Warum Zweinutzungshühner?
Das Huhn wurde früher gleichzeitig für zwei verschiedene Zwecke genutzt: die weiblichen Tiere legten Eier, die Hähne der gleichen Rasse wurden für ihr Fleisch geschlachtet. Heute setzt die Geflügelindustrie auf zwei verschiedene Hochleistungs-Zuchtlinien: Legehühner legen maximal viele Eier, Masthühner setzen maximal viel Fleisch an.
Diese Trennung in der Zucht bringt mit sich, dass in der Schweiz jährlich 3 Millionen männliche Legehuhn-Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet werden, da sie keine Eier legen und aufgrund ihrer Genetik kaum Fleisch ansetzen. Hochleistungshühner leiden ausserdem unter ihren auf extreme Leistung gezüchteten Körpern: Knochenbrüche oder Kreislauf-Erkrankungen sind direkte Folgen von genetisch bedingtem zu schnellem Wachstum und täglichem Eierlegen. Der Anbau der dafür benötigten Futtermittel auf Soja- und Getreidebasis verbraucht zudem enorme Ressourcen und zerstört wertvolle Ökosysteme. Schliesslich frisst das Huhn als unser Nahrungskonkurrent (es isst das gleiche wie wir) den Menschen im globalen Süden buchstäblich das Essen weg.
Kurz: Die heute übliche, Jahr für Jahr weiter wachsende Eier- und Poulet-Produktion ist eine Katastrophe für die Umwelt und die Tiere und verschärft die globale soziale Ungerechtigkeit!
Für eine auf allen Ebenen nachhaltigere Eier- und Poulet-Produktion müssen wir:
a) Unseren Konsum drastisch reduzieren und dabei…
b) auf Zweinutzungshühner setzen, die gleichzeitig für die Eier- UND Fleisch-Produktion genutzt werden können.
Viele Gründe sprechen für das Zweinutzungshuhn, zum Beispiel:
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die genügsameren Zweinutzungshühner können mit weniger energiereichem, ökologisch und lokal produziertem Futter gefüttert werden.
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Da Zweinutzungshühner nicht so stark auf Leistung gezüchtet sind, sind sie robuster und gesünder und deshalb überhaupt erst für eine tiergerechte Haltung geeignet, in der kaum Antibiotika eingesetzt werden müssen und die weniger anfällig für gefährliche Seuchen ist.
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Mit dem Zweinutzungshuhn entfällt das sinnlose Töten der männlichen Küken in der Eier-Produktion.
Viele Bio-Produzent:innen sind überzeugt von diesem System und wollen in Zukunft auf das Zweinutzungshuhn setzen. Dabei gibt es jedoch eine grosse Herausforderung…
(Anders) Kochen mit Zweinutzungshühnern
Ein Zweinutzungshahn hat aufgrund seines langsameren Wachstums anderes Fleisch als ein Turbo-Masthuhn und muss deshalb ein wenig anders zubereitet werden. Wie das geht, weiss allerdings (fast) niemand mehr. Manche Bauern und Bäuerinnen bleiben deshalb aktuell auf dem Fleisch ihrer Zweinutzungshühner sitzen. Damit sich das Zweinutzungshuhn etablieren kann, müssen jedoch nicht nur seine Eier, sondern zwingend auch sein Fleisch gegessen werden. Dieses ist – richtig zubereitet – eine echte Delikatesse!
Als Köchin und Rezeptautorin bin ich überzeugt, dass sich das Zweinutzungshuhn nur durchsetzen wird, wenn es den Leuten auch richtig gut schmeckt. Deshalb habe ich das verloren gegangene Wissen über die Zubereitung von langsam gewachsenem Hühnerfleisch recherchiert und zeitgemässe, speziell auf die Fleischqualität des Zweinutzungshuhns zugeschnittene Zubereitungs-Techniken entwickelt.
Mein Wissen will ich mit der Online-Plattform «Huhn + Hahn» möglichst vielen Menschen zugänglich machen und diese dabei unterstützen, ihren Geflügelkonsum auf genussvolle Art nachhaltiger zu gestalten: Das Herzstück von «Huhn + Hahn» bildet eine laufend wachsende Sammlung von gelingsicheren und Appetit machenden Rezepten, die speziell an das Fleisch von Zweinutzungshühnern angepasst sind und für ein garantiert saftiges, zartes und aromatisches Ergebnis sorgen. Und natürlich erfährt man auf «Huhn + Hahn», wo man Eier und Fleisch von Zweinutzungshühnern kaufen kann. «Huhn + Hahn» bietet also auch Produzent:innen ganz konkrete Unterstützung bei der Vermarktung.
Dafür brauche ich Unterstützung
In monatelanger Recherche und mit vielen Koch-Experimenten habe ich mir das Wissen rund um das Zweinutzungshuhn angeeignet. Um meine Erkenntnisse in Form einer kostenlosen Online-Plattform allen zugänglich zu machen, benötige ich finanzielle Unterstützung.
Mit eurer Hilfe kann ich fundierte Inhalte (Texte und Rezepte) entwickeln, eine attraktive Webseite gestalten und programmieren lassen und das Thema auf Social Media bekannt machen. Und jetzt kommts: Schaffen wir es, CHF 25’000.– von mindestens 200 Unterstützer:innen zusammenzubekommen, erhält «Huhn + Hahn» zusätzlich CHF 25’000.– vom wemakeit Impact Fund, der jährlich ausgewählte klimarelevante Crowdfunding-Projekte mit einem Förderbeitrag unterstützt!
Verhilf dem Zweinutzungshuhn zum (kulinarischen) Durchbruch und leiste einen wertvollen Beitrag für eine Eier- und Poulet-Produktion mit Zukunft. Herzlichen Dank!