Helfen Sie uns, einen physischen und virtuellen Wald der Erinnerung für die Familien in Mexiko zu schaffen, die von Verschwindenlassen betroffen sind.

CHF 31’953

106% von CHF 30’000

106 %
So funktioniert’s

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

259 Unterstützer*innen

Erfolgreich abgeschlossen am 30.10.2023

Helft mit, «El Bosque de la Esperanza» zu kreieren - einen Raum der Erinnerung für die Opfer des Verschwindenlassens in Mexiko

¡La versión en español la encuentras en la sección italiana de la página!

Willkommen zu unserer Crowdfunding-Kampagne «El Bosque de la Esperanza»! Wir sind Aline, Maevia und Sergio. Zusammen haben wir ein Gemeinschaftsprojekt ins Leben gerufen, das zum Ziel hat, einen virtuellen und physischen Raum der Erinnerung für die Opfer des Verschwindenlassens in Mexiko zu schaffen. Begleitet uns auf dieser wichtigen Reise!

Mexiko durchlebt derzeit eine humanitäre Krise mit über 110’000 registrierten Fällen von vermissten und verschwundenen Personen. Besonders besorgniserregend ist die steigende Anzahl der vermissten Frauen. In einem Kontext der Straflosigkeit und des fehlenden politischen Willens, sind die Familien oft dazu gezwungen, selbst nach ihren vermissten Angehörigen zu suchen und im Stillen zu trauern. Es besteht ein dringender Bedarf an zugänglichen Räumen für Gedenken, Widerstand und Trauer.

Mit dem Projekt «El Bosque de la Esperanza» begegnen wir diesem drängenden Bedürfnis. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den betroffenen Familien einen Raum der Erinnerung zu schaffen und zu pflegen, der in ganz Mexiko zugänglich ist. Dieser Raum wird dezentral, modular und von den Familien selbst verwaltet sein. Durch den Einsatz von transdisziplinären ästhetischen Ansätzen wie Film, Coding, Design und Architektur wollen wir ein immersives Erlebnis schaffen, das Empathie fördert und einen Prozess der Rehumanisierung unter nicht betroffenen Menschen in Gang setzt.

In einer Pilotphase haben wir im vergangenen Jahr mit Familienkollektiven in drei mexikanischen Bundesstaaten zusammengearbeitet: In Baja California mit «Siguiendo tus pasos» (Ensenada), «Madres Unidas y Fuertes» (Mexicali) und «Una Nación Buscandote» (Tijuana); in Guanajuato mit «Hasta Encontrarte»; und in Veracruz mit «Colectivo Solecito de Veracruz».

Wir möchten mit so vielen Kollektiven und Einzelpersonen wie möglich zusammenarbeiten, die von der Krise in Mexiko betroffen sind. Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung! Konkret geht es darum, möglichst viele Erinnerungsräume für suchende Familien zu erstellen und die virtuelle Plattform weiterzuentwickeln, auf der diese Erinnerungen geteilt werden.

ÜBER UNS: Wir sind ein Team von drei Personen, die das Projekt «El Bosque de la Esperanza» koordinieren. Sergio (Design Lead) hat mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in der Gestaltung von Gedenkstätten. Maevia (Dokumentations Lead) nutzt Film, um Geschichten von Resilienz und Würde festzuhalten. Aline (Forschungs Lead) beschäftigt sich intensiv mit der Erforschung von Gewalt in dem Bestreben, Frieden zu fördern. Zusammen haben wir aus den Lektionen der Erinnerung in Europa und Lateinamerika gelernt und sind entschlossen, unser Wissen und unsere Fähigkeiten weiterzugeben. Mit unserer erst kürzlich gegründeten Schweizer NGO «Visibility for Transformation Lab (VIFT)» planen wir zukünftige Zusammenarbeiten im internationalen Genf, mit der lokalen schweizerischen Bevölkerung und mit verschiedenen lateinamerikanischen Diasporas in ganz Europa und Nordamerika zu fördern.

  •  Aline, Maevia und Sergio arbeiten mit den Familienkollektiven in ganz Mexiko zusammen, um das Projekt «El Bosque de la Esperanza» zu entwickeln.
    Aline, Maevia und Sergio arbeiten mit den Familienkollektiven in ganz Mexiko zusammen, um das Projekt «El Bosque de la Esperanza» zu entwickeln.
  • Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Tijuana, Baja California, Mexiko
    Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Tijuana, Baja California, Mexiko
  • Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Irapuato, Guanajuato, Mexiko
    Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Irapuato, Guanajuato, Mexiko
  • Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Veracruz, Veracruz, Mexiko
    Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Veracruz, Veracruz, Mexiko
  • Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Ensenada, Baja California, Mexiko
    Gruppenfoto mit dem Kollektiv in Ensenada, Baja California, Mexiko

Das Besondere an unserem Projekt:

Unser Projekt zielt darauf ab, Wege zum Zugang zum Recht auf Erinnerung in einem Kontext von überwältigender Straflosigkeit und Gewalt zu ermöglichen. «El Bosque de la Esperanza» verbindet physische und virtuelle Erinnerungsarbeiten durch verkörperte Präsenz und Medientechnologien, um Opfer zu rehumanisieren und so Empathie bei nicht betroffenen Zuschauern zu fördern. Dieser Prozess ist entscheidend, um herkömmliche Stigmata zu durchbrechen, welche die Traumata und die Kriminalisierung der Verschwundenen verstärken, das soziale Gefüge der Gemeinschaften untergraben und somit Bedingungen, unter denen weitere Gewalt verübt werden kann, schaffen.

Dieses Projekt kreiert mehrere konkrete Outputs:

Bänder («listones») für die Bäume der Hoffnung: Wir werden die Verteilung von speziell gestalteten Bändern für die «Árboles de la Esperanza» (Bäume der Hoffnung) ermöglichen, eine Praxis, die seit 2015 von vielen Familienkollektiven in ganz Mexiko übernommen wurde. Jedes Band wird mit einer Lasergravur des Porträts eines Opfers und einem QR-Code personalisiert. Diese Bänder, an Bäumen befestigt, stehen als kraftvolle Symbole, die die Stärke und Widerstandsfähigkeit der betroffenen Familien repräsentieren und einen sicheren öffentlichen Raum schaffen, vom dem aus sie mit ihren Lieben kommunizieren, aber auch ihre Forderungen und Bedürfnisse gegenüber Regierungen und nicht betroffenen Zuschauern äußern können.

Die Online-Plattform «El Bosque de la Esperanza»: Wir werden eine immersive Online-Erinnerungsplattform namens «El Bosque de la Esperanza» (Der Wald der Hoffnung) erstellen, die über QR-Codes mit den Bändern verbunden ist. Diese Plattform ermöglicht es Familien, ihre eigenen einzigartigen Erinnerungsorte zu gestalten und zu personalisieren, die durch den Bau eines Whatsapp-Chatbots nutzbar und zugänglich gemacht werden. Familien können Fotos, Musik, Videos und andere bedeutungsvolle Materialien hochladen, um ihren Lieben zu erinnern. Darüber hinaus wird diese Plattform die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Kollektiven im ganzen Land ermöglichen und so die Einheit und Solidarität in ihren Gemeinden fördern.

Dokumentation und Wissensaustausch: Um die langfristige Umsetzbarkeit und weit verbreitete Übernahme dieses Projekts zu gewährleisten, werden wir mehrere Ressourcen für Dokumentation und Wissensaustausch entwickeln. Dazu gehören ein kurzer Dokumentarfilm, der die Initiative erklärt, ein umfassendes Methodenhandbuch, das effektive Gedenkstrategien skizziert, und ein wissenschaftlicher Forschungsartikel, der den Projektprozess, die Ergebnisse und Herausforderungen zusammenfasst. Diese Ressourcen werden als wertvolle Referenzen für andere Kollektive, Forscher*innen und ein breiteres Publikum dienen, das daran interessiert ist, ähnliche Initiativen umzusetzen. Sie können aus unseren Erfahrungen lernen und die effektivsten Methoden anpassen.

Ausstellung und Promotion: Wir werden Ausstellungen in mehreren Städten Mexikos, aber auch in der Schweiz und in anderen Ländern organisieren, um das Bewusstsein für die humanitäre Krise in Mexiko und die Wichtigkeit von Erinnerungsräumen zu schärfen. Die Ausstellungen dienen als Plattform, um unsere Forschungen und Ergebnisse zu präsentieren und das Projekt und dessen Kontext wirksam zu verbreiten. Wir sprechen durch diese Ausstellungen eine breite Audienz an und wollen so Empathie, Verständnis und Unterstützung für die betroffenen Familien und ihre Bemühungen generieren um die Suche nach ihren Angehörigen und Gerechtigkeit zu fördern.

  • Das Kollektiv Solecito in Veracruz mit den Bändern, die an den Erinnerungsbäumen aufgehängt werden können und  ihnen den Zugang zum Online-Gedächtnisraum ermöglichen werden anhand eines QR-Codes
    Das Kollektiv Solecito in Veracruz mit den Bändern, die an den Erinnerungsbäumen aufgehängt werden können und ihnen den Zugang zum Online-Gedächtnisraum ermöglichen werden anhand eines QR-Codes
  • Mitglieder eines Kollektivs während eines unserer partizipativen Workshops
    Mitglieder eines Kollektivs während eines unserer partizipativen Workshops
  • Ein Mitglied eines Suchkollektivs führt Benutzertests mit dem Whatsapp-Chatbot von dem  El Bosque de la Esperanza Projekt durch
    Ein Mitglied eines Suchkollektivs führt Benutzertests mit dem Whatsapp-Chatbot von dem El Bosque de la Esperanza Projekt durch
  • Kollektive in Tijuana führen ein Ritual durch, um ihren Baum der Hoffnung zu segnen
    Kollektive in Tijuana führen ein Ritual durch, um ihren Baum der Hoffnung zu segnen
  • Karla, Vero, Bibi und Connie aus Hasta Encontrarte in Guanajuato halten die Bänder ihrer verschwundenen Familienmitglieder.
    Karla, Vero, Bibi und Connie aus Hasta Encontrarte in Guanajuato halten die Bänder ihrer verschwundenen Familienmitglieder.
  • Lety vom Colectivo Solecito de Veracruz hält das Band von Ricardo, ihrem Sohn, und von verschwundenen Familienmitgliedern ihrer Freunde.
    Lety vom Colectivo Solecito de Veracruz hält das Band von Ricardo, ihrem Sohn, und von verschwundenen Familienmitgliedern ihrer Freunde.
  • Angélica von Una Nación Buscándote in Tijuana hält die Bänder der Menschen, nach denen ihr Kollektiv sucht.
    Angélica von Una Nación Buscándote in Tijuana hält die Bänder der Menschen, nach denen ihr Kollektiv sucht.
  • Gloria, Lupe und Martha von Madres Unidas y Fuertes in Mexicali halten die Bänder ihrer verschwundenen Söhne.
    Gloria, Lupe und Martha von Madres Unidas y Fuertes in Mexicali halten die Bänder ihrer verschwundenen Söhne.

Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung:

Wir brauchen Ihre Unterstützung, um dieses Projekt in ganz Mexiko Wirklichkeit werden zu lassen. Mit Ihrem Beitrag werden wir nicht nur die Phasen der partizipativen Forschung und der Mitgestaltung abschliessen, sondern auch einen WhatsApp-Chatbot entwickeln, der ein einfaches und sicheres Hochladen von Material (Erinnerungs-Fotos, Videos, Playlists, Rezepte, Gedichte, etc.) auf die Online-Plattform ermöglicht. So wird die Plattform für Menschen mit allen technischen und finanziellen Möglichkeiten zugänglich. Wir werden die Mittel auch für weitere Forschung, die Entwicklung von Prototypen und die Fertigstellung der Plattform für den virtuellen Erinnerungsraum verwenden. Mit Ihrer Unterstützung helfen Sie den Familien, einen würdigen Raum für das Gedenken an ihre Angehörigen zu schaffen und die Stigmatisierung in ihren Gemeinschaften zu bekämpfen.

Wenn Sie sich uns unterstützen, tragen Sie dazu bei:

  • das Recht auf Erinnerung in ganz Mexiko zu ermöglichen
  • das soziale Gefüge in den Gemeinden wiederherzustellen
  • die Widerstandsfähigkeit zu stärken
  • eine Kultur des Friedens zu fördern.

Gemeinsam können wir einen dauerhaften Wandel herbeiführen und die Erinnerung an die Verschwundenen ehren. Vielen Dank, dass Sie unsere Crowdfunding-Kampagne unterstützen möchten.