Zu viele Babys erhalten Antibiotika. Für die Gesundheit künftiger Generationen müssen wir die Exposition gegenüber Antibiotika schon früh im Leben verringern.

CHF 21’120

105% von CHF 20’000

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So funktioniert’sä

Es gilt das «Alles oder Nichts»-Prinzip: Nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden dem Projekt die Gelder ausgezahlt.

81 Unterstützer*innen

Erfolgreich abgeschlossen am 25.10.2020

Zu viele Antibiotika für Neugeborene: Können wir es besser machen?

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Antibiotikabehandlungen zum Start des Lebens verantwortlich sein können für gesundheitliche Folgen im späteren Leben. Sie verändern das Mikrobiom und erhöhen das Risiko von Ekzemen, Allergien, Fettleibigkeit, Diabetes und entzündlichen Darmerkrankungen. Zusätzlich besteht die reale Gefahr, dass wir aufgrund von Antibiotikaresistenzen schwere Infektionen in Zukunft nicht mehr behandeln können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erkannt, dass wir weltweit einer ernsthaften Bedrohung ausgesetzt sind.

Mit Ihrer Hilfe werden wir den Einsatz von Antibiotika bei Neugeborenen in 13 Ländern und mehr als 50 Krankenhäusern dokumentieren und analysieren. Unsere Studie wird diese Informationen zusammentragen, um unser Verständnis des Problems der Antibiotika-Überbehandlung bei Neugeborenen zu verbessern, das Bewusstsein der Fachleute für dieses Problem zu schärfen und Strategien zu ermitteln, die zu besseren Ergebnissen führen.

Bewusstsein kann einen Unterschied machen

Die gezielte Information ist ein wichtiger erster Schritt, dass Ärzte ihre bisherige Praxis evaluieren und anpassen. Mit der Durchführung dieser großen Studie wollen wir herausfinden, welche Krankenhäuser oder Länder besser abschneiden und welche Strategien mit einer geringeren Verschreibung von Antibiotika und trotzdem einer sicheren Behandlung von Babys mit einer bakteriellen Infektion einhergehen. Unsere Ergebnisse werden publiziert, so dass jeder von ihnen lernen kann: Dieses Projekt wird Auswirkungen haben! Mit dem Potenzial, das Leben vieler Babys auf der ganzen Welt zu verbessern.

Ärzte aus mehr als 50 Krankenhäusern in 13 verschiedenen Ländern haben sich bereits zur Teilnahme an diesem Projekt bereit erklärt. Mehr noch: Wir haben bereits eine Datenbank aufgebaut und die Schweizer Ethikkommission hat unsere Studie genehmigt. Wir sind also bereit zu beginnen, und das letzte Hindernis ist der Mangel an Geld für die Organisationskosten.

Wie wir Ihre Unterstützung nutzen werden

Viele Ärzte, die Neugeborene in verschiedenen Ländern betreuen, haben sich bereit erklärt ohne zusätzliches Gehalt zu diesem Projekt beizutragen. Aber die Studie hat Kosten, die von den Krankenhäusern nicht übernommen werden. Das Sammeln und Anonymisieren klinischer Daten von Tausenden von Babys ist eine Menge Arbeit. Die Informationen müssen in eine sichere Datenbank übertragen werden, die speziell für diese Studie entwickelt wurde.

Die Ergebnisse dieser Studie werden wir sorgfältig analysieren und aufarbeiten, bevor wir sie kostenlos auf wissenschaftlichen Konferenzen, in Open-Access-Zeitschriften mit Peer-Review und in den Medien verbreiten werden.

Die durch diese Initiative gesammelten Gelder werden zur Deckung der Kosten der Datenerhebung, für die Einrichtung und Pflege der Studiendatenbank sowie für die Analyse und Verbreitung der Resultate verwendet.

Wollen Sie mehr wissen?

  • Was ist das Problem bakterieller Infektionen bei Neugeborenen?

Bakterielle Infektionen können zum Tod von Neugeborenen führen oder schwerwiegende Folgen für das spätere Leben haben. Für Ärzte kann eine bakterielle Infektion sehr schwer zu diagnostizieren sein, da die frühen Anzeichen manchmal sehr subtil sind und denen anderer, weniger schwerwiegender Erkrankungen ähneln. Beispielsweise kann ein Baby kurz nach der Geburt schnell atmen und zusätzlichen Sauerstoff benötigen. Dies können Anzeichen einer bakteriellen Infektion sein. Meistens handelt es sich jedoch dabei um Anzeichen einer Anpassungsverzögerung nach der Geburt. Die Folgen einer unbehandelten Infektion sind potenziell dramatisch, und selbst eine Verzögerung des Beginns der Antibiotikabehandlung um eine Stunde kann das Sterberisiko erhöhen. Deshalb werden bei Verdacht auf eine Infektion sofort Antibiotika verabreicht. In den meisten Fällen sind die Symptome jedoch nicht durch eine bakterielle Infektion verursacht.

  • Wie ist die aktuelle Situation?

Die gute Nachricht ist, dass die Rate der bakteriellen Infektionen in der ersten Lebenswoche in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Zum Zeitpunkt der Geburt haben Neugeborene ein Gesamtrisiko von 1 zu 1000 bis 1 zu 5000 für eine Infektion. Dennoch liegt der Anteil der Babys, die in der ersten Lebenswoche Antibiotika erhalten, in Europa und Nordamerika zwischen 2 und 16%. Daher führen die derzeitigen Ansätze zu einer erheblichen Überbehandlung: Bis zu mehr als 200 Neugeborene werden für 1 Baby mit einer nachgewiesenen Infektion mit Antibiotika behandelt. Aber diese Problematik ist bisher nicht genügend analysiert worden. Deshalb wissen wir bisher nicht, welche Strategie sich am besten eignet, um Babys mit einer bakteriellen Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und gleichzeitig diejenigen nicht zu behandeln, die keine Infektion haben.

  • Wie sieht der Plan aus?

Dieses Projekt wird in über 50 Krankenhäusern in 13 verschiedenen Ländern durchgeführt. Wir werden erfassen, welche Neugeborenen wie lange Antibiotika erhalten und welche Babys eine nachgewiesene Infektion haben. Wir werden einen Überbehandlungsindex berechnen und diesen als Qualitätsinstrument propagieren. Wir wollen neue Strategien entwickeln, um die Antibiotika-Exposition bei Neugeborenen zu verringern und gleichzeitig diejenigen Babys mit nachgewiesenen Infektionen frühzeitig und sicher zu behandeln.

Besuchen Sie unsere Website: https://la4b.org/