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Vor zwanzig Jahren eröffneten wir im ehemaligen Migros-Selbstbedienungsrestaurant am Eigerplatz in Bern das Restaurant laCULTina.
Die Eröffnung des Restaurants fiel in die Zeit des Endes der Balkankonflikte. Damals wurden in der Schweiz seitens des Bundes die ersten grossen Rückkehrhilfeprogramme initiiert. Die in die Schweiz geflüchteten Menschen erhielten dadurch die Gelegenheit, sich noch in der Schweiz auf die Rückkehr und die Reintegration in ihr Herkunftsland vorzubereiten. Das Restaurant laCULTina war damals eines der ersten Restaurants, das nebst dem ordentlichen gastronomischen Betrieb mit dem Fachkurs Gastronomie ein solches rückkehrorientiertes Ausbildungsprogramm angeboten hat. Im Verlauf der Zeit änderte sich der Fokus des Fachkurses auf die Förderung der Integration in den schweizerischen Arbeitsmarkt. Jährlich besuchen zwischen 25 und 30 Flüchtlinge unseren halbjährigen Fachkurs Gastronomie, in dem sie auf einen Übertritt in den Arbeitsmarkt oder eine weiterführende Ausbildung vorbereitet werden. Bis jetzt haben zwischen 70% bis 80% unserer Kursteilnehmenden nach Abschluss des Kurses diesen Übertritt geschafft.
Alltag Migration
Unser kulinarischer Alltag ist geprägt durch das Thema Migration und Integration, dies sowohl zu Hause, als auch in der Gastronomie.
Europas Küchen wären nicht so schmackhaft, hätten Händler vor Jahrhunderten den langen Weg übers Meer oder die Seidenstrasse nicht auf sich genommen, um exotische Gewürze oder Gemüse zu verkaufen. Ohne die spanischen Entdecker und Eroberer müssten wir heute auf unsere Rösti verzichten und das Fondue hätte weniger Würze, wenn der Pfeffer fehlen würde. Wir alle besuchen immer wieder bewusst Restaurants, wo wir auf die Genüsse ferner Welten stossen, eingehüllt in exotischen Gerüchen lässt es uns in diese Welten eintauchen und gibt uns manchmal auch das Gefühl, für eine kleinen Moment «in den Ferien» zu sein. In diesem Sinne ist sowohl in unserem kulinarischen Alltag, wie auch in der Gastronomie schon lange «Einheimisches» und «Fremdes» zu einer Einheit geworden. Hier konkurriert oder stört sich beides nicht. «Einheimisches» und «Fremdes» ergänzt sich, erweitert das kulinarische Angebot und motiviert uns, «Neues» zu entdecken und auszuprobieren. Genau das haben wir in unserem Restaurant laCULTina in den vergangenen Jahren jeden Tag sowohl im gastronomischen Bereich im Rahmen unserer Tätigkeiten, im Zusammenhang der Förderung der Integration geflüchteter Menschen aber auch mit unseren treuen Gästen erleben können. Dafür sind wir sehr stolz und auch dankbar.
Sponsoring
Diese Erfahrungen möchten wir nun anlässlich unseres zwanzigjährigen Jubiläums in Form eines Kochbuches «Fair Taste - Integrationsspezialitäten» einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Unser Kochbuch wird nicht nur eine Auswahl der über 2000 bisher im Restaurant laCULTina angeboten Mahlzeiten zum Nachkochen beinhalten, sondern Sie werden auch ehemalige Teilnehmende und ihre «Rezepte» für den Weg einer beruflichen Integration kennenlernen. Zudem erzählen wir in unserem Buch auch spannende Hintergründe über längst in unserem Alltag integrierte Lebensmittel und Gewürze. Das «Fair Taste - Integrationsspezialitäten» werden wir im Dezember 2019 an einer Vernissage im Restaurant laCULTina vorstellen.