Waldbrände und Saharastaub on top of Europe
Wir wollen neue chemische Fingerabrücke finden, die uns Aufschlüsse darüber geben, wieviele Luftpartikel von Saharastaub und Waldbränden sich in der Atmosphäre befinden. Mit heutigen Methoden tun wir uns etwas schwer, diese genau zuzuordnen.
Diese Partikel sind unter anderem gesundheitschädlich. Je nach Zusammensetzung und Position in der Atmosphäre, können sie ausserdem wärmend oder kühlend auf das Klima einwirken.
Unsere Messungen verbessern Simulationen und Prognosen
Wir untersuchen auch wie diese verschiedenen Luftfrachten und Zusammensetzungen sich in letzter Zeit verändert haben. Diese Informationen können dann für Computermodelle verwendet werden, um die Observationen mit den Modellierungen abzugleichen, und Modelparamter zu finden, welche die Simulationen besser an die Observationen angleichen. Die Modellierung von Partikeln kann noch nicht so genau durchgeführt werden, wie wir das gerne hätten, gerade in Bergregionen.
Für diese Untersuchungen greifen wir auf Filter zurück (15cm Durchmesser, hauchdünne Quartzfiberscheiben), welche im Rahmen des Nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL) des BAFU auf 3454 m ü. M. am Jungfraujoch (von der EMPA) gesammelt werden. Für jeden einzelnen Tag wird 24h-lang Luft über so einen Filter gesogen. Wir haben im Labor des Paul Scherrer Instituts (PSI) bereits Filter von 2011 bis und mit 2021 untersucht, tausende von Filtern. Diese wurden parallel mit drei verschiedenen Massenspektrometern gemessen, welche jedes chemische Informationen zur molekularen Zusammensetzung der Partikel auf den Filtern gibt.
Fast am Ziel
Um unsere Analysen abschliessen zu können, brauchen wir Messungen eines externen Labors an der Universität Grenoble-Alpes. Diese Messungen wurden budgetiert, als ich das Budget für das Projekt im 2020 gemacht hatte. Wegen der Teuerung sind jedoch auch hier die Preise so gestiegen, dass es nun unser Budget übersteigt.
Bei diesen Messungen fokusieren wir uns auf Filter welche von MeteoSwiss und einem unserer Kollegen als Saharastaub- und Waldbrand-Episoden markiert wurden. Es wird also nur ein Bruchteil der über 4000 Filter untersucht werden (auch aus Kostengründen).