In Kürze
Als Designer-Künstler-Duo «tohu&bohu» haben wir ein Konzept entwickelt, wie Altglas zu Gebrauchsdesign aufgewertet werden kann. Daria entwarf ein Set von Design-Produkten, die aus Altglas hergestellt werden können.
Durch Kollaborationen mit Sozial- und Kulturwerkstätten in Polen, Deutschland und der Schweiz wollen wir dieses Konzept weitergeben. Der Austausch von Fähigkeiten und Ressourcen zwischen obdachlosen Menschen, Designern und Künstlern soll dabei zentral und gegenseitig bereichernd sein.
In einem ersten Schritt wollen wir mit einer Sozial- und Kulturwerkstatt in Breslau eine Glaswerkstatt aufbauen. Durch die lokale Produktion der von uns entwickelten Glasprodukte soll den Mitgliedern der Werkstätten im Gegenzug für ihre Arbeit eine Wohnung zur Verfügung gestellt werden können.
Im Detail
1. DIE IDEE / Wir und woher die Idee entsprang
Kennengelernt haben wir, Daria und Prisca, uns am Tisch in einem fernen Land. Sieben Jahre später entschieden wir, unsere Fähigkeiten und den gemeinsamen Ethos kombinieren zu wollen. Drauf riefen wir tohu&bohu ins Leben – eine Initiative, die Kunst und nachhaltiges Design verbindet. Designprodukte und Kunstprojekte sollen zusammen mit sozialem Engagement entstehen können und auf menschlichen Grundbedürfnissen aufbauen.
2. DAS DESIGN / Wie das Design entstand
Daria Wartalska ist Produktdesignerin, spezialisiert auf Glasarbeiten. Ihr erstes Designkonzept entstand aus der Frage, wie Glasflaschen als Alternative zum Recycling wieder verwertet werden könnten. Recycling ist kostspielig und erfordert ähnlich viel Energie wie eine neue Produktion. Dies wurde zur Ausgangslage für ihre Masterarbeit, in der sie eine Serie von Glasobjekten aus alten Flaschen designte. Basierend auf diesen Produkten arbeitet Daria nun seit mehreren Jahren als freischaffende Designerin, vorwiegend mit Up-cycling-Materialien. Ökologisch und sozial Verantwortung zu tragen, ist die Grundlage für ihr Design und ihre aktuelle Doktorarbeit.
3. DAS GESELLSCHAFTLICHE / Was die gesellschaftliche Verbindung betrifft
Video Stills
Prisca Wüst arbeitet als Künstlerin im öffentlichen Raum in Verbindung mit den lokalen Akteur_innen. Sie fragte sich, wie ein Produktionsverfahren eine Plattform bieten kann, die sowohl Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenbringt wie auch neue Arbeitsverhältnisse ermöglicht. Die Design-Produktion soll in Zusammenarbeit mit einer sozial engagierten Gruppe umgesetzt werden. Daher entstand der Kontakt zu «MiserArt», einem Kollektiv aus Breslau. Die obdachlosen Menschen, die in Kulturprojekten mitarbeiten, erhalten im Gegenzug eine Wohnung. Zusammen mit MiserArt entwickelten wir eine Reihe von Workshops, die auf der Herstellung von Grundprodukten basiert.
4. DIE HINTERGRÜNDE / Was den sozialen Hintergrund bildet
Webseite der Sozial- & Kulturwerkstatt «MiserArt»
In Polen ist die soziale Unterstützung von Seiten des Staates verschwindend klein. Befinden sich Menschen in finanzieller Schieflage, landen sie schon bald auf der Strasse. So entschieden wir uns, die Arbeit im Westen Polens, in Breslau, zu beginnen.
5. DAS PROJEKT «TransTable» / Was bisher geschah
Projektwebsite: transtable.eu
Das tohu&bohu Design dreht sich rund um menschliche Bedürfnisse. Daraus entstand die Idee zum «TransTable». 2016 haben wir zusammen mit dem Kollektiv MiserArt, weiteren Designern, Künstlern und einer Gruppe obdachloser Menschen in Breslau eine Tischgemeinschaft kreiert. Alle nötigen Bestandteile, der Tisch, die Bank, Gläser, Teller, Schüsseln und Tassen, wurden handgemacht. Wir stellten Haus-Obstwein her und backten traditionelles Brot im selbst gebauten Lehm-Ofen. Nach dreimonatiger intensiver Arbeit konnten sich alle Beteiligten am gedeckten Tisch versammeln und gemeinsam das entstandene Essen geniessen.
Die Beteiligung von rund 20 Mitarbeitern bei «TransTable» war ein voller Erfolg und für alle lehrreich. Auf dieser Erfahrung möchten wir aufbauen und einen nächsten Schritt gehen. Wir wollen eine Glaswerkstatt ausstatten.
6. DIE PRODUKTION / Wie es weiter gehen kann
Arbeiten mit Glas erfordern professionelle Fertigkeiten und Maschinen. Für eine erste Produktionslinie haben wir uns für die Anwendung von «kalten Glastechniken» entschieden. Diese Technik basiert auf mechanischen Prozessen wie Schneiden, Schleifen, Polieren und Kleben, was gut erlernt werden kann und nicht viel Energie verbraucht.
7. DIE NOTWENDIGKEIT / Was wir jetzt benötigen
Um diese Produktion langfristiger zu gestalten, müssen wir eine Werkstatt mit allen für die Glasbearbeitung nötigen Maschinen ausrüsten. Damit können wir den Workshop als selbstorganisierte Zusammenarbeit durchführen. Wir werden in Berlin eine kleine Werkstatt für Prototypen einrichten und in Breslau Mitarbeiter einführen, mit deren Hilfe wir eine grössere Werkstatt für die Produktion aufbauen. Die gesicherte Herstellung einer Auswahl von Glasprodukten soll so möglich werden.
Die Vision besteht, dieses Konzept auf weitere soziale Organisationen in ganz Europa zu adaptieren und neue Produktlinien zu entwerfen, die auf die Ressourcen lokaler, wieder verwertbarer Materialien abgestimmt sind.
Herzlichen Dank für Deine Aufmerksamkeit! Wir freuen uns, Dich dank deiner Unterstützung am Tisch willkommen heissen zu können.
Deine Belohnung sieht so aus:
*Informationen für die Geschenklieferung (ab 2 Objekten): Bei erfolgreicher Durchführung des Crowdfundings liegen die Liefermöglichkeiten im Raum: Basel, Bern, Zürich, Luzern, Interlaken, Berlin, Karlsruhe, London, Breslau und Krakau. Für fernere Orte müssen wir die gegebene Postgebühr aufschlagen. Vielen Dank für Dein Verständnis. Wir freuen uns bei Zeit mit Dir Kontakt aufnehmen zu können.