen haben?
    Na wer könnte wohl da gessesen haben?
  • Ein Blütenstand, bei dem nur einzelne Blumen abgeknabbert wurden, doch von wem?
    Ein Blütenstand, bei dem nur einzelne Blumen abgeknabbert wurden, doch von wem?
  • ...und dieser hat hier sicher auch genascht (siehe grüne Blütenstände bei denen alles abgefressen wurde)
    ...und dieser hat hier sicher auch genascht (siehe grüne Blütenstände bei denen alles abgefressen wurde)
  • ...and they might also have enjoyed the nectar of the honeybush.. What do you think?
    ...and they might also have enjoyed the nectar of the honeybush.. What do you think?

Dafür brauche ich deine Unterstützung

So wie der Honeybush ein Doppelleben hat (von der Snackbar für Zwergkängurus zum Paradies für Insekten), so hat auch dieses Projekt ein Doppelleben. Ich brauche dein Unterstützung nicht für den wissenschaftlichen Teil, sondern um die Kosten für die künstlerische Umsetzung (Taschenbuch) und den Flug nach Tasmanien abzudecken. Danke!!