Mikrobiologie muss raus aus dem Labor! Unter unserer Anleitung lernen Biologiestudenten, Wissenschaft unter das Volk zu bringen, indem sie Kindern die hellen und dunklen Seiten von Mikroben aufzeigen.

CHF 20’835

104% von CHF 20’000

104 %
So funktioniert’s

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

89 Unterstützer*innen

Erfolgreich abgeschlossen am 22.12.2021

In Kürze

Die Mikrobiologie hat die seltene Fähigkeit bei Kindern Staunen zu erzeugen, wenn sie diese unerwartete Miniaturwelt entdecken. Unsere Studenten haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Staunen durch Spiele, Sport und Aktivitäten, die die Kreativität und die Beobachtungsfähigkeit der Kinder stimulieren, zu fördern. Das Erlernen der Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit und die Weitergabe der Kenntnisse, die die Studenten im Bachelor erworben haben, ist eine Fähigkeit, die für sie unabhängig von ihrer späteren Berufswahl unerlässlich sein wird.

Die Aktivitäten finden an verschiedenen Schulen des Kantons Neuenburg, aber auch in unserem Labor oder im Gelände statt. Diese Aktivitäten für Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren werden von Biologiestudenten im letzten Semester des Bachelorstudiums konzipiert, gestaltet und geleitet. Wir sind da, um diese Studenten zu begleiten, zu inspirieren und – in enger Zusammenarbeit mit den Schullehrern – sicherzustellen, dass die wissenschaftlichen Inhalte korrekt sind.

Dieser pädagogische Ansatz, Service-Learning genannt, beruht auf der direkten Einbeziehung der Studenten, wobei sie ihr Wissen auf gesellschaftliche Fragen anwenden. Wir haben uns dazu entschieden, dieses neuartige Konzept in der Mikrobiologie anzuwenden, um das öffentliche Bewusstsein für die «hellen» (d. h. nützlichen) und «dunklen» (d. h. schädlichen) Seiten von Mikroorganismen zu schärfen.

Parallel zu diesen Aktivitäten kommunizieren wir intensiv in den sozialen Medien und setzen auf deren weitläufige Kanäle, um unser Projekt und unser wissenschaftliches Wissen über den schulischen und akademischen Bereich hinaus wirken zu lassen. Indem wir die Bevölkerung einladen, am Popularisierungsprozess selbst teilzunehmen, wecken wir ihr Interesse und ihre Neugier an wissenschaftlichen Themen und setzen einen bereichernden Dialog in Gang.

Kürzlich wandten wir uns auch mit einem Artikel in der Zeitschrift Frontiers in Education an die wissenschaftliche Gemeinschaft (DOI Link am Ende der Seite), an dessen Entstehung sich einige der dieses Jahr teilnehmenden Studierenden beteiligten.

Unser Projekt wurde gerade mit dem Best Teaching Preis der Crédit Suisse ausgezeichnet. Diese Auszeichnung krönt zwei Jahre Bildungsinnovation.

Unter Staunen und Verwunderung konnten die Schüler den Alltag eines Mikrobiologen erleben, in einen Laborkittel schlüpfen und sich mit Mikroben auseinandersetzen.
Unter Staunen und Verwunderung konnten die Schüler den Alltag eines Mikrobiologen erleben, in einen Laborkittel schlüpfen und sich mit Mikroben auseinandersetzen.

Das Ziel unseres Projektes

Unser Ansatz basiert auf zwei Beobachtungen: Einerseits konzentrieren sich wissenschaftliche Lehrpläne auf Konzepte der Wissenschaftskommunikation, die sich an Fachkollegen richten (ein wesentlicher Aspekt des Berufs), und vernachlässigen Aspekte der Wissenschaftsvermittlung an Laien. Andererseits wird die Mikrobiologie in der Schule entweder nicht oder nur oberflächlich thematisiert. Die Aktivitäten, die wir in den Jahren 2020 und 2021 durchgeführt haben, waren jedoch ein großer Erfolg, sowohl für die Kinder als auch für die beteiligten Studenten und Lehrer. Dies bezeugt ein echtes pädagogisches Potenzial, zusätzlich zur Entmystifizierung der wissenschaftlichen Arbeit im Labor und im Feld. Die jüngeren Kinder werden durch diese Aktivitäten auf die möglichen Risiken und den Nutzen von Mikroorganismen aufmerksam gemacht. Älteren Kindern geben sie neue und unschätzbare Anhaltspunkte, um die Welt um sie herum besser zu verstehen.

Tatsächlich zeigten sich während der anhaltenden Pandemie die Risiken von Fehlinformationen und dadurch die Notwendigkeit, bessere Instrumente zu entwickeln, um sich eine eigene Meinung zu bilden, insbesondere zu wissenschaftlichen Themen. Mit solchen Instrumenten ist jeder besser in der Lage, sich Herausforderungen zu stellen, die die gesamte Gesellschaft betreffen.

Leider beschränkt sich wissenschaftliche Sachkenntnis noch immer weitgehend auf die Mauern der Universitäten. Wenn sie in die Öffentlichkeit weitergegeben wird, dann normalerweise vertikal, ohne Interaktion. Wir wollen diese Barriere durchbrechen und einen horizontalen Ansatz verfolgen, wobei die Studierenden als Vermittler an vorderster Front stehen.

Eine der Besonderheiten unseres Projekts ist, dass wir Menschen zusammenbringen, die normalerweise nicht direkt miteinander sprechen oder interagieren. Damit gemeint ist, dass die Beziehung zwischen Kindern und Studenten im Mittelpunkt des Projekts steht. Die Botschaft wird weiterverbreitet, wenn Kinder mit ihren Mitmenschen sprechen und Schlüsselkonzepte durch ihre unvoreingenommene Art vermitteln. Dies könnte am Programm teilnehmende Kinder für eine wissenschaftliche Karriere begeistern.

Die Beziehung zwischen Kindern und Studenten steht im Mittelpunkt unseres Projekts. Die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse kann viele Formen annehmen, sei es durch Spiele oder eine einfache Petrischale.
Die Beziehung zwischen Kindern und Studenten steht im Mittelpunkt unseres Projekts. Die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse kann viele Formen annehmen, sei es durch Spiele oder eine einfache Petrischale.

Warum brauchen wir Ihre Hilfe ?

Auch wenn unsere Aktivitäten von der Universität Neuenburg getragen und dort entwickelt werden, gehen sie weit über deren Auftrag und den regulären Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit hinaus. Daher benötigt das Projekt zusätzliche Finanzierungsquellen, um sich weiterzuentwickeln.

Aktuell wird das Projekt durch das Agora-Programm des Schweizerischen Nationalfonds noch bis März 2022 unterstützt, wenn das nächste Semester des Service-Learning-Kurses beginnt. Wir suchen noch Sponsoren, um das Projekt langfristig zu weiterzuführen.

Unser Ziel ist es, Service-Learning in der Schweizer Wissenschaftslandschaft öffentlich zugänglich zu machen, indem es zunächst in anderen Forschungsgruppen der Universität Neuenburg, dann an anderen Schweizer Universitäten umgesetzt wird, beginnend mit der Erstellung einsatzfertiger methodischer Bausätze für akademische Tutoren. Schließlich möchten wir einer der Knotenpunkte eines Service-Learning-Netzwerks sein, um das Programm über die Mikrobiologie hinaus zu erweitern und es für den breiteren Bereich der Biodiversität oder sogar darüber hinaus zu öffnen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, beabsichtigen wir, das generierte Material ins Deutsche, Italienische und Englische zu übersetzen.

Nächstes Jahr werden wir mit HEP-BEJUNE (Haute École Pédagogique des cantons de Berne, du Jura et de Neuchâtel) zusammenarbeiten, um ein professionelles Didaktik-Coaching und eine institutionelle Weitergabe an den Schulen durchzuführen. Wir werden auch mit dem RTS (Radio Télévision Suisse) zusammenarbeiten, um Aktivitäten zu entwickeln, die wissenschaftliche Kommunikation und Multimedia verbinden.

Wir haben ein Crowdfunding gestartet, weil wir glauben, dass es uns helfen wird, unseren Traum zu verwirklichen und unsere Aktivitäten langfristig durchführen zu können. Die Sichtbarkeit, die eine solche Kampagne bietet, wollen wir auch dazu nutzen, uns in der Öffentlichkeit, den Medien und Institutionen bekannt zu machen. Mit Ihrer Hilfe werden wir die Mittel zur Verfügung haben, um mindestens eine Aktivität für ein halbes Dutzend Klassen anzubieten. Dies wird ausreichen, um uns zu unterstützen, bis wir eine stabile Finanzierungsquelle finden.